Wenn etwas scheinet mehr als einen Grund zu haben, So denke nur, du hast noch recht nicht nachgegraben.
Wenn du recht auf den Grund nachgrubest, wird dir kund: Nicht viele Gründe sinds, es ist ein einz'ger Grund.
8.
Dich lehrt ein Sprichwort: Nie trink aus zersprungnem Glase! Dein junges Leben welkt sonst hin gleich mürbem Grase.
Ich aber lehre dich: Nicht deinen Leib zerrütten Wird das zerrüttete, doch deine Lust verschütten.
Denn wenn beim frohen Fest du willst mit ihm anklingen, So wird es klappen und dir in der Hand zerspringen.
So gieß auch dein Vertraun, dein Lieben rein und jung, Nie in ein schadhaft Herz, das Riß hat oder Sprung.
Du hoffst es werde rein mit dir zusammenklingen, Da wirds den Herzenswein verschütten und zerspringen.
7.
Wenn etwas ſcheinet mehr als einen Grund zu haben, So denke nur, du haſt noch recht nicht nachgegraben.
Wenn du recht auf den Grund nachgrubeſt, wird dir kund: Nicht viele Gruͤnde ſinds, es iſt ein einz'ger Grund.
8.
Dich lehrt ein Sprichwort: Nie trink aus zerſprungnem Glaſe! Dein junges Leben welkt ſonſt hin gleich muͤrbem Graſe.
Ich aber lehre dich: Nicht deinen Leib zerruͤtten Wird das zerruͤttete, doch deine Luſt verſchuͤtten.
Denn wenn beim frohen Feſt du willſt mit ihm anklingen, So wird es klappen und dir in der Hand zerſpringen.
So gieß auch dein Vertraun, dein Lieben rein und jung, Nie in ein ſchadhaft Herz, das Riß hat oder Sprung.
Du hoffſt es werde rein mit dir zuſammenklingen, Da wirds den Herzenswein verſchuͤtten und zerſpringen.
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7.
Wenn etwas ſcheinet mehr als einen Grund zu haben,
So denke nur, du haſt noch recht nicht nachgegraben.
Wenn du recht auf den Grund nachgrubeſt, wird dir kund:
Nicht viele Gruͤnde ſinds, es iſt ein einz'ger Grund.
8.
Dich lehrt ein Sprichwort: Nie trink aus zerſprungnem Glaſe!
Dein junges Leben welkt ſonſt hin gleich muͤrbem Graſe.
Ich aber lehre dich: Nicht deinen Leib zerruͤtten
Wird das zerruͤttete, doch deine Luſt verſchuͤtten.
Denn wenn beim frohen Feſt du willſt mit ihm anklingen,
So wird es klappen und dir in der Hand zerſpringen.
So gieß auch dein Vertraun, dein Lieben rein und jung,
Nie in ein ſchadhaft Herz, das Riß hat oder Sprung.
Du hoffſt es werde rein mit dir zuſammenklingen,
Da wirds den Herzenswein verſchuͤtten und zerſpringen.
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/128>, abgerufen am 04.07.2024.
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