sonders mit der Buche der Fall, welche eben so in einem gewissen Höhengürtel wie an den Küsten der Ostsee ihre prachtvollsten Wälder aufbaut.
Wenn man edle und unedle Holzarten unterscheidet, so hat man die ersteren nur unter den Laubbäumen zu suchen und die Buche ist allgemein als die edelste von allen anerkannt. Da wir schon an einer früheren Stelle diesen Rangunterschied nicht oder höchstens nur sehr bedingt gelten lassen konnten, so ist auch darüber hier noch nachzutragen, daß, wenn man dabei unsere einheimischen Waldbäume allein berücksichtigt, obendrein gewöhnlich ein sehr unedler Maaßstab zum Grunde gelegt wird, nämlich der Brennwerth. Unter den Laubhölzern finden wir auch allein die so- genannten "harten" Hölzer, welchen gegenüber sehr willkürlich und durchaus nicht bei allen zutreffend das Nadelholz als "weiches" Holz bezeichnet wird.
Wenn wir noch einen Augenblick das Holz der Laubbäume im Auge behalten wollen, so ist diesem noch der Unterschied von dem Holze der Nadelbäume eigen, daß bei ihm das Herbstholz weniger oder wenigstens in anderer Weise als bei diesem vom Frühjahrsholze unterschieden ist. Bei dem gefäßlosen Nadelholze zeichnete sich das Herbstholz vor dem Frühjahrsholze durch engere, plattere und besonders dickwandigere Holz- zellen aus, während bei den Laubhölzern der Unterschied fast nur darin beruht, wenn er überhaupt sehr bemerklich ist, daß das Frühjahrsholz gefäßreicher ist (S. 101 Fig. XIII. und S. 106).
Daß und weshalb die Laubholzwaldungen weniger durch Insekten, Sturm und andere Widerwärtigkeiten leiden als die Nadelhölzer haben wir bei diesen schon erfahren; obgleich sie keineswegs sicher davor sind und in anderer Richtung dem Forstmanne die Bewirthschaftung eines Laubholzrevieres besonders erschwert wird.
Der überaus regelmäßige Wuchs der Nadelbäume, der es bei den meisten zu keiner eigentlichen Kronenabwölbung kommen läßt, läßt es selbst einem alten Baume aus der Länge seiner Triebe leicht ansehen, ob er noch in gutem Zuwachs stehe oder nicht, was bei einem Laubbaume nicht so leicht ist.
Eine Kronenabwölbung finden wir unter unseren deutschen Nadel- hölzern in ausgesprochenem Grade nur bei der gemeinen Kiefer (S. 261);
ſonders mit der Buche der Fall, welche eben ſo in einem gewiſſen Höhengürtel wie an den Küſten der Oſtſee ihre prachtvollſten Wälder aufbaut.
Wenn man edle und unedle Holzarten unterſcheidet, ſo hat man die erſteren nur unter den Laubbäumen zu ſuchen und die Buche iſt allgemein als die edelſte von allen anerkannt. Da wir ſchon an einer früheren Stelle dieſen Rangunterſchied nicht oder höchſtens nur ſehr bedingt gelten laſſen konnten, ſo iſt auch darüber hier noch nachzutragen, daß, wenn man dabei unſere einheimiſchen Waldbäume allein berückſichtigt, obendrein gewöhnlich ein ſehr unedler Maaßſtab zum Grunde gelegt wird, nämlich der Brennwerth. Unter den Laubhölzern finden wir auch allein die ſo- genannten „harten“ Hölzer, welchen gegenüber ſehr willkürlich und durchaus nicht bei allen zutreffend das Nadelholz als „weiches“ Holz bezeichnet wird.
Wenn wir noch einen Augenblick das Holz der Laubbäume im Auge behalten wollen, ſo iſt dieſem noch der Unterſchied von dem Holze der Nadelbäume eigen, daß bei ihm das Herbſtholz weniger oder wenigſtens in anderer Weiſe als bei dieſem vom Frühjahrsholze unterſchieden iſt. Bei dem gefäßloſen Nadelholze zeichnete ſich das Herbſtholz vor dem Frühjahrsholze durch engere, plattere und beſonders dickwandigere Holz- zellen aus, während bei den Laubhölzern der Unterſchied faſt nur darin beruht, wenn er überhaupt ſehr bemerklich iſt, daß das Frühjahrsholz gefäßreicher iſt (S. 101 Fig. XIII. und S. 106).
