Einer von den Bedienten der Frau, der Jakob, ist ein Kreuzköpfel. Können thut er Alles; er kann musiziren, kann schneidern und schustern und kann zeichnen; gar komödiespielen kann er. Die Frau muß aber solche Dinge nicht recht leiden mögen, denn der Jakob kommt allerweg zu mir in das Schul- haus herab, wenn er seine Künste üben will. Da hab ich meine Kurzweil und muß oft närrisch lachen.
Ich habe dem Jakob einen Pfeifenkopf geschnitzt, dafür schenkt er mir allfort den besten Tabak. So schnitzen, sagt er, das könne er nicht. Die Höflichkeit hat mir noch kein Mensch gesagt, wie der Jakob. Auch macht er mir allerhand Schwänke vor; auf dem Kopf kann er stehen, bauchreden kann er, wahr- sagen kann er und kartenaufschlagen. Meiner Tag hab ich keinen so geschickten Menschen gesehen. Aber Eines habe ich ihn gebeten, in Gegenwart der Schulkinder möge er nicht allzuviel so Künste trei- ben; -- 's ist mir lieber.
Letztlich hat mich der Jakob gar gezeichnet. Auf Ehre, ich hab nicht sitzen wollen, aber er hat mich herumgekriegt, bis ich all meinen Staat um mich gethan, dort auf dem Holzblock Platz gefaßt habe. Er hat mich gezeichnet und mit Farben be- malt, daß es eine Herrlichkeit ist. Das rothe Hals- tuch ist gar zum Sprechen getroffen.
Einen Spaß muß man auch haben.
Einer von den Bedienten der Frau, der Jakob, iſt ein Kreuzköpfel. Können thut er Alles; er kann muſiziren, kann ſchneidern und ſchuſtern und kann zeichnen; gar komödieſpielen kann er. Die Frau muß aber ſolche Dinge nicht recht leiden mögen, denn der Jakob kommt allerweg zu mir in das Schul- haus herab, wenn er ſeine Künſte üben will. Da hab ich meine Kurzweil und muß oft närriſch lachen.
Ich habe dem Jakob einen Pfeifenkopf geſchnitzt, dafür ſchenkt er mir allfort den beſten Tabak. So ſchnitzen, ſagt er, das könne er nicht. Die Höflichkeit hat mir noch kein Menſch geſagt, wie der Jakob. Auch macht er mir allerhand Schwänke vor; auf dem Kopf kann er ſtehen, bauchreden kann er, wahr- ſagen kann er und kartenaufſchlagen. Meiner Tag hab ich keinen ſo geſchickten Menſchen geſehen. Aber Eines habe ich ihn gebeten, in Gegenwart der Schulkinder möge er nicht allzuviel ſo Künſte trei- ben; — ’s iſt mir lieber.
Letztlich hat mich der Jakob gar gezeichnet. Auf Ehre, ich hab nicht ſitzen wollen, aber er hat mich herumgekriegt, bis ich all meinen Staat um mich gethan, dort auf dem Holzblock Platz gefaßt habe. Er hat mich gezeichnet und mit Farben be- malt, daß es eine Herrlichkeit iſt. Das rothe Hals- tuch iſt gar zum Sprechen getroffen.
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Einen Spaß muß man auch haben.
Einer von den Bedienten der Frau, der Jakob,
iſt ein Kreuzköpfel. Können thut er Alles; er kann
muſiziren, kann ſchneidern und ſchuſtern und kann
zeichnen; gar komödieſpielen kann er. Die Frau muß
aber ſolche Dinge nicht recht leiden mögen, denn
der Jakob kommt allerweg zu mir in das Schul-
haus herab, wenn er ſeine Künſte üben will. Da
hab ich meine Kurzweil und muß oft närriſch lachen.
Ich habe dem Jakob einen Pfeifenkopf geſchnitzt,
dafür ſchenkt er mir allfort den beſten Tabak. So
ſchnitzen, ſagt er, das könne er nicht. Die Höflichkeit
hat mir noch kein Menſch geſagt, wie der Jakob.
Auch macht er mir allerhand Schwänke vor; auf
dem Kopf kann er ſtehen, bauchreden kann er, wahr-
ſagen kann er und kartenaufſchlagen. Meiner Tag
hab ich keinen ſo geſchickten Menſchen geſehen. Aber
Eines habe ich ihn gebeten, in Gegenwart der
Schulkinder möge er nicht allzuviel ſo Künſte trei-
ben; — ’s iſt mir lieber.
Letztlich hat mich der Jakob gar gezeichnet.
Auf Ehre, ich hab nicht ſitzen wollen, aber er hat
mich herumgekriegt, bis ich all meinen Staat um
mich gethan, dort auf dem Holzblock Platz gefaßt
habe. Er hat mich gezeichnet und mit Farben be-
malt, daß es eine Herrlichkeit iſt. Das rothe Hals-
tuch iſt gar zum Sprechen getroffen.
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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/431>, abgerufen am 25.11.2024.
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