Weil sich aber manche weit schlimmer zu bezeigen pflegen, Seh ich nicht auf was für Art sie verdie- nen unsre Huld: Denn es können viele ja auch den Teufel selbst betrügen, Und einOedipuserfährt öffters ihre Schlangen List: Es weiß ihre falsche Zung dieSirenenzu be- siegen; Daß also ihr gantzes Thun nichts als lau- ter Schaden ist.
Unter solche saubere Coqueten war auch er- wehnte Betty Sands mit Recht zu zählen: Denn sie war der Untergang vieler sonst wackeren Leute, insonderheit des Richard Tatnal, der sich unter des Hertzogs von Ormond Trouppen befan- de: Jngleichen Claudii Wilts, eines Mahlers: Philippi Hornecks, eines Rechts-Gelehrten: Johannis Cursons, eines Schreibers: Tho- mae Fuchsens, eines Kauffmanns, und vieler an- derer, davon einige bereits den Weg aller Welt ge- gangen, andere aber ihr verlohrnes Glucke wieder gefunden haben. Zuletzt hatte dieses schöne Frücht- gen im Comoedien-Hauß in Drury-Gäßgen Pomerantzen feil, von welcher Handthierung sie die Pomerantzen-Betty genennet wurde; Und als der C - - von M - - mit dem letzten König William aus Holland nach Endland kam, der
in
und der C ‒ ‒ von M ‒ ‒.
Weil ſich aber manche weit ſchlimmer zu bezeigen pflegen, Seh ich nicht auf was fuͤr Art ſie verdie- nen unſre Huld: Denn es koͤnnen viele ja auch den Teufel ſelbſt betruͤgen, Und einOedipuserfaͤhrt oͤffters ihre Schlangen Liſt: Es weiß ihre falſche Zung dieSirenenzu be- ſiegen; Daß alſo ihr gantzes Thun nichts als lau- ter Schaden iſt.
Unter ſolche ſaubere Coquéten war auch er- wehnte Betty Sands mit Recht zu zaͤhlen: Denn ſie war der Untergang vieler ſonſt wackeren Leute, inſonderheit des Richard Tatnal, der ſich unter des Hertzogs von Ormond Trouppen befan- de: Jngleichen Claudii Wilts, eines Mahlers: Philippi Hornecks, eines Rechts-Gelehrten: Johannis Curſons, eines Schreibers: Tho- mæ Fuchſens, eines Kauffmanns, und vieler an- derer, davon einige bereits den Weg aller Welt ge- gangen, andere aber ihr verlohrnes Glucke wieder gefunden haben. Zuletzt hatte dieſes ſchoͤne Fruͤcht- gen im Comœdien-Hauß in Drury-Gaͤßgen Pomerantzen feil, von welcher Handthierung ſie die Pomerantzen-Betty genennet wurde; Und als der C ‒ ‒ von M ‒ ‒ mit dem letzten Koͤnig William aus Holland nach Endland kam, der
in
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><cit><quote><lgrendition="#fr"type="poem"><pbfacs="#f0225"n="205"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">und der <hirendition="#aq">C</hi>‒‒ von <hirendition="#aq">M</hi>‒‒.</hi></fw><lb/><l>Weil ſich aber manche weit ſchlimmer zu<lb/><hirendition="#et">bezeigen pflegen,</hi></l><lb/><l><hirendition="#et">Seh ich nicht auf was fuͤr Art ſie verdie-<lb/><hirendition="#et">nen unſre Huld:</hi></hi></l><lb/><l><hirendition="#et">Denn es koͤnnen viele ja auch den Teufel ſelbſt<lb/><hirendition="#et">betruͤgen,</hi></hi></l><lb/><l><hirendition="#et">Und ein</hi><hirendition="#aq">Oedipus</hi><hirendition="#fr">erfaͤhrt oͤffters ihre</hi><lb/><hirendition="#et">Schlangen Liſt:</hi></l><lb/><l><hirendition="#et">Es weiß ihre falſche Zung die</hi><hirendition="#aq">Sirenen</hi><hirendition="#fr">zu be-</hi><lb/><hirendition="#et">ſiegen;</hi></l><lb/><l><hirendition="#et">Daß alſo ihr gantzes Thun nichts als lau-<lb/><hirendition="#et">ter Schaden iſt.