leben und zu arbeiten für meine Seele, und wolle redlich bestrebt sein, in der Einsamkeit Gutes zu stif- ten, da man unter Menschenschaaren auch mit bestem Willen nicht immer das Rechte fördere. Als Freund habe er mich gegen Entgeltung mit den allernoth- wendigsten Bedürfnissen zu versehen, des Weiteren aber mich als Geheimniß zu bewahren.
Der Mann hat sich lange besonnen; dann sagt er: So, ein Einsiedler wollt ihr werden? Und da soll ich der Rab' sein, der euch das Brot vom Himmel bringt?
Ich erkläre, daß ich mir das Brot selbst suchen wolle, daß man aber auch Kleidungsstücke und andere kleine Dinge bedürfe, und daß ich nicht er- mangeln würde, mit meiner kleinen Habe dafür zu danken.
So ist er bereit, mir zu dienen. Nur müsse ich ihm auch einmal eine Gefälligkeit erweisen, und vielleicht eine ganz absonderliche. Er habe schon auch sein Anliegen.
Ich habe das Köhlerhaus verlassen und der Bartelmei hat mich geführt noch weiter in die Wildniß hinein. Bis in das Felsenthal bin ich hinaufgekommen; da sind gar keine Menschen mehr, da ist nur der Urwald und das starre Gewände. Und hier ist es mir recht gewesen; in einer ver- borgenen Höhle, an der eine Quelle vorbeirieselt,
leben und zu arbeiten für meine Seele, und wolle redlich beſtrebt ſein, in der Einſamkeit Gutes zu ſtif- ten, da man unter Menſchenſchaaren auch mit beſtem Willen nicht immer das Rechte fördere. Als Freund habe er mich gegen Entgeltung mit den allernoth- wendigſten Bedürfniſſen zu verſehen, des Weiteren aber mich als Geheimniß zu bewahren.
Der Mann hat ſich lange beſonnen; dann ſagt er: So, ein Einſiedler wollt ihr werden? Und da ſoll ich der Rab’ ſein, der euch das Brot vom Himmel bringt?
Ich erkläre, daß ich mir das Brot ſelbſt ſuchen wolle, daß man aber auch Kleidungsſtücke und andere kleine Dinge bedürfe, und daß ich nicht er- mangeln würde, mit meiner kleinen Habe dafür zu danken.
So iſt er bereit, mir zu dienen. Nur müſſe ich ihm auch einmal eine Gefälligkeit erweiſen, und vielleicht eine ganz abſonderliche. Er habe ſchon auch ſein Anliegen.
Ich habe das Köhlerhaus verlaſſen und der Bartelmei hat mich geführt noch weiter in die Wildniß hinein. Bis in das Felſenthal bin ich hinaufgekommen; da ſind gar keine Menſchen mehr, da iſt nur der Urwald und das ſtarre Gewände. Und hier iſt es mir recht geweſen; in einer ver- borgenen Höhle, an der eine Quelle vorbeirieſelt,
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leben und zu arbeiten für meine Seele, und wolle
redlich beſtrebt ſein, in der Einſamkeit Gutes zu ſtif-
ten, da man unter Menſchenſchaaren auch mit beſtem
Willen nicht immer das Rechte fördere. Als Freund
habe er mich gegen Entgeltung mit den allernoth-
wendigſten Bedürfniſſen zu verſehen, des Weiteren
aber mich als Geheimniß zu bewahren.
Der Mann hat ſich lange beſonnen; dann
ſagt er: So, ein Einſiedler wollt ihr werden? Und
da ſoll ich der Rab’ ſein, der euch das Brot vom
Himmel bringt?
Ich erkläre, daß ich mir das Brot ſelbſt ſuchen
wolle, daß man aber auch Kleidungsſtücke und
andere kleine Dinge bedürfe, und daß ich nicht er-
mangeln würde, mit meiner kleinen Habe dafür zu
danken.
So iſt er bereit, mir zu dienen. Nur müſſe
ich ihm auch einmal eine Gefälligkeit erweiſen, und
vielleicht eine ganz abſonderliche. Er habe ſchon
auch ſein Anliegen.
Ich habe das Köhlerhaus verlaſſen und der
Bartelmei hat mich geführt noch weiter in die
Wildniß hinein. Bis in das Felſenthal bin ich
hinaufgekommen; da ſind gar keine Menſchen mehr,
da iſt nur der Urwald und das ſtarre Gewände.
Und hier iſt es mir recht geweſen; in einer ver-
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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/302>, abgerufen am 25.11.2024.
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