Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.74. Sich stärker fühlt der Mensch in Ungemachabwehrung Als in unthätigen Genusses Selbverzehrung. Darum hat Gott dir nicht verliehen reines Gut, Damit du fühlst im Kampf mit Uebeln deinen Muth. 75. Du sagst am Himmel daß nichts zu bewundern bliebe Dem Astronomen, der erkannt sein Radgetriebe. Ich sage dir, was doch noch zu bewundern bleibt: Die ew'ge Grundkraft selbst, die dieses Radwerk treibt. Du hast das Leben nicht in Zahl und in Figur, Figur und Zahl hast du erkannt am Leben nur. 74. Sich ſtaͤrker fuͤhlt der Menſch in Ungemachabwehrung Als in unthaͤtigen Genuſſes Selbverzehrung. Darum hat Gott dir nicht verliehen reines Gut, Damit du fuͤhlſt im Kampf mit Uebeln deinen Muth. 75. Du ſagſt am Himmel daß nichts zu bewundern bliebe Dem Aſtronomen, der erkannt ſein Radgetriebe. Ich ſage dir, was doch noch zu bewundern bleibt: Die ew'ge Grundkraft ſelbſt, die dieſes Radwerk treibt. Du haſt das Leben nicht in Zahl und in Figur, Figur und Zahl haſt du erkannt am Leben nur. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0288" n="278"/> <div n="2"> <head>74.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Sich ſtaͤrker fuͤhlt der Menſch in Ungemachabwehrung</l><lb/> <l>Als in unthaͤtigen Genuſſes Selbverzehrung.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Darum hat Gott dir nicht verliehen reines Gut,</l><lb/> <l>Damit du fuͤhlſt im Kampf mit Uebeln deinen Muth.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>75.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Du ſagſt am Himmel daß nichts zu bewundern bliebe</l><lb/> <l>Dem Aſtronomen, der erkannt ſein Radgetriebe.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Ich ſage dir, was doch noch zu bewundern bleibt:</l><lb/> <l>Die ew'ge Grundkraft ſelbſt, die dieſes Radwerk treibt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Du haſt das Leben nicht in Zahl und in Figur,</l><lb/> <l>Figur und Zahl haſt du erkannt am Leben nur.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [278/0288]
74.
Sich ſtaͤrker fuͤhlt der Menſch in Ungemachabwehrung
Als in unthaͤtigen Genuſſes Selbverzehrung.
Darum hat Gott dir nicht verliehen reines Gut,
Damit du fuͤhlſt im Kampf mit Uebeln deinen Muth.
75.
Du ſagſt am Himmel daß nichts zu bewundern bliebe
Dem Aſtronomen, der erkannt ſein Radgetriebe.
Ich ſage dir, was doch noch zu bewundern bleibt:
Die ew'ge Grundkraft ſelbſt, die dieſes Radwerk treibt.
Du haſt das Leben nicht in Zahl und in Figur,
Figur und Zahl haſt du erkannt am Leben nur.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |