Forstbäumen auf einer gegebenen Fläche von keinem so viele als von der Fichte Platz finden. Daher findet in geschlossenen Fichtenbeständen die größte Holzerzeugung statt. Bei den Durchforstungen, die bei der Schattenliebe der Fichte nicht so dringend und vorsorglich wie bei der lichtbedürfenden Kiefer geboten sind, muß man daher auch eine Frei- stellung der einzelnen Bäumchen vermeiden und nur die wirklich unter- drückten Stämmchen herausnehmen.
Ihr ganzes Leben hindurch ist die Fichte mancherlei Gefahren aus- gesetzt. Bei ihrer flachen Bewurzelung leidet sie namentlich in der Jugend und bei sehr räumlichen Stande selbst bis in ein höheres Alter sehr durch Dürre des Bodens. Da die Pflanzen der ausgeführten Kulturen anfangs sehr langsam wachsen und ohnehin oft sehr junge kaum über fingerlange Pflänzchen verwendet werden, so leiden sie nicht selten durch den Graswuchs, nicht allein durch Ueberwachsen und Verdämmen der emporschießenden Unkräuter, sondern auch durch den Wurzelfilz derselben, welcher die flachen Fichtenwurzeln an der Ausbreitung hindert. Zur Vermeidung der Gefahren des Graswuchses wendet man mit Nutzen Riefensaat und Büschelpflanzung an. Letztere besteht darin, daß man aus den Saatbeeten des Pflanzgartens nicht einzelne Pflänzchen, sondern ganze Büschel von 6--8 3- bis 4jährigen Pflänzchen mit dem anhangenden Boden in die Mitte kleiner frei gemachter Plätze auspflanzt.
Im angehenden Stangenholzalter leiden die Fichtenorte in rauhen Gebirgslagen viel durch Schneedruck, den wir sammt seinen meteorolo- gischen Verwandten dem Duftanhang und dem Windbruch, welcher letztere den flachbewurzelten Fichten besonders verhängnißvoll wird, schon oben (Seite 246 ff.) kennen lernten.
Die häufigste Krankheit der Fichte ist die Kern- oder Rothfäule, welche namentlich auf sehr fruchtbarem Boden in warmer Lage entsteht und sich durch eine braunrothe Farbe des von innen heraus feucht und morsch werdenden Holzes ausspricht. Auf Moorboden wird die Fichte wipfeldürr und auf sehr trockenem Boden sterben selbst 30jährige Fichten durch die Bodentrockniß.
Unter den mancherlei schädlichen Insekten sind mehrere Arten von Borkenkäfern vor allen zu nennen, von denen namentlich der
Forſtbäumen auf einer gegebenen Fläche von keinem ſo viele als von der Fichte Platz finden. Daher findet in geſchloſſenen Fichtenbeſtänden die größte Holzerzeugung ſtatt. Bei den Durchforſtungen, die bei der Schattenliebe der Fichte nicht ſo dringend und vorſorglich wie bei der lichtbedürfenden Kiefer geboten ſind, muß man daher auch eine Frei- ſtellung der einzelnen Bäumchen vermeiden und nur die wirklich unter- drückten Stämmchen herausnehmen.
Ihr ganzes Leben hindurch iſt die Fichte mancherlei Gefahren aus- geſetzt. Bei ihrer flachen Bewurzelung leidet ſie namentlich in der Jugend und bei ſehr räumlichen Stande ſelbſt bis in ein höheres Alter ſehr durch Dürre des Bodens. Da die Pflanzen der ausgeführten Kulturen anfangs ſehr langſam wachſen und ohnehin oft ſehr junge kaum über fingerlange Pflänzchen verwendet werden, ſo leiden ſie nicht ſelten durch den Graswuchs, nicht allein durch Ueberwachſen und Verdämmen der emporſchießenden Unkräuter, ſondern auch durch den Wurzelfilz derſelben, welcher die flachen Fichtenwurzeln an der Ausbreitung hindert. Zur Vermeidung der Gefahren des Graswuchſes wendet man mit Nutzen Riefenſaat und Büſchelpflanzung an. Letztere beſteht darin, daß man aus den Saatbeeten des Pflanzgartens nicht einzelne Pflänzchen, ſondern ganze Büſchel von 6—8 3- bis 4jährigen Pflänzchen mit dem anhangenden Boden in die Mitte kleiner frei gemachter Plätze auspflanzt.
