Kästen, Körben und blauen Schürtzen eingeklemmet zu werden; Und um 11. Uhr des Nachts langete er glücklich zu London an, woselbst er den Vor- satz fassete, ein solcher abgesagter Feind des weibli- chen Geschlechtes zu verbleiben, als einer, der in einem Scharmützel mit lang-hösigten Grana- dierern um die Nase gekommen, und aus Ver- wahrlosung eines Weiber-Rockes seine Gesundheit verlohren hat. Jmmittelst hatte er allerhand Me- ditationes und reflectirte unter andern auf die Worte des Poeten:
Foemina fax Sathanae, foetens rosa, dulce venenum, Semper prona rei, quae prohibetur ei: Urit enim vultu, visu, risu, cute, cultu.
Oder:
Laß dich nicht das Jrrwisch-Licht laster- haffterDamenblenden! Denn sie sind ein Sammel-Platz dessen, was nur schädlich heist: Weder Gifft noch Pestilentz kan so vieles Unheil senden, Als ihr glatter Zauber-Mund tückischen Verdruß erweist. Wären sie voll bittrer Gall, stoltz, meyneidig, frech, verwegen, Wär es viel; Doch alles noch zu ertragen mit Gedult:
Weil
Betty Sands,
Kaͤſten, Koͤrben und blauen Schuͤrtzen eingeklemmet zu werden; Und um 11. Uhr des Nachts langete er gluͤcklich zu London an, woſelbſt er den Vor- ſatz faſſete, ein ſolcher abgeſagter Feind des weibli- chen Geſchlechtes zu verbleiben, als einer, der in einem Scharmuͤtzel mit lang-hoͤſigten Grana- dierern um die Naſe gekommen, und aus Ver- wahrloſung eines Weiber-Rockes ſeine Geſundheit verlohren hat. Jmmittelſt hatte er allerhand Me- ditationes und reflectirte unter andern auf die Worte des Poeten:
Fœmina fax Sathanæ, fœtens roſa, dulce venenum, Semper prona rei, quæ prohibetur ei: Urit enim vultu, viſu, riſu, cute, cultu.
Oder:
Laß dich nicht das Jrrwiſch-Licht laſter- haffterDamenblenden! Denn ſie ſind ein Sammel-Platz deſſen, was nur ſchaͤdlich heiſt: Weder Gifft noch Peſtilentz kan ſo vieles Unheil ſenden, Als ihr glatter Zauber-Mund tuͤckiſchen Verdruß erweiſt. Waͤren ſie voll bittrer Gall, ſtoltz, meyneidig, frech, verwegen, Waͤr es viel; Doch alles noch zu ertragen mit Gedult:
Weil
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Betty Sands,
Kaͤſten, Koͤrben und blauen Schuͤrtzen eingeklemmet
zu werden; Und um 11. Uhr des Nachts langete
er gluͤcklich zu London an, woſelbſt er den Vor-
ſatz faſſete, ein ſolcher abgeſagter Feind des weibli-
chen Geſchlechtes zu verbleiben, als einer, der in
einem Scharmuͤtzel mit lang-hoͤſigten Grana-
dierern um die Naſe gekommen, und aus Ver-
wahrloſung eines Weiber-Rockes ſeine Geſundheit
verlohren hat. Jmmittelſt hatte er allerhand Me-
ditationes und reflectirte unter andern auf die
Worte des Poeten:
Fœmina fax Sathanæ, fœtens roſa, dulce
venenum,
Semper prona rei, quæ prohibetur ei:
Urit enim vultu, viſu, riſu, cute, cultu.
Oder:
Laß dich nicht das Jrrwiſch-Licht laſter-
haffter Damen blenden!
Denn ſie ſind ein Sammel-Platz deſſen, was
nur ſchaͤdlich heiſt:
Weder Gifft noch Peſtilentz kan ſo vieles
Unheil ſenden,
Als ihr glatter Zauber-Mund tuͤckiſchen
Verdruß erweiſt.
Waͤren ſie voll bittrer Gall, ſtoltz, meyneidig,
frech, verwegen,
Waͤr es viel; Doch alles noch zu ertragen
mit Gedult:
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/224>, abgerufen am 22.11.2024.
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