Die Natur laesst sich aber nicht aendern, sie wirkt immer fort, obgleich die Künste- leyen der Menschen ihren Wirkungen eine andere Richtung geben; der Trieb zur Thae- tigkeit bleibt. Wenn man ihn also von al- len Seiten her einschraenkt, so greift er nach dem, was ihm am naechsten ist, und wenn er nach langen Herumgreifen etwas findet, womit er sich auf eine, angenehme Empfin- dungen verschaffende, Art beschaeftigen kann, so bleibt er dabey stehen. Wenn dem Men- schen alle Gelegenheiten abgeschnitten wer- den, auf die Dinge zu wirken, die ausser ihm sind, so wirkt er auf sich selbst, und wenn ihm verboten wird zu schaffen, so zer- stört er.
Ich habe doch wohl deutlich genug ge- nug gesprochen? wer mich nicht versteht, der beobachte doch die Bewegungen eines Kindes, das sich in warmen Betten herum- waelzt, oder -- doch der Mensch lernt sei- ne Handlungen verbergen, sobald er merkt,
dass
Die Natur læſst ſich aber nicht ændern, ſie wirkt immer fort, obgleich die Künſte- leyen der Menſchen ihren Wirkungen eine andere Richtung geben; der Trieb zur Thæ- tigkeit bleibt. Wenn man ihn alſo von al- len Seiten her einſchrænkt, ſo greift er nach dem, was ihm am næchſten iſt, und wenn er nach langen Herumgreifen etwas findet, womit er ſich auf eine, angenehme Empfin- dungen verſchaffende, Art beſchæftigen kann, ſo bleibt er dabey ſtehen. Wenn dem Men- ſchen alle Gelegenheiten abgeſchnitten wer- den, auf die Dinge zu wirken, die auſſer ihm ſind, ſo wirkt er auf ſich ſelbſt, und wenn ihm verboten wird zu ſchaffen, ſo zer- ſtört er.
Ich habe doch wohl deutlich genug ge- nug geſprochen? wer mich nicht verſteht, der beobachte doch die Bewegungen eines Kindes, das ſich in warmen Betten herum- wælzt, oder — doch der Menſch lernt ſei- ne Handlungen verbergen, ſobald er merkt,
daſs
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Die Natur læſst ſich aber nicht ændern,
ſie wirkt immer fort, obgleich die Künſte-
leyen der Menſchen ihren Wirkungen eine
andere Richtung geben; der Trieb zur Thæ-
tigkeit bleibt. Wenn man ihn alſo von al-
len Seiten her einſchrænkt, ſo greift er nach
dem, was ihm am næchſten iſt, und wenn
er nach langen Herumgreifen etwas findet,
womit er ſich auf eine, angenehme Empfin-
dungen verſchaffende, Art beſchæftigen kann,
ſo bleibt er dabey ſtehen. Wenn dem Men-
ſchen alle Gelegenheiten abgeſchnitten wer-
den, auf die Dinge zu wirken, die auſſer
ihm ſind, ſo wirkt er auf ſich ſelbſt, und
wenn ihm verboten wird zu ſchaffen, ſo zer-
ſtört er.
Ich habe doch wohl deutlich genug ge-
nug geſprochen? wer mich nicht verſteht,
der beobachte doch die Bewegungen eines
Kindes, das ſich in warmen Betten herum-
wælzt, oder — doch der Menſch lernt ſei-
ne Handlungen verbergen, ſobald er merkt,
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/142>, abgerufen am 23.11.2024.
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