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Sachs, Julius: Geschichte der Botanik. München, 1875.

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Dogma von der Constanz der Arten.
innigen Gemenge von Wahrheit und Irrthum; den zahlreichen
Nachfolgern De Candolle's aber gelang es nicht, dieses Knäuel
zu entwirren, wenn auch immerhin die späteren Systeme die
wesentlichen Irrthümer in dem De Candolle's beseitigten und
manches Bessere einführten.

Zum Schluß mag hier eine Uebersicht der Hauptabtheilungen
von De Candolle's System von 1819 folgen, welches er,
insofern es eine lineare Darstellung ist, ausdrücklich ein künst-
liches nennt.

I. Vascular- oder Cotyledonarpflanzen.
1. Exogene oder Dicotyledonen
A. mit doppeltem Perigon
Thalamifloren (polypetale hypogyne)
Calycifloren (polypetale perigyne)
Corollifloren (gamopetale)
B. Monochlamydeen (mit einfachem Perigon).
2. Endogene oder Monocotyledonen.
A. Phanerogamen (die eigentlichen Monocotylen)
B. Cryptogamen (Gefaesscryptogamen incl. der
Najadeen).
II. Cellularpflanzen oder Acotyledonen.
A. Beblaetterte (Muscineen)
B. Blattlose (Thallophyten).

Die Gesammtzahl der Familien bei Linne 67, bei A. L.
de Jussieu 100, hat De Candolle hier auf 161 vermehrt.

Wenn die von De Candolle aufgestellten Grundsätze der
vergleichenden Morphologie zunächst durch die unter den deutschen
Botanikern damals herrschende philosophische Richtung und be-
sonders durch die Unklarheiten der Goethe'schen Metamor-
phosenlehre auch an einer raschen Ausbreitung in Deutschland
verhindert wurden, so brachen sie sich doch nach und nach ebenso
wie De Candolle's Ansichten vom natürlichen System Bahn,
so daß dieses seit 1830 in Deutschland ebenso wie in England und
Frankreich von den Botanikern als das eigentliche Ziel der

Dogma von der Conſtanz der Arten.
innigen Gemenge von Wahrheit und Irrthum; den zahlreichen
Nachfolgern De Candolle's aber gelang es nicht, dieſes Knäuel
zu entwirren, wenn auch immerhin die ſpäteren Syſteme die
weſentlichen Irrthümer in dem De Candolle's beſeitigten und
manches Beſſere einführten.

Zum Schluß mag hier eine Ueberſicht der Hauptabtheilungen
von De Candolle's Syſtem von 1819 folgen, welches er,
inſofern es eine lineare Darſtellung iſt, ausdrücklich ein künſt-
liches nennt.

I. Vascular- oder Cotyledonarpflanzen.
1. Exogene oder Dicotyledonen
A. mit doppeltem Perigon
Thalamifloren (polypetale hypogyne)
Calycifloren (polypetale perigyne)
Corollifloren (gamopetale)
B. Monochlamydeen (mit einfachem Perigon).
2. Endogene oder Monocotyledonen.
A. Phanerogamen (die eigentlichen Monocotylen)
B. Cryptogamen (Gefaesscryptogamen incl. der
Najadeen).
II. Cellularpflanzen oder Acotyledonen.
A. Beblaetterte (Muscineen)
B. Blattlose (Thallophyten).

Die Geſammtzahl der Familien bei Linné 67, bei A. L.
de Juſſieu 100, hat De Candolle hier auf 161 vermehrt.

Wenn die von De Candolle aufgeſtellten Grundſätze der
vergleichenden Morphologie zunächſt durch die unter den deutſchen
Botanikern damals herrſchende philoſophiſche Richtung und be-
ſonders durch die Unklarheiten der Goethe'ſchen Metamor-
phoſenlehre auch an einer raſchen Ausbreitung in Deutſchland
verhindert wurden, ſo brachen ſie ſich doch nach und nach ebenſo
wie De Candolle's Anſichten vom natürlichen Syſtem Bahn,
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[149/0161] Dogma von der Conſtanz der Arten. innigen Gemenge von Wahrheit und Irrthum; den zahlreichen Nachfolgern De Candolle's aber gelang es nicht, dieſes Knäuel zu entwirren, wenn auch immerhin die ſpäteren Syſteme die weſentlichen Irrthümer in dem De Candolle's beſeitigten und manches Beſſere einführten. Zum Schluß mag hier eine Ueberſicht der Hauptabtheilungen von De Candolle's Syſtem von 1819 folgen, welches er, inſofern es eine lineare Darſtellung iſt, ausdrücklich ein künſt- liches nennt. I. Vascular- oder Cotyledonarpflanzen. 1. Exogene oder Dicotyledonen A. mit doppeltem Perigon Thalamifloren (polypetale hypogyne) Calycifloren (polypetale perigyne) Corollifloren (gamopetale) B. Monochlamydeen (mit einfachem Perigon). 2. Endogene oder Monocotyledonen. A. Phanerogamen (die eigentlichen Monocotylen) B. Cryptogamen (Gefaesscryptogamen incl. der Najadeen). II. Cellularpflanzen oder Acotyledonen. A. Beblaetterte (Muscineen) B. Blattlose (Thallophyten). Die Geſammtzahl der Familien bei Linné 67, bei A. L. de Juſſieu 100, hat De Candolle hier auf 161 vermehrt. Wenn die von De Candolle aufgeſtellten Grundſätze der vergleichenden Morphologie zunächſt durch die unter den deutſchen Botanikern damals herrſchende philoſophiſche Richtung und be- ſonders durch die Unklarheiten der Goethe'ſchen Metamor- phoſenlehre auch an einer raſchen Ausbreitung in Deutſchland verhindert wurden, ſo brachen ſie ſich doch nach und nach ebenſo wie De Candolle's Anſichten vom natürlichen Syſtem Bahn, ſo daß dieſes ſeit 1830 in Deutſchland ebenſo wie in England und Frankreich von den Botanikern als das eigentliche Ziel der

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Zitationshilfe: Sachs, Julius: Geschichte der Botanik. München, 1875, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sachs_botanik_1875/161>, abgerufen am 21.11.2024.