Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.Sechste Betr. Die große Seeligkeit allem unnützen Grübeln, wo die VerheißungenGottes uns befehlen demüthig zu glauben, und unsere eigene Wohlfarth uns bewegen sollte, zu nehmen, zu gebrauchen, und zu genießen. Gelobet sey Gott, und der Vater unsers seelig-
Sechſte Betr. Die große Seeligkeit allem unnützen Grübeln, wo die VerheißungenGottes uns befehlen demüthig zu glauben, und unſere eigene Wohlfarth uns bewegen ſollte, zu nehmen, zu gebrauchen, und zu genießen. Gelobet ſey Gott, und der Vater unſers ſeelig-
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Sechſte Betr. Die große Seeligkeit
allem unnützen Grübeln, wo die Verheißungen
Gottes uns befehlen demüthig zu glauben, und
unſere eigene Wohlfarth uns bewegen ſollte, zu
nehmen, zu gebrauchen, und zu genießen.
Gelobet ſey Gott, und der Vater unſers
Herrn Jeſu Chriſti, der uns nach ſeiner groſ-
ſen Barmherzigkeit wiedergebohren hat zu ei-
ner lebendigen Hofnung, durch die Auferſte-
hung Jeſu Chriſti von den Todten, zu einem
unvergänglichen und unbefleckten und unver-
welklichem Erbe, das euch behalten wird im
Himmel. Petrus weiß gleichſam nicht Worte ge-
nug zu finden, die Größe und Annehmlichkeit der
den Chriſten bereiteten Seeligkeit nach Würden zu
beſchreiben. Mit andern Worten könnte man den
Sinn etwa auf folgende Weiſe ausdrücken: Wir
Chriſten können Gott nicht genug danken, daß er
uns die höchſtangenehme und erfreuliche Hofnung
ertheilt hat, nach dieſem kurzen und mühſeeligen
Leben einer Glückſeeligkeit theilhaftig zu werden,
welche nie aufhören, ſondern in alle unendliche
Ewigkeit fortwähren wird, die durch kein Unglück,
keine Noth und Plagen wird unterbrochen werden;
wo gleich als in einem ewiggrünenden Paradies, in
einem ſtets lächelnden Frühling nichts als Freude
und göttliche Wolluſt unſere Seelen beleben wird.
Wir wißen zwar wohl, daß wir dieſer Wohlthat
nicht werth ſind; es iſt blos und allein ein Werk
ſeiner Gnade; aber wir wißen doch gewiß, daß
wir dieſe Seeligkeit, wenn wir anders bis an das
Ende unſers Lebens ſtandhaften Glauben und Gott-
ſeelig-
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