erblickt. Wenn nun diese Sünden auch nur diese einzige traurige Folge haetten, so ist diese einz!ge traurige Folge so schrecklich, dass man laut darüber klagen und alle Men- schenfreunde anflehen muss, zur Abstellung dieses Uebels das Jhrige beyzutragen: Denn diese einzige traurige Folge ist die Mutter einer sehr zahlreichen Nachkommenschaft, die der Mutter durchgaengig aehnlich sieht.
So würde ich philosophiren, wenn ich über die Natur dieser Vergehungen nachdaechte.
Man lese folgende Documente, und zeige mir dann wo ich geirret, oder die Sa- che übertrieben habe.
I.
Ueberhaupt glaube ich, dass das einzige Mittel, um sich von dieser Gewohnheit zu hei- len, das sey, dem ersten Fluge der Einbildungs- kraft zu wehren. Widersetzt man sich nicht
dem
(C 2)
erblickt. Wenn nun dieſe Sünden auch nur dieſe einzige traurige Folge hætten, ſo iſt dieſe einzǃge traurige Folge ſo ſchrecklich, daſs man laut darüber klagen und alle Men- ſchenfreunde anflehen muſs, zur Abſtellung dieſes Uebels das Jhrige beyzutragen: Denn dieſe einzige traurige Folge iſt die Mutter einer ſehr zahlreichen Nachkommenſchaft, die der Mutter durchgængig æhnlich ſieht.
So würde ich philoſophiren, wenn ich über die Natur dieſer Vergehungen nachdæchte.
Man leſe folgende Documente, und zeige mir dann wo ich geirret, oder die Sa- che übertrieben habe.
I.
Ueberhaupt glaube ich, daſs das einzige Mittel, um ſich von dieſer Gewohnheit zu hei- len, das ſey, dem erſten Fluge der Einbildungs- kraft zu wehren. Widerſetzt man ſich nicht
dem
(C 2)
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0045"n="35"/>
erblickt. Wenn nun dieſe Sünden auch nur<lb/>
dieſe einzige traurige Folge hætten, ſo iſt<lb/>
dieſe einzǃge traurige Folge ſo ſchrecklich,<lb/>
daſs man laut darüber klagen und alle Men-<lb/>ſchenfreunde anflehen muſs, zur Abſtellung<lb/>
dieſes Uebels das Jhrige beyzutragen: Denn<lb/>
dieſe einzige traurige Folge iſt die Mutter<lb/>
einer ſehr zahlreichen Nachkommenſchaft,<lb/>
die der Mutter durchgængig æhnlich ſieht.</p><lb/><p>So würde ich philoſophiren, wenn<lb/>
ich über die Natur dieſer Vergehungen<lb/>
nachdæchte.</p><lb/><p>Man leſe folgende Documente, und<lb/>
zeige mir dann wo ich geirret, oder die Sa-<lb/>
che übertrieben habe.</p><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">I.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">U</hi>eberhaupt glaube ich, daſs das einzige<lb/>
Mittel, um ſich von dieſer Gewohnheit zu hei-<lb/>
len, das ſey, dem <hirendition="#i">erſten</hi> Fluge der Einbildungs-<lb/>
kraft zu wehren. Widerſetzt man ſich nicht<lb/><fwplace="bottom"type="sig">(C 2)</fw><fwplace="bottom"type="catch">dem</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[35/0045]
erblickt. Wenn nun dieſe Sünden auch nur
dieſe einzige traurige Folge hætten, ſo iſt
dieſe einzǃge traurige Folge ſo ſchrecklich,
daſs man laut darüber klagen und alle Men-
ſchenfreunde anflehen muſs, zur Abſtellung
dieſes Uebels das Jhrige beyzutragen: Denn
dieſe einzige traurige Folge iſt die Mutter
einer ſehr zahlreichen Nachkommenſchaft,
die der Mutter durchgængig æhnlich ſieht.
So würde ich philoſophiren, wenn
ich über die Natur dieſer Vergehungen
nachdæchte.
Man leſe folgende Documente, und
zeige mir dann wo ich geirret, oder die Sa-
che übertrieben habe.
I.
Ueberhaupt glaube ich, daſs das einzige
Mittel, um ſich von dieſer Gewohnheit zu hei-
len, das ſey, dem erſten Fluge der Einbildungs-
kraft zu wehren. Widerſetzt man ſich nicht
dem
(C 2)
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/45>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.