Jch. Welches? Paul! Jch bitte dich, sprich, ehe die Kleine kommt.
Paul. Das, was ich still am Wagen that, als das Kind mir gebot, keinen Branntwein mehr zu trinken. Jch glaube, Gott hat es mir durch das Kind verboten. Und nun habe ich doch wie- der getrunken, und mich betrunken, und tolles Zeug gemacht, und wie ein Thier auf der Straße gelegen: Und das kann mir Gott nun nicht ver- geben, und Sie auch nicht.
Jch. Aber wolltest du denn gar nicht wieder zu uns kommen, Paul? Das wäre doch nicht gut von dir. Du weißt, wie viel Jda auf dich hält.
Paul. Wie ich's hätte aushalten können, weiß ich nicht. Nur das weiß ich, daß ich nicht eher kommen wollte, als bis ich mich recht abgestraft.
Jch. Aber, Paul, wo wolltest du denn zu Essen hernehmen?
Paul. Jch wollte betteln; aber alle Tage nicht mehr, als ein Stück Brot, und dazu wollt' ich Wasser trinken. Und wenn ich dann den al-
Jch. Welches? Paul! Jch bitte dich, ſprich, ehe die Kleine kommt.
Paul. Das, was ich ſtill am Wagen that, als das Kind mir gebot, keinen Branntwein mehr zu trinken. Jch glaube, Gott hat es mir durch das Kind verboten. Und nun habe ich doch wie- der getrunken, und mich betrunken, und tolles Zeug gemacht, und wie ein Thier auf der Straße gelegen: Und das kann mir Gott nun nicht ver- geben, und Sie auch nicht.
Jch. Aber wollteſt du denn gar nicht wieder zu uns kommen, Paul? Das wäre doch nicht gut von dir. Du weißt, wie viel Jda auf dich hält.
Paul. Wie ich’s hätte aushalten können, weiß ich nicht. Nur das weiß ich, daß ich nicht eher kommen wollte, als bis ich mich recht abgeſtraft.
Jch. Aber, Paul, wo wollteſt du denn zu Eſſen hernehmen?
Paul. Jch wollte betteln; aber alle Tage nicht mehr, als ein Stück Brot, und dazu wollt’ ich Waſſer trinken. Und wenn ich dann den al-
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Jch. Welches? Paul! Jch bitte dich, ſprich,
ehe die Kleine kommt.
Paul. Das, was ich ſtill am Wagen that,
als das Kind mir gebot, keinen Branntwein mehr
zu trinken. Jch glaube, Gott hat es mir durch
das Kind verboten. Und nun habe ich doch wie-
der getrunken, und mich betrunken, und tolles
Zeug gemacht, und wie ein Thier auf der Straße
gelegen: Und das kann mir Gott nun nicht ver-
geben, und Sie auch nicht.
Jch. Aber wollteſt du denn gar nicht wieder
zu uns kommen, Paul? Das wäre doch nicht gut
von dir. Du weißt, wie viel Jda auf dich hält.
Paul. Wie ich’s hätte aushalten können, weiß
ich nicht. Nur das weiß ich, daß ich nicht eher
kommen wollte, als bis ich mich recht abgeſtraft.
Jch. Aber, Paul, wo wollteſt du denn zu
Eſſen hernehmen?
Paul. Jch wollte betteln; aber alle Tage
nicht mehr, als ein Stück Brot, und dazu wollt’
ich Waſſer trinken. Und wenn ich dann den al-
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Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung01_1807/234>, abgerufen am 22.11.2024.
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