Hier im Walde ist Tag und Nacht, ist Winter und Sommer, ist Friede und Noth, ist Sorge und Brot, und ist zuweilen ein wenig Behagen im Ausruhen von der Arbeit. So schleppt es sich fort. Der Wagen der Zeit hat bei uns das vierte Rad verloren, da geht es zuweilen schief und unschön, aber es geht.
Draußen, sagt man, wollen sie wieder die Welt umkehren. Von Krieg wird gesprochen. Um uns Winkelsteger kümmert sich kein Mensch mehr. Aber ich erlebe eine Freude. Mehrere junge Winkel- steger wollen sich freiwillig anwerben lassen zu den Soldaten. Das ist ein Anzeichen ihres erwachten Bewußtseins, daß sie ein Vaterland und eine Heimat haben, die sie vertheidigen müssen. -- Es ist eine erste schöne Frucht der jungen Gemeinde.
Das Wäldermorden ist für eine Zeit eingestellt; draußen sind die Hämmer geschlossen. Viele heben jetzt an, die Geschläge zu reuten und daraus Aecker zu machen. Aus Holzschlägern und Kohlenbrennern werden Ackersleute. Das ist gut; der Holzschläger vernichtet, aber der Bauer richtet auf.
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Im Mai 1820.
Hier im Walde iſt Tag und Nacht, iſt Winter und Sommer, iſt Friede und Noth, iſt Sorge und Brot, und iſt zuweilen ein wenig Behagen im Ausruhen von der Arbeit. So ſchleppt es ſich fort. Der Wagen der Zeit hat bei uns das vierte Rad verloren, da geht es zuweilen ſchief und unſchön, aber es geht.
Draußen, ſagt man, wollen ſie wieder die Welt umkehren. Von Krieg wird geſprochen. Um uns Winkelſteger kümmert ſich kein Menſch mehr. Aber ich erlebe eine Freude. Mehrere junge Winkel- ſteger wollen ſich freiwillig anwerben laſſen zu den Soldaten. Das iſt ein Anzeichen ihres erwachten Bewußtſeins, daß ſie ein Vaterland und eine Heimat haben, die ſie vertheidigen müſſen. — Es iſt eine erſte ſchöne Frucht der jungen Gemeinde.
Das Wäldermorden iſt für eine Zeit eingeſtellt; draußen ſind die Hämmer geſchloſſen. Viele heben jetzt an, die Geſchläge zu reuten und daraus Aecker zu machen. Aus Holzſchlägern und Kohlenbrennern werden Ackersleute. Das iſt gut; der Holzſchläger vernichtet, aber der Bauer richtet auf.
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Im Mai 1820.
Hier im Walde iſt Tag und Nacht, iſt Winter
und Sommer, iſt Friede und Noth, iſt Sorge und
Brot, und iſt zuweilen ein wenig Behagen im
Ausruhen von der Arbeit. So ſchleppt es ſich fort.
Der Wagen der Zeit hat bei uns das vierte Rad
verloren, da geht es zuweilen ſchief und unſchön,
aber es geht.
Draußen, ſagt man, wollen ſie wieder die
Welt umkehren. Von Krieg wird geſprochen. Um
uns Winkelſteger kümmert ſich kein Menſch mehr.
Aber ich erlebe eine Freude. Mehrere junge Winkel-
ſteger wollen ſich freiwillig anwerben laſſen zu den
Soldaten. Das iſt ein Anzeichen ihres erwachten
Bewußtſeins, daß ſie ein Vaterland und eine Heimat
haben, die ſie vertheidigen müſſen. — Es iſt eine
erſte ſchöne Frucht der jungen Gemeinde.
Das Wäldermorden iſt für eine Zeit eingeſtellt;
draußen ſind die Hämmer geſchloſſen. Viele heben
jetzt an, die Geſchläge zu reuten und daraus Aecker
zu machen. Aus Holzſchlägern und Kohlenbrennern
werden Ackersleute. Das iſt gut; der Holzſchläger
vernichtet, aber der Bauer richtet auf.
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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/317>, abgerufen am 25.11.2024.
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