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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.

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Die junge Frau hat sich seither doch besonnen,
am See im Gesenke steht das Sommerhaus. Da
geht es in den Wochen des Frühherbstes gar leben-
dig zu, und die Bergwände bewachen das Familien-
glück unseres Herrn.

Der Förster und Großvater mit seinem Weibe
wohnt jahraus jahrein in dem Hause am See;
und die Geschwister der Frau von Schrankenheim
dürfen auf ein besseres Los hoffen, als jenes, von
dem ihnen an der Wiege ist gesungen worden.

Der alte Herr von Schrankenheim hat noch
zwei Enkel gesehen, ehe er zu Salzburg im Winter
des Jahres 1840 verstorben ist.

Winkelsteg hat durch das Haus im Gesenke
nichts gewonnen. Dorthin ist eine gute Straße ge-
baut worden, von dort aus werden die Wälder bewacht
und die Arbeiten geleitet. Dorthin kommen die Besuche
fremder Herrschaften, dort werden die großen Jagden
angestellt. Das Haus in dem voreh so öden und
verrufenen Gesenke ist das Herrenhaus; und
Winkelsteg bleibt die arme Bauern- und Holzschläger-
gemeinde, und die Zustände zu Winkelsteg werden
nicht besser, und der Schulmeister zu Winkelsteg . . . .

Laß das gut sein, Schulmeister.



Die junge Frau hat ſich ſeither doch beſonnen,
am See im Geſenke ſteht das Sommerhaus. Da
geht es in den Wochen des Frühherbſtes gar leben-
dig zu, und die Bergwände bewachen das Familien-
glück unſeres Herrn.

Der Förſter und Großvater mit ſeinem Weibe
wohnt jahraus jahrein in dem Hauſe am See;
und die Geſchwiſter der Frau von Schrankenheim
dürfen auf ein beſſeres Los hoffen, als jenes, von
dem ihnen an der Wiege iſt geſungen worden.

Der alte Herr von Schrankenheim hat noch
zwei Enkel geſehen, ehe er zu Salzburg im Winter
des Jahres 1840 verſtorben iſt.

Winkelſteg hat durch das Haus im Geſenke
nichts gewonnen. Dorthin iſt eine gute Straße ge-
baut worden, von dort aus werden die Wälder bewacht
und die Arbeiten geleitet. Dorthin kommen die Beſuche
fremder Herrſchaften, dort werden die großen Jagden
angeſtellt. Das Haus in dem voreh ſo öden und
verrufenen Geſenke iſt das Herrenhaus; und
Winkelſteg bleibt die arme Bauern- und Holzſchläger-
gemeinde, und die Zuſtände zu Winkelſteg werden
nicht beſſer, und der Schulmeiſter zu Winkelſteg . . . .

Laß das gut ſein, Schulmeiſter.



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[413/0423] Die junge Frau hat ſich ſeither doch beſonnen, am See im Geſenke ſteht das Sommerhaus. Da geht es in den Wochen des Frühherbſtes gar leben- dig zu, und die Bergwände bewachen das Familien- glück unſeres Herrn. Der Förſter und Großvater mit ſeinem Weibe wohnt jahraus jahrein in dem Hauſe am See; und die Geſchwiſter der Frau von Schrankenheim dürfen auf ein beſſeres Los hoffen, als jenes, von dem ihnen an der Wiege iſt geſungen worden. Der alte Herr von Schrankenheim hat noch zwei Enkel geſehen, ehe er zu Salzburg im Winter des Jahres 1840 verſtorben iſt. Winkelſteg hat durch das Haus im Geſenke nichts gewonnen. Dorthin iſt eine gute Straße ge- baut worden, von dort aus werden die Wälder bewacht und die Arbeiten geleitet. Dorthin kommen die Beſuche fremder Herrſchaften, dort werden die großen Jagden angeſtellt. Das Haus in dem voreh ſo öden und verrufenen Geſenke iſt das Herrenhaus; und Winkelſteg bleibt die arme Bauern- und Holzſchläger- gemeinde, und die Zuſtände zu Winkelſteg werden nicht beſſer, und der Schulmeiſter zu Winkelſteg . . . . Laß das gut ſein, Schulmeiſter.

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Zitationshilfe: Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/423>, abgerufen am 22.11.2024.