von demSchemate,das ich gleich ietzo aufgerichtet, gemachet habe; Jch hoffe die gegenwärtige Beschaffenheit des Himmels wird euch durch meinen Mund eine fröliche und vergnügte Antwort an- kündigen. Der Zäuberer verfügte sich darauf wieder in seine Studier-Stube, und Madame Charlton wartete mit Ungedult auf seine Zurück- kunfft. Ohngefehr in einer Stunde kam er aus seinem Grillen-Fang wieder heraus, ein paar Compasse in der einen Hand, und ein grosses Schema in der andern habend. Nun,Mada- me, sagte er, nun bin ich bereit, alle eure Zweiffels-Knoten aufzulösen; Aber vor allen Dingen will ich euch sagen, auf was Art ich eure Gebuhrts-Stunde ausge- rechnet, welche also beschaffen ist: Jhr seyd die älteste Tochter des HerrnCooks, wie ich hier sehr deutlich sehe, und die ge- gen wärtigeConjunctionwar euch sehr ungeneigt; Jhr habt sechs Feinde, und nur einen eintzigen Freund in diesem gan- tzen Hauß. Unter dieser ihrem gifftigen Einfluß habt ihr einige Jahre leiden müssen; Nun aber haben sie ihren Gifft ausgespeyet, und der günstigeAspect eures Freundes wird euch herrlich ma- chen und überwinden lassen. Was aber
euer
Herr Thomas Wagſtaff,
von demSchemate,das ich gleich ietzo aufgerichtet, gemachet habe; Jch hoffe die gegenwaͤrtige Beſchaffenheit des Himmels wird euch durch meinen Mund eine froͤliche und vergnuͤgte Antwort an- kuͤndigen. Der Zaͤuberer verfuͤgte ſich darauf wieder in ſeine Studier-Stube, und Madame Charlton wartete mit Ungedult auf ſeine Zuruͤck- kunfft. Ohngefehr in einer Stunde kam er aus ſeinem Grillen-Fang wieder heraus, ein paar Compaſſe in der einen Hand, und ein groſſes Schema in der andern habend. Nun,Mada- me, ſagte er, nun bin ich bereit, alle eure Zweiffels-Knoten aufzuloͤſen; Aber vor allen Dingen will ich euch ſagen, auf was Art ich eure Gebuhrts-Stunde ausge- rechnet, welche alſo beſchaffen iſt: Jhr ſeyd die aͤlteſte Tochter des HerrnCooks, wie ich hier ſehr deutlich ſehe, und die ge- gen waͤrtigeConjunctionwar euch ſehr ungeneigt; Jhr habt ſechs Feinde, und nur einen eintzigen Freund in dieſem gan- tzen Hauß. Unter dieſer ihrem gifftigen Einfluß habt ihr einige Jahre leiden muͤſſen; Nun aber haben ſie ihren Gifft ausgeſpeyet, und der guͤnſtigeAſpect eures Freundes wird euch herrlich ma- chen und uͤberwinden laſſen. Was aber
euer
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Herr Thomas Wagſtaff,
von dem Schemate, das ich gleich ietzo
aufgerichtet, gemachet habe; Jch hoffe
die gegenwaͤrtige Beſchaffenheit des
Himmels wird euch durch meinen Mund
eine froͤliche und vergnuͤgte Antwort an-
kuͤndigen. Der Zaͤuberer verfuͤgte ſich darauf
wieder in ſeine Studier-Stube, und Madame
Charlton wartete mit Ungedult auf ſeine Zuruͤck-
kunfft. Ohngefehr in einer Stunde kam er aus
ſeinem Grillen-Fang wieder heraus, ein paar
Compaſſe in der einen Hand, und ein groſſes
Schema in der andern habend. Nun, Mada-
me, ſagte er, nun bin ich bereit, alle eure
Zweiffels-Knoten aufzuloͤſen; Aber vor
allen Dingen will ich euch ſagen, auf was
Art ich eure Gebuhrts-Stunde ausge-
rechnet, welche alſo beſchaffen iſt: Jhr
ſeyd die aͤlteſte Tochter des Herrn Cooks,
wie ich hier ſehr deutlich ſehe, und die ge-
gen waͤrtige Conjunction war euch ſehr
ungeneigt; Jhr habt ſechs Feinde, und
nur einen eintzigen Freund in dieſem gan-
tzen Hauß. Unter dieſer ihrem gifftigen
Einfluß habt ihr einige Jahre leiden
muͤſſen; Nun aber haben ſie ihren Gifft
ausgeſpeyet, und der guͤnſtige Aſpect
eures Freundes wird euch herrlich ma-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/424>, abgerufen am 16.02.2025.
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