Sachs, Julius: Geschichte der Botanik. München, 1875.Dogma von der Constanz der Arten. innigen Gemenge von Wahrheit und Irrthum; den zahlreichenNachfolgern De Candolle's aber gelang es nicht, dieses Knäuel zu entwirren, wenn auch immerhin die späteren Systeme die wesentlichen Irrthümer in dem De Candolle's beseitigten und manches Bessere einführten. Zum Schluß mag hier eine Uebersicht der Hauptabtheilungen I. Vascular- oder Cotyledonarpflanzen. 1. Exogene oder Dicotyledonen A. mit doppeltem Perigon Thalamifloren (polypetale hypogyne) Calycifloren (polypetale perigyne) Corollifloren (gamopetale) B. Monochlamydeen (mit einfachem Perigon). 2. Endogene oder Monocotyledonen. A. Phanerogamen (die eigentlichen Monocotylen) B. Cryptogamen (Gefaesscryptogamen incl. der Najadeen). II. Cellularpflanzen oder Acotyledonen. A. Beblaetterte (Muscineen) B. Blattlose (Thallophyten). Die Gesammtzahl der Familien bei Linne 67, bei A. L. Wenn die von De Candolle aufgestellten Grundsätze der Dogma von der Conſtanz der Arten. innigen Gemenge von Wahrheit und Irrthum; den zahlreichenNachfolgern De Candolle's aber gelang es nicht, dieſes Knäuel zu entwirren, wenn auch immerhin die ſpäteren Syſteme die weſentlichen Irrthümer in dem De Candolle's beſeitigten und manches Beſſere einführten. Zum Schluß mag hier eine Ueberſicht der Hauptabtheilungen I. Vascular- oder Cotyledonarpflanzen. 1. Exogene oder Dicotyledonen A. mit doppeltem Perigon Thalamifloren (polypetale hypogyne) Calycifloren (polypetale perigyne) Corollifloren (gamopetale) B. Monochlamydeen (mit einfachem Perigon). 2. Endogene oder Monocotyledonen. A. Phanerogamen (die eigentlichen Monocotylen) B. Cryptogamen (Gefaesscryptogamen incl. der Najadeen). II. Cellularpflanzen oder Acotyledonen. A. Beblaetterte (Muscineen) B. Blattlose (Thallophyten). Die Geſammtzahl der Familien bei Linné 67, bei A. L. Wenn die von De Candolle aufgeſtellten Grundſätze der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0161" n="149"/><fw place="top" type="header">Dogma von der Conſtanz der Arten.</fw><lb/> innigen Gemenge von Wahrheit und Irrthum; den zahlreichen<lb/> Nachfolgern <hi rendition="#g">De Candolle</hi>'s aber gelang es nicht, dieſes Knäuel<lb/> zu entwirren, wenn auch immerhin die ſpäteren Syſteme die<lb/> weſentlichen Irrthümer in dem <hi rendition="#g">De Candolle</hi>'s beſeitigten und<lb/> manches Beſſere einführten.</p><lb/> <p>Zum Schluß mag hier eine Ueberſicht der Hauptabtheilungen<lb/> von <hi rendition="#g">De Candolle</hi>'s Syſtem von 1819 folgen, welches er,<lb/> inſofern es eine lineare Darſtellung iſt, ausdrücklich ein künſt-<lb/> liches nennt.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">I. Vascular- oder Cotyledonarpflanzen.</hi><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">1. Exogene oder Dicotyledonen</hi> </hi><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">A. mit doppeltem Perigon</hi><lb/> Thalamifloren (polypetale hypogyne)<lb/> Calycifloren (polypetale perigyne)<lb/> Corollifloren (gamopetale)</item><lb/> <item> <hi rendition="#aq">B. Monochlamydeen (mit einfachem Perigon).</hi> </item> </list> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">2. Endogene oder Monocotyledonen.</hi> </hi><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">A. Phanerogamen (die eigentlichen Monocotylen)</hi> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq">B. Cryptogamen (Gefaesscryptogamen incl. der<lb/> Najadeen).</hi> </item> </list> </item> </list> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq">II. Cellularpflanzen oder Acotyledonen.<lb/><list><item>A. Beblaetterte (Muscineen)</item><lb/><item>B. Blattlose (Thallophyten).</item></list></hi> </item> </list><lb/> <p>Die Geſammtzahl der Familien bei <hi rendition="#g">Linn<hi rendition="#aq">é</hi></hi> 67, bei A. L.<lb/><hi rendition="#g">de Juſſieu</hi> 100, hat <hi rendition="#g">De Candolle</hi> hier auf 161 vermehrt.</p><lb/> <p>Wenn die von <hi rendition="#g">De Candolle</hi> aufgeſtellten Grundſätze der<lb/> vergleichenden Morphologie zunächſt durch die unter den deutſchen<lb/> Botanikern damals herrſchende philoſophiſche Richtung und be-<lb/> ſonders durch die Unklarheiten der <hi rendition="#g">Goethe</hi>'<hi rendition="#g">ſchen</hi> Metamor-<lb/> phoſenlehre auch an einer raſchen Ausbreitung in Deutſchland<lb/> verhindert wurden, ſo brachen ſie ſich doch nach und nach ebenſo<lb/> wie <hi rendition="#g">De Candolle</hi>'s Anſichten vom natürlichen Syſtem Bahn,<lb/> ſo daß dieſes ſeit 1830 in Deutſchland ebenſo wie in England und<lb/> Frankreich von den Botanikern als das eigentliche Ziel der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [149/0161]
Dogma von der Conſtanz der Arten.
innigen Gemenge von Wahrheit und Irrthum; den zahlreichen
Nachfolgern De Candolle's aber gelang es nicht, dieſes Knäuel
zu entwirren, wenn auch immerhin die ſpäteren Syſteme die
weſentlichen Irrthümer in dem De Candolle's beſeitigten und
manches Beſſere einführten.
Zum Schluß mag hier eine Ueberſicht der Hauptabtheilungen
von De Candolle's Syſtem von 1819 folgen, welches er,
inſofern es eine lineare Darſtellung iſt, ausdrücklich ein künſt-
liches nennt.
I. Vascular- oder Cotyledonarpflanzen.
1. Exogene oder Dicotyledonen
A. mit doppeltem Perigon
Thalamifloren (polypetale hypogyne)
Calycifloren (polypetale perigyne)
Corollifloren (gamopetale)
B. Monochlamydeen (mit einfachem Perigon).
2. Endogene oder Monocotyledonen.
A. Phanerogamen (die eigentlichen Monocotylen)
B. Cryptogamen (Gefaesscryptogamen incl. der
Najadeen).
II. Cellularpflanzen oder Acotyledonen.
A. Beblaetterte (Muscineen)
B. Blattlose (Thallophyten).
Die Geſammtzahl der Familien bei Linné 67, bei A. L.
de Juſſieu 100, hat De Candolle hier auf 161 vermehrt.
Wenn die von De Candolle aufgeſtellten Grundſätze der
vergleichenden Morphologie zunächſt durch die unter den deutſchen
Botanikern damals herrſchende philoſophiſche Richtung und be-
ſonders durch die Unklarheiten der Goethe'ſchen Metamor-
phoſenlehre auch an einer raſchen Ausbreitung in Deutſchland
verhindert wurden, ſo brachen ſie ſich doch nach und nach ebenſo
wie De Candolle's Anſichten vom natürlichen Syſtem Bahn,
ſo daß dieſes ſeit 1830 in Deutſchland ebenſo wie in England und
Frankreich von den Botanikern als das eigentliche Ziel der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |