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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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28.
Ich liebe nicht, daß ihr des Himmels goldne Thronen
Mit Königsnamen auch besetzt wie Erdenzonen.
Die Mächt'gen machen sich auf Erden breit genug,
Den Himmel ihnen auch zu räumen ist nicht klug.
Laßt dort nur ungestört Chimären und Zentauern,
Unthier' und Ungeheur, einmal verewigt, dauern.
Und wenn ihr füllen wollt noch leer gebliebne Strecken,
Schreibt deren Namen drein, die dort die Stern' entdecken;
Daß es der Erde sei ein Zeichen jede Nacht,
Daß droben höher gilt die Weisheit als die Macht.

28.
Ich liebe nicht, daß ihr des Himmels goldne Thronen
Mit Koͤnigsnamen auch beſetzt wie Erdenzonen.
Die Maͤcht'gen machen ſich auf Erden breit genug,
Den Himmel ihnen auch zu raͤumen iſt nicht klug.
Laßt dort nur ungeſtoͤrt Chimaͤren und Zentauern,
Unthier' und Ungeheur, einmal verewigt, dauern.
Und wenn ihr fuͤllen wollt noch leer gebliebne Strecken,
Schreibt deren Namen drein, die dort die Stern' entdecken;
Daß es der Erde ſei ein Zeichen jede Nacht,
Daß droben hoͤher gilt die Weisheit als die Macht.

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[231/0241] 28. Ich liebe nicht, daß ihr des Himmels goldne Thronen Mit Koͤnigsnamen auch beſetzt wie Erdenzonen. Die Maͤcht'gen machen ſich auf Erden breit genug, Den Himmel ihnen auch zu raͤumen iſt nicht klug. Laßt dort nur ungeſtoͤrt Chimaͤren und Zentauern, Unthier' und Ungeheur, einmal verewigt, dauern. Und wenn ihr fuͤllen wollt noch leer gebliebne Strecken, Schreibt deren Namen drein, die dort die Stern' entdecken; Daß es der Erde ſei ein Zeichen jede Nacht, Daß droben hoͤher gilt die Weisheit als die Macht.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/241>, abgerufen am 18.12.2024.