Sachs, Julius: Geschichte der Botanik. München, 1875.Geschichte der Sexualtheorie. auf eine materielle Vermischung des Inhalts zweier Zellen an-kommt, deren jede für sich einer weiteren Entwicklung nicht fähig ist, während das Vermischungsproduct nicht nur im Stande ist, sich weiter zu entwickeln, sondern auch die Eigenschaften der beiden älterlichen Formen in sich vereinigt und bei der weiteren Entwicklung wiederholt. Daß es dabei nicht auf die Verschmelz- ung zweier geformter Körper ankommt, daß vielmehr wenigstens die männliche befruchtende Substanz eine flüssige sein kann, scheint aus dem Verhalten der Phanerogamen mit Bestimmtheit hervorzugehen und Nichts hindert die Annahme, daß auch bei den Kryptogamen die Gestalt der befruchtenden Elemente für den Sexualact selbst gleichgültig ist, wenn immerhin auch die Form und Beweglichkeit derselben zur Uebertragung der be- fruchtenden Substanz auf die zu befruchtende nothwendig ist. Geſchichte der Sexualtheorie. auf eine materielle Vermiſchung des Inhalts zweier Zellen an-kommt, deren jede für ſich einer weiteren Entwicklung nicht fähig iſt, während das Vermiſchungsproduct nicht nur im Stande iſt, ſich weiter zu entwickeln, ſondern auch die Eigenſchaften der beiden älterlichen Formen in ſich vereinigt und bei der weiteren Entwicklung wiederholt. Daß es dabei nicht auf die Verſchmelz- ung zweier geformter Körper ankommt, daß vielmehr wenigſtens die männliche befruchtende Subſtanz eine flüſſige ſein kann, ſcheint aus dem Verhalten der Phanerogamen mit Beſtimmtheit hervorzugehen und Nichts hindert die Annahme, daß auch bei den Kryptogamen die Geſtalt der befruchtenden Elemente für den Sexualact ſelbſt gleichgültig iſt, wenn immerhin auch die Form und Beweglichkeit derſelben zur Uebertragung der be- fruchtenden Subſtanz auf die zu befruchtende nothwendig iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0492" n="480"/><fw place="top" type="header">Geſchichte der Sexualtheorie.</fw><lb/> auf eine materielle Vermiſchung des Inhalts zweier Zellen an-<lb/> kommt, deren jede für ſich einer weiteren Entwicklung nicht fähig<lb/> iſt, während das Vermiſchungsproduct nicht nur im Stande iſt,<lb/> ſich weiter zu entwickeln, ſondern auch die Eigenſchaften der<lb/> beiden älterlichen Formen in ſich vereinigt und bei der weiteren<lb/> Entwicklung wiederholt. Daß es dabei nicht auf die Verſchmelz-<lb/> ung zweier geformter Körper ankommt, daß vielmehr wenigſtens<lb/> die männliche befruchtende Subſtanz eine flüſſige ſein kann,<lb/> ſcheint aus dem Verhalten der Phanerogamen mit Beſtimmtheit<lb/> hervorzugehen und Nichts hindert die Annahme, daß auch bei<lb/> den Kryptogamen die Geſtalt der befruchtenden Elemente für<lb/> den Sexualact ſelbſt gleichgültig iſt, wenn immerhin auch die<lb/> Form und Beweglichkeit derſelben zur Uebertragung der be-<lb/> fruchtenden Subſtanz auf die zu befruchtende nothwendig iſt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [480/0492]
Geſchichte der Sexualtheorie.
auf eine materielle Vermiſchung des Inhalts zweier Zellen an-
kommt, deren jede für ſich einer weiteren Entwicklung nicht fähig
iſt, während das Vermiſchungsproduct nicht nur im Stande iſt,
ſich weiter zu entwickeln, ſondern auch die Eigenſchaften der
beiden älterlichen Formen in ſich vereinigt und bei der weiteren
Entwicklung wiederholt. Daß es dabei nicht auf die Verſchmelz-
ung zweier geformter Körper ankommt, daß vielmehr wenigſtens
die männliche befruchtende Subſtanz eine flüſſige ſein kann,
ſcheint aus dem Verhalten der Phanerogamen mit Beſtimmtheit
hervorzugehen und Nichts hindert die Annahme, daß auch bei
den Kryptogamen die Geſtalt der befruchtenden Elemente für
den Sexualact ſelbſt gleichgültig iſt, wenn immerhin auch die
Form und Beweglichkeit derſelben zur Uebertragung der be-
fruchtenden Subſtanz auf die zu befruchtende nothwendig iſt.
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