O schöne Zeit, wo schön noch war interessant, Nichts intressanteres als Schönes war bekannt!
Nun sind die beiden, die sonst waren eins in Frieden, Schön und Interessant, in Feindschaft und geschieden.
Nicht mehr interessant ist nun das schön genannte, Und noch viel minder schön ist das Interessante.
Was ist interessant? Was der Moment gebiert, Was seine Geltung mit dem Augenblick verliert.
Interessant, was heut, schön ist, was ewig freut; Das Ew'ge tritt zurück, wo Heutiges gebeut.
87.
Viel Freunde haben, doch zuviel nicht allen traun, Ist eine Weisheit, die mich wenig kann erbaun.
Viel lieber will ich doch nur wen'ge, denen ich Darf viel traun, einen nur, dem ich vertraun darf mich.
86.
O ſchoͤne Zeit, wo ſchoͤn noch war intereſſant, Nichts intreſſanteres als Schoͤnes war bekannt!
Nun ſind die beiden, die ſonſt waren eins in Frieden, Schoͤn und Intereſſant, in Feindſchaft und geſchieden.
Nicht mehr intereſſant iſt nun das ſchoͤn genannte, Und noch viel minder ſchoͤn iſt das Intereſſante.
Was iſt intereſſant? Was der Moment gebiert, Was ſeine Geltung mit dem Augenblick verliert.
Intereſſant, was heut, ſchoͤn iſt, was ewig freut; Das Ew'ge tritt zuruͤck, wo Heutiges gebeut.
87.
Viel Freunde haben, doch zuviel nicht allen traun, Iſt eine Weisheit, die mich wenig kann erbaun.
Viel lieber will ich doch nur wen'ge, denen ich Darf viel traun, einen nur, dem ich vertraun darf mich.
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86.
O ſchoͤne Zeit, wo ſchoͤn noch war intereſſant,
Nichts intreſſanteres als Schoͤnes war bekannt!
Nun ſind die beiden, die ſonſt waren eins in Frieden,
Schoͤn und Intereſſant, in Feindſchaft und geſchieden.
Nicht mehr intereſſant iſt nun das ſchoͤn genannte,
Und noch viel minder ſchoͤn iſt das Intereſſante.
Was iſt intereſſant? Was der Moment gebiert,
Was ſeine Geltung mit dem Augenblick verliert.
Intereſſant, was heut, ſchoͤn iſt, was ewig freut;
Das Ew'ge tritt zuruͤck, wo Heutiges gebeut.
87.
Viel Freunde haben, doch zuviel nicht allen traun,
Iſt eine Weisheit, die mich wenig kann erbaun.
Viel lieber will ich doch nur wen'ge, denen ich
Darf viel traun, einen nur, dem ich vertraun darf mich.
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/329>, abgerufen am 25.07.2024.
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