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Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721.

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General Foulkes,
friedenheit, bezeigete; Kurtz: Sie liessen sichs wohl
schmecken, und brachten ein paar Stunden mit
höchstem Vergnügen zu, in welcher Zeit der Ritter
vor sie auf die Knie fiele, und sie nicht die Spröteste
ihres Geschlechts zu seyn befande: Denn sie wurde
endlich so kirre, daß sie dem Ritter Erlaubniß ver-
stattete, sie zu Hauß in ihrem Logis zu besuchen.
Der mit Freuden überschüttete Liebhaber wieder-
hohlte seine Dancksagungen, für eine so grosse Gna-
de, wohl tausend mal, und drunge durch vieles Nö-
thigen seiner Geliebten einen Diamant-Ring, zum
Zeugniß seiner Gewogenheit auf. So bald er nun
folgenden Tags in einer Kutsche bey ihrem Logis
angelanget war, wurde er von der Wirthin des
Hauses empfangen; ie näher er aber seinem Ver-
gnügen kam, desto grössere Ungedult fienge sich in
ihm zu regen an: Denn er kunnte eher an kein
Essen gedencken, biß er seiner Schönen ihr Zimmer
gesehen, dahero sie ihn bald dahin führte, allwo
diese beyde Verliebten einander aufs liebreichste trö-
steten; Und ob sie sich wohl bey seinem Umarmen
erst ein wenig schüchtern anstellte, so gab sie ihm doch
bald völlige Freyheit, nach Belieben mit ihr um-
zugehen, welches er gar begierig vollzoge, ihre Gunst-
Bezeigungen und sein eigenes Glück, wegen einer
so ungemeinen Zufriedenheit, so lange herausstrei-
chende, biß sie zur Abend-Mahlzeit geruffen wur-
den, worbey man des Weines nicht schonete und

ein-

General Foulkes,
friedenheit, bezeigete; Kurtz: Sie lieſſen ſichs wohl
ſchmecken, und brachten ein paar Stunden mit
hoͤchſtem Vergnuͤgen zu, in welcher Zeit der Ritter
vor ſie auf die Knie fiele, und ſie nicht die Sproͤteſte
ihres Geſchlechts zu ſeyn befande: Denn ſie wurde
endlich ſo kirre, daß ſie dem Ritter Erlaubniß ver-
ſtattete, ſie zu Hauß in ihrem Logis zu beſuchen.
Der mit Freuden uͤberſchuͤttete Liebhaber wieder-
hohlte ſeine Danckſagungen, fuͤr eine ſo groſſe Gna-
de, wohl tauſend mal, und drunge durch vieles Noͤ-
thigen ſeiner Geliebten einen Diamant-Ring, zum
Zeugniß ſeiner Gewogenheit auf. So bald er nun
folgenden Tags in einer Kutſche bey ihrem Logis
angelanget war, wurde er von der Wirthin des
Hauſes empfangen; ie naͤher er aber ſeinem Ver-
gnuͤgen kam, deſto groͤſſere Ungedult fienge ſich in
ihm zu regen an: Denn er kunnte eher an kein
Eſſen gedencken, biß er ſeiner Schoͤnen ihr Zimmer
geſehen, dahero ſie ihn bald dahin fuͤhrte, allwo
dieſe beyde Verliebten einander aufs liebreichſte troͤ-
ſteten; Und ob ſie ſich wohl bey ſeinem Umarmen
erſt ein wenig ſchuͤchtern anſtellte, ſo gab ſie ihm doch
bald voͤllige Freyheit, nach Belieben mit ihr um-
zugehen, welches er gar begierig vollzoge, ihre Gunſt-
Bezeigungen und ſein eigenes Gluͤck, wegen einer
ſo ungemeinen Zufriedenheit, ſo lange herausſtrei-
chende, biß ſie zur Abend-Mahlzeit geruffen wur-
den, worbey man des Weines nicht ſchonete und

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[340/0360] General Foulkes, friedenheit, bezeigete; Kurtz: Sie lieſſen ſichs wohl ſchmecken, und brachten ein paar Stunden mit hoͤchſtem Vergnuͤgen zu, in welcher Zeit der Ritter vor ſie auf die Knie fiele, und ſie nicht die Sproͤteſte ihres Geſchlechts zu ſeyn befande: Denn ſie wurde endlich ſo kirre, daß ſie dem Ritter Erlaubniß ver- ſtattete, ſie zu Hauß in ihrem Logis zu beſuchen. Der mit Freuden uͤberſchuͤttete Liebhaber wieder- hohlte ſeine Danckſagungen, fuͤr eine ſo groſſe Gna- de, wohl tauſend mal, und drunge durch vieles Noͤ- thigen ſeiner Geliebten einen Diamant-Ring, zum Zeugniß ſeiner Gewogenheit auf. So bald er nun folgenden Tags in einer Kutſche bey ihrem Logis angelanget war, wurde er von der Wirthin des Hauſes empfangen; ie naͤher er aber ſeinem Ver- gnuͤgen kam, deſto groͤſſere Ungedult fienge ſich in ihm zu regen an: Denn er kunnte eher an kein Eſſen gedencken, biß er ſeiner Schoͤnen ihr Zimmer geſehen, dahero ſie ihn bald dahin fuͤhrte, allwo dieſe beyde Verliebten einander aufs liebreichſte troͤ- ſteten; Und ob ſie ſich wohl bey ſeinem Umarmen erſt ein wenig ſchuͤchtern anſtellte, ſo gab ſie ihm doch bald voͤllige Freyheit, nach Belieben mit ihr um- zugehen, welches er gar begierig vollzoge, ihre Gunſt- Bezeigungen und ſein eigenes Gluͤck, wegen einer ſo ungemeinen Zufriedenheit, ſo lange herausſtrei- chende, biß ſie zur Abend-Mahlzeit geruffen wur- den, worbey man des Weines nicht ſchonete und ein-

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Zitationshilfe: Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/360>, abgerufen am 22.11.2024.