Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.perliche Arbeit, die, zu den Werken der Die Kinder lassen in den ersten Jahren terdrü- *) Diess ist ein Hauptgrund, warum ich mei-
ne Zöglinge taeglich mit einiger körperli- chen Arbeit beschaeftige, und mit ihnen von Zeit zu Zeit kleine Reisen thue. perliche Arbeit, die, zu den Werken der Die Kinder laſſen in den erſten Jahren terdrü- *) Dieſs iſt ein Hauptgrund, warum ich mei-
ne Zöglinge tæglich mit einiger körperli- chen Arbeit beſchæftige, und mit ihnen von Zeit zu Zeit kleine Reiſen thue. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0245" n="235"/> perliche Arbeit, die, zu den Werken der<lb/> Kunſt nöthige, Biegſamkeit verlichren. Wo<lb/> Trieb zur Kunſt iſt, da wird er auch die Glieder<lb/> gewiſs biegſam erhalten, und die Neigung<lb/> zu ſchweren Arbeiten mæſſigen. Ich ha-<lb/> be Bauern gekannt, die die Violine ſo vor-<lb/> treflich ſpielten, daſs ſie ſich die Bewunde-<lb/> rung der Kenner erwarben, und andere, die<lb/> im Schönſchreiben die gröſste Vollkommen-<lb/> heit erreichten. Wenn nnn Menſchen, de-<lb/> ren Hauptgeſchæfte korperliche Arbeit iſt,<lb/> doch noch Fæhigkeit zu den Werken der<lb/> Kunſt behalten, wie vielmehr die, die kör-<lb/> perliche Arbeit als ein Nebenwerk trei-<lb/> ben <note place="foot" n="*)">Dieſs iſt ein Hauptgrund, warum ich mei-<lb/> ne Zöglinge tæglich mit einiger körperli-<lb/> chen Arbeit beſchæftige, und mit ihnen<lb/> von Zeit zu Zeit kleine Reiſen thue.</note>!</p><lb/> <p>Die Kinder laſſen in den erſten Jahren<lb/> immer mehr Neigung zum Spielen als zur<lb/> Arbeit blicken, die man nicht geradezu un-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">terdrü-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [235/0245]
perliche Arbeit, die, zu den Werken der
Kunſt nöthige, Biegſamkeit verlichren. Wo
Trieb zur Kunſt iſt, da wird er auch die Glieder
gewiſs biegſam erhalten, und die Neigung
zu ſchweren Arbeiten mæſſigen. Ich ha-
be Bauern gekannt, die die Violine ſo vor-
treflich ſpielten, daſs ſie ſich die Bewunde-
rung der Kenner erwarben, und andere, die
im Schönſchreiben die gröſste Vollkommen-
heit erreichten. Wenn nnn Menſchen, de-
ren Hauptgeſchæfte korperliche Arbeit iſt,
doch noch Fæhigkeit zu den Werken der
Kunſt behalten, wie vielmehr die, die kör-
perliche Arbeit als ein Nebenwerk trei-
ben *)!
Die Kinder laſſen in den erſten Jahren
immer mehr Neigung zum Spielen als zur
Arbeit blicken, die man nicht geradezu un-
terdrü-
*) Dieſs iſt ein Hauptgrund, warum ich mei-
ne Zöglinge tæglich mit einiger körperli-
chen Arbeit beſchæftige, und mit ihnen
von Zeit zu Zeit kleine Reiſen thue.
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