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Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Goldstücke hervor, warf sie den herbeikommenden Soldaten und Häschern mit nachlässiger Sicherheit zu. Nehmt das, sagte er, zum Lohne eures Grußes und, sprach er seltsam bewegt, auch zum Andenken an mich. Die Begleiter und das Gefolge lachten bei diesen Worten laut auf; denn sie hielten das Gefühl, welches den wilden Jüngling beschlichen, für einen Spott und Scherz seiner Art.

Vorwärts zogen sie nun durch die halb verödeten Vorstädte. Denn noch immer stand hier manches Haus, ward hier mancher Anbau betrieben, den erst späterhin ein mehr verweichlichtes Geschlecht ganz aufgegeben hat. Links blieb ihnen der Circus des Caracalla, dann folgten sie dem Lauf der appischen Straße, welche, seitdem man sie nicht mehr benutzt, unter dem Schutte naher Gebäude mehr und mehr sich verbirgt. Der Anblick der alten Gräber zu beiden Seiten der Straße war dem Savello unerfreulich und steigerte seinen Mißmuth. Erst spät, da, wo der Weg am Fuße des Albanerberges allmählich emporsteigt, eine leichtere Luft wehet, der Blick über die Ebene freier und bald auch das Meer in der Ferne sichtbar wird, begann sein Herz dem klaren Sonnenscheine sich zu öffnen und der wonnevollen Aussicht, kehrte mit den schönen Eindrücken die Freude allmählich wiederum in sein Herz zurück. Diese Aenderung ward schnell von seinen höfischen Gefährten wahrgenommen und Alles aufgeboten, ihr nachzuhelfen. Es ward gescherzt, doch mit Maß, weil er noch immer verletzlich und reiz-

Goldstücke hervor, warf sie den herbeikommenden Soldaten und Häschern mit nachlässiger Sicherheit zu. Nehmt das, sagte er, zum Lohne eures Grußes und, sprach er seltsam bewegt, auch zum Andenken an mich. Die Begleiter und das Gefolge lachten bei diesen Worten laut auf; denn sie hielten das Gefühl, welches den wilden Jüngling beschlichen, für einen Spott und Scherz seiner Art.

Vorwärts zogen sie nun durch die halb verödeten Vorstädte. Denn noch immer stand hier manches Haus, ward hier mancher Anbau betrieben, den erst späterhin ein mehr verweichlichtes Geschlecht ganz aufgegeben hat. Links blieb ihnen der Circus des Caracalla, dann folgten sie dem Lauf der appischen Straße, welche, seitdem man sie nicht mehr benutzt, unter dem Schutte naher Gebäude mehr und mehr sich verbirgt. Der Anblick der alten Gräber zu beiden Seiten der Straße war dem Savello unerfreulich und steigerte seinen Mißmuth. Erst spät, da, wo der Weg am Fuße des Albanerberges allmählich emporsteigt, eine leichtere Luft wehet, der Blick über die Ebene freier und bald auch das Meer in der Ferne sichtbar wird, begann sein Herz dem klaren Sonnenscheine sich zu öffnen und der wonnevollen Aussicht, kehrte mit den schönen Eindrücken die Freude allmählich wiederum in sein Herz zurück. Diese Aenderung ward schnell von seinen höfischen Gefährten wahrgenommen und Alles aufgeboten, ihr nachzuhelfen. Es ward gescherzt, doch mit Maß, weil er noch immer verletzlich und reiz-

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[0037] Goldstücke hervor, warf sie den herbeikommenden Soldaten und Häschern mit nachlässiger Sicherheit zu. Nehmt das, sagte er, zum Lohne eures Grußes und, sprach er seltsam bewegt, auch zum Andenken an mich. Die Begleiter und das Gefolge lachten bei diesen Worten laut auf; denn sie hielten das Gefühl, welches den wilden Jüngling beschlichen, für einen Spott und Scherz seiner Art. Vorwärts zogen sie nun durch die halb verödeten Vorstädte. Denn noch immer stand hier manches Haus, ward hier mancher Anbau betrieben, den erst späterhin ein mehr verweichlichtes Geschlecht ganz aufgegeben hat. Links blieb ihnen der Circus des Caracalla, dann folgten sie dem Lauf der appischen Straße, welche, seitdem man sie nicht mehr benutzt, unter dem Schutte naher Gebäude mehr und mehr sich verbirgt. Der Anblick der alten Gräber zu beiden Seiten der Straße war dem Savello unerfreulich und steigerte seinen Mißmuth. Erst spät, da, wo der Weg am Fuße des Albanerberges allmählich emporsteigt, eine leichtere Luft wehet, der Blick über die Ebene freier und bald auch das Meer in der Ferne sichtbar wird, begann sein Herz dem klaren Sonnenscheine sich zu öffnen und der wonnevollen Aussicht, kehrte mit den schönen Eindrücken die Freude allmählich wiederum in sein Herz zurück. Diese Aenderung ward schnell von seinen höfischen Gefährten wahrgenommen und Alles aufgeboten, ihr nachzuhelfen. Es ward gescherzt, doch mit Maß, weil er noch immer verletzlich und reiz-

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:26:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_savello_1910/37>, abgerufen am 22.11.2024.