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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

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Das eine zieht hinauf, das andre zieht hinab,
Daß schwer der Lenker sie erhält in gleichem Trab.
Mit Mühe geht es schon die ebnern Himmelsbahnen,
Doch an der Steile stockt das Roß von schlechten Ahnen.
Und wen der Zuruf nicht reißt eines Gotts empor,
Bleibt auf der Hälft' und folgt nicht ganz dem sel'gen Chor.
Die Götter fahren hin am Rand von Raum und Zeit,
Und blicken froh hinaus in die Unendlichkeit.
Dort wo das Ew'ge steht, das Wahre, Gute, Schöne,
An dessen Anblick sich erquicken Göttersöhne.
Und wem's der Geister glückt zu folgen Götterspur,
Der sieht dasselb' entzückt, doch sieht er halb es nur.
Dem einen, wenn ers sieht, so schwindeln ihm die Sinnen,
Den andern trägt zu schnell der Rosse Braus von hinnen.
Dem dritten bäumen sich die Rosse so und sträuben,
Daß er das Wahre nicht gewahret vor Betäuben.
Was aber jeder dort der Geister hat gesehn,
Das tragen sie mit fort, wann sie zur Erde gehn.
Das eine zieht hinauf, das andre zieht hinab,
Daß ſchwer der Lenker ſie erhaͤlt in gleichem Trab.
Mit Muͤhe geht es ſchon die ebnern Himmelsbahnen,
Doch an der Steile ſtockt das Roß von ſchlechten Ahnen.
Und wen der Zuruf nicht reißt eines Gotts empor,
Bleibt auf der Haͤlft' und folgt nicht ganz dem ſel'gen Chor.
Die Goͤtter fahren hin am Rand von Raum und Zeit,
Und blicken froh hinaus in die Unendlichkeit.
Dort wo das Ew'ge ſteht, das Wahre, Gute, Schoͤne,
An deſſen Anblick ſich erquicken Goͤtterſoͤhne.
Und wem's der Geiſter gluͤckt zu folgen Goͤtterſpur,
Der ſieht daſſelb' entzuͤckt, doch ſieht er halb es nur.
Dem einen, wenn ers ſieht, ſo ſchwindeln ihm die Sinnen,
Den andern traͤgt zu ſchnell der Roſſe Braus von hinnen.
Dem dritten baͤumen ſich die Roſſe ſo und ſtraͤuben,
Daß er das Wahre nicht gewahret vor Betaͤuben.
Was aber jeder dort der Geiſter hat geſehn,
Das tragen ſie mit fort, wann ſie zur Erde gehn.
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[67/0077] Das eine zieht hinauf, das andre zieht hinab, Daß ſchwer der Lenker ſie erhaͤlt in gleichem Trab. Mit Muͤhe geht es ſchon die ebnern Himmelsbahnen, Doch an der Steile ſtockt das Roß von ſchlechten Ahnen. Und wen der Zuruf nicht reißt eines Gotts empor, Bleibt auf der Haͤlft' und folgt nicht ganz dem ſel'gen Chor. Die Goͤtter fahren hin am Rand von Raum und Zeit, Und blicken froh hinaus in die Unendlichkeit. Dort wo das Ew'ge ſteht, das Wahre, Gute, Schoͤne, An deſſen Anblick ſich erquicken Goͤtterſoͤhne. Und wem's der Geiſter gluͤckt zu folgen Goͤtterſpur, Der ſieht daſſelb' entzuͤckt, doch ſieht er halb es nur. Dem einen, wenn ers ſieht, ſo ſchwindeln ihm die Sinnen, Den andern traͤgt zu ſchnell der Roſſe Braus von hinnen. Dem dritten baͤumen ſich die Roſſe ſo und ſtraͤuben, Daß er das Wahre nicht gewahret vor Betaͤuben. Was aber jeder dort der Geiſter hat geſehn, Das tragen ſie mit fort, wann ſie zur Erde gehn.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/77>, abgerufen am 21.11.2024.