Im angehenden Stangenholzalter leiden die Fichtenorte in rauhen Gebirgslagen viel durch Schneedruck, den wir ſammt ſeinen meteorolo- giſchen Verwandten dem Duftanhang und dem Windbruch, welcher letztere den flachbewurzelten Fichten beſonders verhängnißvoll wird, ſchon oben (Seite 246 ff.) kennen lernten.
Die häufigſte Krankheit der Fichte iſt die Kern- oder Rothfäule, welche namentlich auf ſehr fruchtbarem Boden in warmer Lage entſteht und ſich durch eine braunrothe Farbe des von innen heraus feucht und morſch werdenden Holzes ausſpricht. Auf Moorboden wird die Fichte wipfeldürr und auf ſehr trockenem Boden ſterben ſelbſt 30jährige Fichten durch die Bodentrockniß.
Unter den mancherlei ſchädlichen Inſekten ſind mehrere Arten von Borkenkäfern vor allen zu nennen, von denen namentlich der
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Forſtbäumen auf einer gegebenen Fläche von keinem ſo viele als von der
Fichte Platz finden. Daher findet in geſchloſſenen Fichtenbeſtänden die
größte Holzerzeugung ſtatt. Bei den Durchforſtungen, die bei der
Schattenliebe der Fichte nicht ſo dringend und vorſorglich wie bei der
lichtbedürfenden Kiefer geboten ſind, muß man daher auch eine Frei-
ſtellung der einzelnen Bäumchen vermeiden und nur die wirklich unter-
drückten Stämmchen herausnehmen.
Ihr ganzes Leben hindurch iſt die Fichte mancherlei Gefahren aus-
geſetzt. Bei ihrer flachen Bewurzelung leidet ſie namentlich in der
Jugend und bei ſehr räumlichen Stande ſelbſt bis in ein höheres Alter
ſehr durch Dürre des Bodens. Da die Pflanzen der ausgeführten Kulturen
anfangs ſehr langſam wachſen und ohnehin oft ſehr junge kaum über
fingerlange Pflänzchen verwendet werden, ſo leiden ſie nicht ſelten durch
den Graswuchs, nicht allein durch Ueberwachſen und Verdämmen der
emporſchießenden Unkräuter, ſondern auch durch den Wurzelfilz derſelben,
welcher die flachen Fichtenwurzeln an der Ausbreitung hindert. Zur
Vermeidung der Gefahren des Graswuchſes wendet man mit Nutzen
Riefenſaat und Büſchelpflanzung an. Letztere beſteht darin, daß
man aus den Saatbeeten des Pflanzgartens nicht einzelne Pflänzchen,
ſondern ganze Büſchel von 6—8 3- bis 4jährigen Pflänzchen mit
dem anhangenden Boden in die Mitte kleiner frei gemachter Plätze
auspflanzt.
Im angehenden Stangenholzalter leiden die Fichtenorte in rauhen
Gebirgslagen viel durch Schneedruck, den wir ſammt ſeinen meteorolo-
giſchen Verwandten dem Duftanhang und dem Windbruch, welcher
letztere den flachbewurzelten Fichten beſonders verhängnißvoll wird, ſchon
oben (Seite 246 ff.) kennen lernten.
Die häufigſte Krankheit der Fichte iſt die Kern- oder Rothfäule,
welche namentlich auf ſehr fruchtbarem Boden in warmer Lage entſteht
und ſich durch eine braunrothe Farbe des von innen heraus feucht und
morſch werdenden Holzes ausſpricht. Auf Moorboden wird die Fichte
wipfeldürr und auf ſehr trockenem Boden ſterben ſelbſt 30jährige
Fichten durch die Bodentrockniß.
Unter den mancherlei ſchädlichen Inſekten ſind mehrere Arten
von Borkenkäfern vor allen zu nennen, von denen namentlich der
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/343>, abgerufen am 22.12.2024.
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