eine passive Umhüllung des jungen Triebes sind, sondern daß dieselben je weiter sie nach innen zu stehen, desto mehr Leben und Entwicklungsfähig- keit zeigen, denn wir sehen die innern Knospenschuppen zu langen zungen- förmigen Blattgebilden ausgewachsen, welche aber dann so wie die ersteren sich nicht weiter entwickelnden bald abfallen (Fig. XXIII.).
An manchen Bäumen sind die Knospenschuppen besonders deutlich als äußere eigentliche, blos mechanische Hüllen, welche sich bei der Ent- faltung nicht oder nur sehr wenig verändern sondern blos auseinander gedrängt werden, und als lebendige entwicklungsfähige innere zu unter- scheiden, welche, da sie bedeutend auswachsen, sogar vielleicht an der Er- nährung des sich entfaltenden Triebes Theil nehmen.
[Abbildung]
XXIV.
Weiter entfaltete Ahornknospe, welcher die Nebenblättchen fehlen.
Im letzteren Falle sind die innern entwicklungsfähigen Schuppen ent- weder wirkliche Schuppen, welche zu den jungen Blättchen keine Beziehung haben, wie uns dies der nebenstehende Umriß einer weiter entfalteten Ahornknospe zeigt (Fig. XXIV.), oder sie sind gar nicht eigentlich Schuppen, sondern Schuppendienste verrichtende After- oder Nebenblättchen, deren je 2 zu einem der in der Knospe enthaltenen Blättchen gehören, wie z. B. bei der Buche, Linde und dem Hornbaum, Fig. XXV.
eine paſſive Umhüllung des jungen Triebes ſind, ſondern daß dieſelben je weiter ſie nach innen zu ſtehen, deſto mehr Leben und Entwicklungsfähig- keit zeigen, denn wir ſehen die innern Knospenſchuppen zu langen zungen- förmigen Blattgebilden ausgewachſen, welche aber dann ſo wie die erſteren ſich nicht weiter entwickelnden bald abfallen (Fig. XXIII.).
An manchen Bäumen ſind die Knospenſchuppen beſonders deutlich als äußere eigentliche, blos mechaniſche Hüllen, welche ſich bei der Ent- faltung nicht oder nur ſehr wenig verändern ſondern blos auseinander gedrängt werden, und als lebendige entwicklungsfähige innere zu unter- ſcheiden, welche, da ſie bedeutend auswachſen, ſogar vielleicht an der Er- nährung des ſich entfaltenden Triebes Theil nehmen.
[Abbildung]
XXIV.
Weiter entfaltete Ahornknospe, welcher die Nebenblättchen fehlen.
Im letzteren Falle ſind die innern entwicklungsfähigen Schuppen ent- weder wirkliche Schuppen, welche zu den jungen Blättchen keine Beziehung haben, wie uns dies der nebenſtehende Umriß einer weiter entfalteten Ahornknospe zeigt (Fig. XXIV.), oder ſie ſind gar nicht eigentlich Schuppen, ſondern Schuppendienſte verrichtende After- oder Nebenblättchen, deren je 2 zu einem der in der Knospe enthaltenen Blättchen gehören, wie z. B. bei der Buche, Linde und dem Hornbaum, Fig. XXV.
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eine paſſive Umhüllung des jungen Triebes ſind, ſondern daß dieſelben je
weiter ſie nach innen zu ſtehen, deſto mehr Leben und Entwicklungsfähig-
keit zeigen, denn wir ſehen die innern Knospenſchuppen zu langen zungen-
förmigen Blattgebilden ausgewachſen, welche aber dann ſo wie die erſteren
ſich nicht weiter entwickelnden bald abfallen (Fig. XXIII.).
An manchen Bäumen ſind die Knospenſchuppen beſonders deutlich
als äußere eigentliche, blos mechaniſche Hüllen, welche ſich bei der Ent-
faltung nicht oder nur ſehr wenig verändern ſondern blos auseinander
gedrängt werden, und als lebendige entwicklungsfähige innere zu unter-
ſcheiden, welche, da ſie bedeutend auswachſen, ſogar vielleicht an der Er-
nährung des ſich entfaltenden Triebes Theil nehmen.
[Abbildung XXIV.
Weiter entfaltete Ahornknospe, welcher die Nebenblättchen fehlen.]
Im letzteren Falle ſind die innern entwicklungsfähigen Schuppen ent-
weder wirkliche Schuppen, welche zu den jungen Blättchen keine Beziehung
haben, wie uns dies der nebenſtehende Umriß einer weiter entfalteten
Ahornknospe zeigt (Fig. XXIV.), oder ſie ſind gar nicht eigentlich Schuppen,
ſondern Schuppendienſte verrichtende After- oder Nebenblättchen, deren
je 2 zu einem der in der Knospe enthaltenen Blättchen gehören, wie
z. B. bei der Buche, Linde und dem Hornbaum, Fig. XXV.
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/190>, abgerufen am 22.12.2024.
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