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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

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mache es den Spielenden zur Pflicht, sich
von demselben nicht zu entfernen, weil sie
sonst leicht, ohne dass man es erfahre, und
ihnen zu helfen im Stande sey,
in Gefahr
gerathen könnten. Könnte man die Zim-
mer, wo sie sich für einsam halten, so ein-
richten, dass man sie, ohne dass sie es be-
merkten, bisweilen beobachten könnte, so
würde diess grossen Nutzen haben. Aber
freylich müsste dabey die grösste Behutsam-
keit beobachtet werden. Sobald die Kinder
es entdeckten, dass sie heimlich beobachtet
würden, so würde diess für ihren Charakter
sehr schaedliche Wirkung thun, sie misstrau-
isch machen, und zur Heucheley gewöhnen.

Um den Gefahren vorzubeugen, de-
nen die Kinder auf dem heimlichen Gema-
che ausgesetzt sind, thue ich folgende Vor-
schlaege:

Man schaerfe den Kindern überhaupt
oft und nachdrücklich den Grundsatz ein,

dass

mache es den Spielenden zur Pflicht, ſich
von demſelben nicht zu entfernen, weil ſie
ſonſt leicht, ohne daſs man es erfahre, und
ihnen zu helfen im Stande ſey,
in Gefahr
gerathen könnten. Könnte man die Zim-
mer, wo ſie ſich für einſam halten, ſo ein-
richten, daſs man ſie, ohne daſs ſie es be-
merkten, bisweilen beobachten könnte, ſo
würde dieſs groſsen Nutzen haben. Aber
freylich müſste dabey die gröſste Behutſam-
keit beobachtet werden. Sobald die Kinder
es entdeckten, daſs ſie heimlich beobachtet
würden, ſo würde dieſs für ihren Charakter
ſehr ſchædliche Wirkung thun, ſie miſstrau-
iſch machen, und zur Heucheley gewöhnen.

Um den Gefahren vorzubeugen, de-
nen die Kinder auf dem heimlichen Gema-
che ausgeſetzt ſind, thue ich folgende Vor-
ſchlæge:

Man ſchærfe den Kindern überhaupt
oft und nachdrücklich den Grundſatz ein,

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[256/0266] mache es den Spielenden zur Pflicht, ſich von demſelben nicht zu entfernen, weil ſie ſonſt leicht, ohne daſs man es erfahre, und ihnen zu helfen im Stande ſey, in Gefahr gerathen könnten. Könnte man die Zim- mer, wo ſie ſich für einſam halten, ſo ein- richten, daſs man ſie, ohne daſs ſie es be- merkten, bisweilen beobachten könnte, ſo würde dieſs groſsen Nutzen haben. Aber freylich müſste dabey die gröſste Behutſam- keit beobachtet werden. Sobald die Kinder es entdeckten, daſs ſie heimlich beobachtet würden, ſo würde dieſs für ihren Charakter ſehr ſchædliche Wirkung thun, ſie miſstrau- iſch machen, und zur Heucheley gewöhnen. Um den Gefahren vorzubeugen, de- nen die Kinder auf dem heimlichen Gema- che ausgeſetzt ſind, thue ich folgende Vor- ſchlæge: Man ſchærfe den Kindern überhaupt oft und nachdrücklich den Grundſatz ein, daſs

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Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/266>, abgerufen am 24.11.2024.