Außer dem am gewöhnlichsten angewendeten Hochwaldbetrieb wird die Buche auch im Mittel- und Niederwald erzogen. Im Mittelwalde gilt sie für das beste Oberholz; doch müssen dann die Buchen sehr weit- läufig stehen, weil sie mehr als ein anderer Mittelwaldbaum durch ihre dichte Krone auf das Unterholz verdämmend wirken. Wegen des ge- ringen Ausschlagsvermögens hat sie für den Niederwaldbetrieb keinen großen Werth.
Die forstliche Bedeutung der Buche ist sehr groß, und vielleicht selbst noch größer als die der Eiche, da sich diese nicht so leicht in reinen Hochwaldsbeständen erziehen läßt wie die Buche. Wenn diese auch in dem ersten, etwa 50 Jahre umfassenden, Lebensabschnitte nur langsam wächst -- und daher im Niederwald den geringsten Ertrag giebt, da selbst die Stocklohden langsam wachsen -- so wächst sie nachher eine lange Zeit sehr fördersam und ist im Haubarkeitsalter von allen edeln Laub- holzarten diejenige, welche den größten Massenertrag im Hochwalds- betriebe giebt.
Neben Fichten-, Kiefern-, Tannen-Wäldern giebt es in Deutschland eigentlich nur noch Buchen- und Eichenwälder, d. h. nur noch Eichen und Buchen sind wie jene Nadelholzarten in Deutschland ohne Vermischung mit andern jede für sich in großem Maaßstabe bestandbildende Bäume. Alle übrigen Laubholzarten kommen entweder nur in Vermischungen oder rein nur in kleinen Beständen hier und da vor, oder bilden, wenn sie größere Flächen allein bedecken, dann wenigstens keine eigentlichen Wälder, wie es z. B. auf Bruchboden mit der Erle der Fall ist, oder in Fluß- niederungen mit den Weiden.
Die forstliche Bedeutung der Buche ist auch darin eine größere als die der Eiche, daß sie nicht im Abnehmen, sondern eher im Zunehmen, mindestens im Beharren ist; während die Eiche offenbar jetzt nicht mehr in dem behaglichen und herrschenden Verhältnisse sich zu fühlen scheint wie vor Jahrhunderten. Dem hierüber oben von der Buche auf den dänischen Inseln Gesagten ist noch hinzuzufügen, daß sie in den nieder- österreichischen Alpenwäldern im siegreichen Eroberungskampfe mit der Schwarzföhre liegen soll. Ueberhaupt scheint hier wie in den Alpen- wäldern der illyrischen Provinzen Oesterreichs die Buche eine ganz her- vorragende Bedeutung zu haben und Wessely beschreibt aus den küsten-
Außer dem am gewöhnlichſten angewendeten Hochwaldbetrieb wird die Buche auch im Mittel- und Niederwald erzogen. Im Mittelwalde gilt ſie für das beſte Oberholz; doch müſſen dann die Buchen ſehr weit- läufig ſtehen, weil ſie mehr als ein anderer Mittelwaldbaum durch ihre dichte Krone auf das Unterholz verdämmend wirken. Wegen des ge- ringen Ausſchlagsvermögens hat ſie für den Niederwaldbetrieb keinen großen Werth.
Die forſtliche Bedeutung der Buche iſt ſehr groß, und vielleicht ſelbſt noch größer als die der Eiche, da ſich dieſe nicht ſo leicht in reinen Hochwaldsbeſtänden erziehen läßt wie die Buche. Wenn dieſe auch in dem erſten, etwa 50 Jahre umfaſſenden, Lebensabſchnitte nur langſam wächſt — und daher im Niederwald den geringſten Ertrag giebt, da ſelbſt die Stocklohden langſam wachſen — ſo wächſt ſie nachher eine lange Zeit ſehr förderſam und iſt im Haubarkeitsalter von allen edeln Laub- holzarten diejenige, welche den größten Maſſenertrag im Hochwalds- betriebe giebt.
