Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.4. Die Regenwolke zieht den dürren Gau entlang, Desselben Wegs wohin ein Wandrer nimmt den Gang. Und wo sie heute gießt und wo sie morgen träuft, Trifft sie den Wanderer, der nirgends ihr entläuft. "Der Boden unter mir ist dürr, der Himmel oben Ist trüb, und Staub und Naß hat mich zugleich bestoben. Dann hinter mir wird grün die Flur, der Himmel helle; Mir kommt es nicht zu gut, ich bin an andrer Stelle. Doch einem glücklichern, der hinter mir herschreitet, Ist neubegrünte Flur, neuklare Luft bereitet." 4. Die Regenwolke zieht den duͤrren Gau entlang, Deſſelben Wegs wohin ein Wandrer nimmt den Gang. Und wo ſie heute gießt und wo ſie morgen traͤuft, Trifft ſie den Wanderer, der nirgends ihr entlaͤuft. „Der Boden unter mir iſt duͤrr, der Himmel oben Iſt truͤb, und Staub und Naß hat mich zugleich beſtoben. Dann hinter mir wird gruͤn die Flur, der Himmel helle; Mir kommt es nicht zu gut, ich bin an andrer Stelle. Doch einem gluͤcklichern, der hinter mir herſchreitet, Iſt neubegruͤnte Flur, neuklare Luft bereitet.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0313" n="303"/> <div n="2"> <head>4.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Die Regenwolke zieht den duͤrren Gau entlang,</l><lb/> <l>Deſſelben Wegs wohin ein Wandrer nimmt den Gang.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Und wo ſie heute gießt und wo ſie morgen traͤuft,</l><lb/> <l>Trifft ſie den Wanderer, der nirgends ihr entlaͤuft.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>„Der Boden unter mir iſt duͤrr, der Himmel oben</l><lb/> <l>Iſt truͤb, und Staub und Naß hat mich zugleich beſtoben.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Dann hinter mir wird gruͤn die Flur, der Himmel helle;</l><lb/> <l>Mir kommt es nicht zu gut, ich bin an andrer Stelle.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Doch einem gluͤcklichern, der hinter mir herſchreitet,</l><lb/> <l>Iſt neubegruͤnte Flur, neuklare Luft bereitet.“</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [303/0313]
4.
Die Regenwolke zieht den duͤrren Gau entlang,
Deſſelben Wegs wohin ein Wandrer nimmt den Gang.
Und wo ſie heute gießt und wo ſie morgen traͤuft,
Trifft ſie den Wanderer, der nirgends ihr entlaͤuft.
„Der Boden unter mir iſt duͤrr, der Himmel oben
Iſt truͤb, und Staub und Naß hat mich zugleich beſtoben.
Dann hinter mir wird gruͤn die Flur, der Himmel helle;
Mir kommt es nicht zu gut, ich bin an andrer Stelle.
Doch einem gluͤcklichern, der hinter mir herſchreitet,
Iſt neubegruͤnte Flur, neuklare Luft bereitet.“
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