Daß und weshalb die Laubholzwaldungen weniger durch Inſekten, Sturm und andere Widerwärtigkeiten leiden als die Nadelhölzer haben wir bei dieſen ſchon erfahren; obgleich ſie keineswegs ſicher davor ſind und in anderer Richtung dem Forſtmanne die Bewirthſchaftung eines Laubholzrevieres beſonders erſchwert wird.
Der überaus regelmäßige Wuchs der Nadelbäume, der es bei den meiſten zu keiner eigentlichen Kronenabwölbung kommen läßt, läßt es ſelbſt einem alten Baume aus der Länge ſeiner Triebe leicht anſehen, ob er noch in gutem Zuwachs ſtehe oder nicht, was bei einem Laubbaume nicht ſo leicht iſt.
Eine Kronenabwölbung finden wir unter unſeren deutſchen Nadel- hölzern in ausgeſprochenem Grade nur bei der gemeinen Kiefer (S. 261);
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ſonders mit der Buche der Fall, welche eben ſo in einem gewiſſen
Höhengürtel wie an den Küſten der Oſtſee ihre prachtvollſten Wälder
aufbaut.
Wenn man edle und unedle Holzarten unterſcheidet, ſo hat man die
erſteren nur unter den Laubbäumen zu ſuchen und die Buche iſt allgemein
als die edelſte von allen anerkannt. Da wir ſchon an einer früheren
Stelle dieſen Rangunterſchied nicht oder höchſtens nur ſehr bedingt gelten
laſſen konnten, ſo iſt auch darüber hier noch nachzutragen, daß, wenn
man dabei unſere einheimiſchen Waldbäume allein berückſichtigt, obendrein
gewöhnlich ein ſehr unedler Maaßſtab zum Grunde gelegt wird, nämlich
der Brennwerth. Unter den Laubhölzern finden wir auch allein die ſo-
genannten „harten“ Hölzer, welchen gegenüber ſehr willkürlich und
durchaus nicht bei allen zutreffend das Nadelholz als „weiches“ Holz
bezeichnet wird.
Wenn wir noch einen Augenblick das Holz der Laubbäume im Auge
behalten wollen, ſo iſt dieſem noch der Unterſchied von dem Holze der
Nadelbäume eigen, daß bei ihm das Herbſtholz weniger oder wenigſtens
in anderer Weiſe als bei dieſem vom Frühjahrsholze unterſchieden iſt.
Bei dem gefäßloſen Nadelholze zeichnete ſich das Herbſtholz vor dem
Frühjahrsholze durch engere, plattere und beſonders dickwandigere Holz-
zellen aus, während bei den Laubhölzern der Unterſchied faſt nur darin
beruht, wenn er überhaupt ſehr bemerklich iſt, daß das Frühjahrsholz
gefäßreicher iſt (S. 101 Fig. XIII. und S. 106).
Daß und weshalb die Laubholzwaldungen weniger durch Inſekten,
Sturm und andere Widerwärtigkeiten leiden als die Nadelhölzer haben
wir bei dieſen ſchon erfahren; obgleich ſie keineswegs ſicher davor ſind
und in anderer Richtung dem Forſtmanne die Bewirthſchaftung eines
Laubholzrevieres beſonders erſchwert wird.
Der überaus regelmäßige Wuchs der Nadelbäume, der es bei den
meiſten zu keiner eigentlichen Kronenabwölbung kommen läßt, läßt es
ſelbſt einem alten Baume aus der Länge ſeiner Triebe leicht anſehen,
ob er noch in gutem Zuwachs ſtehe oder nicht, was bei einem Laubbaume
nicht ſo leicht iſt.
Eine Kronenabwölbung finden wir unter unſeren deutſchen Nadel-
hölzern in ausgeſprochenem Grade nur bei der gemeinen Kiefer (S. 261);
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/394>, abgerufen am 22.12.2024.
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