Neben Fichten-, Kiefern-, Tannen-Wäldern giebt es in Deutſchland eigentlich nur noch Buchen- und Eichenwälder, d. h. nur noch Eichen und Buchen ſind wie jene Nadelholzarten in Deutſchland ohne Vermiſchung mit andern jede für ſich in großem Maaßſtabe beſtandbildende Bäume. Alle übrigen Laubholzarten kommen entweder nur in Vermiſchungen oder rein nur in kleinen Beſtänden hier und da vor, oder bilden, wenn ſie größere Flächen allein bedecken, dann wenigſtens keine eigentlichen Wälder, wie es z. B. auf Bruchboden mit der Erle der Fall iſt, oder in Fluß- niederungen mit den Weiden.
Die forſtliche Bedeutung der Buche iſt auch darin eine größere als die der Eiche, daß ſie nicht im Abnehmen, ſondern eher im Zunehmen, mindeſtens im Beharren iſt; während die Eiche offenbar jetzt nicht mehr in dem behaglichen und herrſchenden Verhältniſſe ſich zu fühlen ſcheint wie vor Jahrhunderten. Dem hierüber oben von der Buche auf den däniſchen Inſeln Geſagten iſt noch hinzuzufügen, daß ſie in den nieder- öſterreichiſchen Alpenwäldern im ſiegreichen Eroberungskampfe mit der Schwarzföhre liegen ſoll. Ueberhaupt ſcheint hier wie in den Alpen- wäldern der illyriſchen Provinzen Oeſterreichs die Buche eine ganz her- vorragende Bedeutung zu haben und Weſſely beſchreibt aus den küſten-
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Außer dem am gewöhnlichſten angewendeten Hochwaldbetrieb wird
die Buche auch im Mittel- und Niederwald erzogen. Im Mittelwalde
gilt ſie für das beſte Oberholz; doch müſſen dann die Buchen ſehr weit-
läufig ſtehen, weil ſie mehr als ein anderer Mittelwaldbaum durch ihre
dichte Krone auf das Unterholz verdämmend wirken. Wegen des ge-
ringen Ausſchlagsvermögens hat ſie für den Niederwaldbetrieb keinen
großen Werth.
Die forſtliche Bedeutung der Buche iſt ſehr groß, und vielleicht
ſelbſt noch größer als die der Eiche, da ſich dieſe nicht ſo leicht in reinen
Hochwaldsbeſtänden erziehen läßt wie die Buche. Wenn dieſe auch in
dem erſten, etwa 50 Jahre umfaſſenden, Lebensabſchnitte nur langſam
wächſt — und daher im Niederwald den geringſten Ertrag giebt, da ſelbſt
die Stocklohden langſam wachſen — ſo wächſt ſie nachher eine lange
Zeit ſehr förderſam und iſt im Haubarkeitsalter von allen edeln Laub-
holzarten diejenige, welche den größten Maſſenertrag im Hochwalds-
betriebe giebt.
Neben Fichten-, Kiefern-, Tannen-Wäldern giebt es in Deutſchland
eigentlich nur noch Buchen- und Eichenwälder, d. h. nur noch Eichen und
Buchen ſind wie jene Nadelholzarten in Deutſchland ohne Vermiſchung
mit andern jede für ſich in großem Maaßſtabe beſtandbildende Bäume.
Alle übrigen Laubholzarten kommen entweder nur in Vermiſchungen oder
rein nur in kleinen Beſtänden hier und da vor, oder bilden, wenn ſie
größere Flächen allein bedecken, dann wenigſtens keine eigentlichen Wälder,
wie es z. B. auf Bruchboden mit der Erle der Fall iſt, oder in Fluß-
niederungen mit den Weiden.
Die forſtliche Bedeutung der Buche iſt auch darin eine größere als
die der Eiche, daß ſie nicht im Abnehmen, ſondern eher im Zunehmen,
mindeſtens im Beharren iſt; während die Eiche offenbar jetzt nicht mehr
in dem behaglichen und herrſchenden Verhältniſſe ſich zu fühlen ſcheint
wie vor Jahrhunderten. Dem hierüber oben von der Buche auf den
däniſchen Inſeln Geſagten iſt noch hinzuzufügen, daß ſie in den nieder-
öſterreichiſchen Alpenwäldern im ſiegreichen Eroberungskampfe mit der
Schwarzföhre liegen ſoll. Ueberhaupt ſcheint hier wie in den Alpen-
wäldern der illyriſchen Provinzen Oeſterreichs die Buche eine ganz her-
vorragende Bedeutung zu haben und Weſſely beſchreibt aus den küſten-
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/413>, abgerufen am 19.12.2024.
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