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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.

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da ist und umsichtig Alles ordnet, wie es ihr scheint,
daß es nöthig und gut, ist mit in die Seiten ge-
stemmten Armen jählings vor meiner offenen Thür
stehen geblieben und hat laut und hell gerufen:
"Jerum, jerum, so schaut ein Schulmeister aus?!"

Sie hat in ihrem Leben noch keinen Schul-
meister gesehen.

Ich bin bald eingerichtet, habe meine wenigen
mitgebrachten Habseligkeiten in Ordnung. Da tritt
der Förster in meine Stube. Er hat schier höflich
angeklopft. Er besieht meine Wohnung und frägt:
"Ist sie euch gut genug?"

"Sie ist gut genug."

"Seid ihr zufrieden?"

"Ich hoffe, daß ich recht zufrieden sein werde."

"So wird es recht sein."

Darauf geht er mehrmals über die Dielen
auf und ab und die beiden Hände in die Hosen-
taschen gesteckt, bleibt er letztlich vor mir stehen:

"Und nun seht zu, wie ihr anheben und
fortkommen mögt. Ich gehe morgen davon und
komme nur jeden Samstag in das Winkel herein.
Die übrigen Tage habe ich in anderen Gegenden
zu schaffen, meine Wohnung ist in Holdenschlag,
vier Wegstunden von hier. -- Gleich eine Schule
aufrichten, lieber Mann, das schlagt euch wol aus
dem Kopf. Erst müssen wir mit den Alten fertig

da iſt und umſichtig Alles ordnet, wie es ihr ſcheint,
daß es nöthig und gut, iſt mit in die Seiten ge-
ſtemmten Armen jählings vor meiner offenen Thür
ſtehen geblieben und hat laut und hell gerufen:
„Jerum, jerum, ſo ſchaut ein Schulmeiſter aus?!“

Sie hat in ihrem Leben noch keinen Schul-
meiſter geſehen.

Ich bin bald eingerichtet, habe meine wenigen
mitgebrachten Habſeligkeiten in Ordnung. Da tritt
der Förſter in meine Stube. Er hat ſchier höflich
angeklopft. Er beſieht meine Wohnung und frägt:
„Iſt ſie euch gut genug?“

„Sie iſt gut genug.“

„Seid ihr zufrieden?“

„Ich hoffe, daß ich recht zufrieden ſein werde.“

„So wird es recht ſein.“

Darauf geht er mehrmals über die Dielen
auf und ab und die beiden Hände in die Hoſen-
taſchen geſteckt, bleibt er letztlich vor mir ſtehen:

„Und nun ſeht zu, wie ihr anheben und
fortkommen mögt. Ich gehe morgen davon und
komme nur jeden Samſtag in das Winkel herein.
Die übrigen Tage habe ich in anderen Gegenden
zu ſchaffen, meine Wohnung iſt in Holdenſchlag,
vier Wegſtunden von hier. — Gleich eine Schule
aufrichten, lieber Mann, das ſchlagt euch wol aus
dem Kopf. Erſt müſſen wir mit den Alten fertig

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[72/0082] da iſt und umſichtig Alles ordnet, wie es ihr ſcheint, daß es nöthig und gut, iſt mit in die Seiten ge- ſtemmten Armen jählings vor meiner offenen Thür ſtehen geblieben und hat laut und hell gerufen: „Jerum, jerum, ſo ſchaut ein Schulmeiſter aus?!“ Sie hat in ihrem Leben noch keinen Schul- meiſter geſehen. Ich bin bald eingerichtet, habe meine wenigen mitgebrachten Habſeligkeiten in Ordnung. Da tritt der Förſter in meine Stube. Er hat ſchier höflich angeklopft. Er beſieht meine Wohnung und frägt: „Iſt ſie euch gut genug?“ „Sie iſt gut genug.“ „Seid ihr zufrieden?“ „Ich hoffe, daß ich recht zufrieden ſein werde.“ „So wird es recht ſein.“ Darauf geht er mehrmals über die Dielen auf und ab und die beiden Hände in die Hoſen- taſchen geſteckt, bleibt er letztlich vor mir ſtehen: „Und nun ſeht zu, wie ihr anheben und fortkommen mögt. Ich gehe morgen davon und komme nur jeden Samſtag in das Winkel herein. Die übrigen Tage habe ich in anderen Gegenden zu ſchaffen, meine Wohnung iſt in Holdenſchlag, vier Wegſtunden von hier. — Gleich eine Schule aufrichten, lieber Mann, das ſchlagt euch wol aus dem Kopf. Erſt müſſen wir mit den Alten fertig

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Zitationshilfe: Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/82>, abgerufen am 23.11.2024.