</hi></hi></l></lg></quote></cit><lb/><p>Unter ſolche ſaubere <hirendition="#aq">Coquéten</hi> war auch er-<lb/>
wehnte <hirendition="#aq">Betty Sands</hi> mit Recht zu zaͤhlen: Denn<lb/>ſie war der Untergang vieler ſonſt wackeren Leute,<lb/>
inſonderheit des <hirendition="#aq">Richard Tatnal,</hi> der ſich unter<lb/>
des Hertzogs von <hirendition="#aq">Ormond Trouppen</hi> befan-<lb/>
de: Jngleichen <hirendition="#aq">Claudii Wilt</hi>s, eines Mahlers:<lb/><hirendition="#aq">Philippi Horneck</hi>s, eines Rechts-Gelehrten:<lb/><hirendition="#aq">Johannis Curſon</hi>s, eines Schreibers: <hirendition="#aq">Tho-<lb/>
mæ</hi> Fuchſens, eines Kauffmanns, und vieler an-<lb/>
derer, davon einige bereits den Weg aller Welt ge-<lb/>
gangen, andere aber ihr verlohrnes Glucke wieder<lb/>
gefunden haben. Zuletzt hatte dieſes ſchoͤne Fruͤcht-<lb/>
gen im <hirendition="#aq">Comœdi</hi>en-Hauß in <hirendition="#aq">Drury-</hi>Gaͤßgen<lb/>
Pomerantzen feil, von welcher Handthierung ſie<lb/>
die Pomerantzen-<hirendition="#aq">Betty</hi> genennet wurde; Und als<lb/>
der <hirendition="#aq">C</hi>‒‒ von <hirendition="#aq">M</hi>‒‒ mit dem letzten Koͤnig<lb/><hirendition="#aq">William</hi> aus Holland nach Endland kam, der<lb/><fwplace="bottom"type="catch">in</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[205/0225]
und der C ‒ ‒ von M ‒ ‒.
Weil ſich aber manche weit ſchlimmer zu
bezeigen pflegen,
Seh ich nicht auf was fuͤr Art ſie verdie-
nen unſre Huld:
Denn es koͤnnen viele ja auch den Teufel ſelbſt
betruͤgen,
Und ein Oedipus erfaͤhrt oͤffters ihre
Schlangen Liſt:
Es weiß ihre falſche Zung die Sirenen zu be-
ſiegen;
Daß alſo ihr gantzes Thun nichts als lau-
ter Schaden iſt.
Unter ſolche ſaubere Coquéten war auch er-
wehnte Betty Sands mit Recht zu zaͤhlen: Denn
ſie war der Untergang vieler ſonſt wackeren Leute,
inſonderheit des Richard Tatnal, der ſich unter
des Hertzogs von Ormond Trouppen befan-
de: Jngleichen Claudii Wilts, eines Mahlers:
Philippi Hornecks, eines Rechts-Gelehrten:
Johannis Curſons, eines Schreibers: Tho-
mæ Fuchſens, eines Kauffmanns, und vieler an-
derer, davon einige bereits den Weg aller Welt ge-
gangen, andere aber ihr verlohrnes Glucke wieder
gefunden haben. Zuletzt hatte dieſes ſchoͤne Fruͤcht-
gen im Comœdien-Hauß in Drury-Gaͤßgen
Pomerantzen feil, von welcher Handthierung ſie
die Pomerantzen-Betty genennet wurde; Und als
der C ‒ ‒ von M ‒ ‒ mit dem letzten Koͤnig
William aus Holland nach Endland kam, der
in
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/225>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.