Blick wieder vermocht zu heben, da hat auf den Höhen das Gold der untergehenden Sonne ge- leuchtet.
Wie ich zu der Miesenbachhütte komme, vor der ich des Morgens eine Weile gesessen bin, ver- anstaltet der schalkhafte Zufall eine Begebenheit.
Ich denke, da ich so vorübergehen will, just darüber nach, wie freundlich und heimatlich ein bewohntes Menschenhaus dem Wanderer entgegen- grüßt, hingegen aber, wie so eine leere, verlassene Stätte gespensterhaft dasteht, schier wie ein hoch- ragender Sarg. Da höre ich von der Hütte her plötzlich ein Gestöhne.
Meine Füße, sonst recht müde schon, sind auf einmal federleicht geworden, haben davonlaufen wollen, aber der Kopf hat sie nicht fortgelassen, und die Ohren haben angestrengt gelauscht, und die Augen haben gelugt. Unter einem Winkel des Dachvorsprunges ist ein Pfauchen und Schnaufen, und da sehe ich gar was recht Sonderbares. Aus der rohen, braunen Holzwand ist ein Menschen- haupt mit Brust, zwei Achseln und einer Hand herausgewachsen, und allsammt ist es lebendig und zappelt, und von innen höre ich, wie Knie und Füße poltern.
Aha, denke ich, ein Dieb, der sich da drin vielleicht die Taschen ein wenig zu voll angestopft
Blick wieder vermocht zu heben, da hat auf den Höhen das Gold der untergehenden Sonne ge- leuchtet.
Wie ich zu der Mieſenbachhütte komme, vor der ich des Morgens eine Weile geſeſſen bin, ver- anſtaltet der ſchalkhafte Zufall eine Begebenheit.
Ich denke, da ich ſo vorübergehen will, juſt darüber nach, wie freundlich und heimatlich ein bewohntes Menſchenhaus dem Wanderer entgegen- grüßt, hingegen aber, wie ſo eine leere, verlaſſene Stätte geſpenſterhaft daſteht, ſchier wie ein hoch- ragender Sarg. Da höre ich von der Hütte her plötzlich ein Geſtöhne.
Meine Füße, ſonſt recht müde ſchon, ſind auf einmal federleicht geworden, haben davonlaufen wollen, aber der Kopf hat ſie nicht fortgelaſſen, und die Ohren haben angeſtrengt gelauſcht, und die Augen haben gelugt. Unter einem Winkel des Dachvorſprunges iſt ein Pfauchen und Schnaufen, und da ſehe ich gar was recht Sonderbares. Aus der rohen, braunen Holzwand iſt ein Menſchen- haupt mit Bruſt, zwei Achſeln und einer Hand herausgewachſen, und allſammt iſt es lebendig und zappelt, und von innen höre ich, wie Knie und Füße poltern.
Aha, denke ich, ein Dieb, der ſich da drin vielleicht die Taſchen ein wenig zu voll angeſtopft
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Blick wieder vermocht zu heben, da hat auf den
Höhen das Gold der untergehenden Sonne ge-
leuchtet.
Wie ich zu der Mieſenbachhütte komme, vor
der ich des Morgens eine Weile geſeſſen bin, ver-
anſtaltet der ſchalkhafte Zufall eine Begebenheit.
Ich denke, da ich ſo vorübergehen will, juſt
darüber nach, wie freundlich und heimatlich ein
bewohntes Menſchenhaus dem Wanderer entgegen-
grüßt, hingegen aber, wie ſo eine leere, verlaſſene
Stätte geſpenſterhaft daſteht, ſchier wie ein hoch-
ragender Sarg. Da höre ich von der Hütte her
plötzlich ein Geſtöhne.
Meine Füße, ſonſt recht müde ſchon, ſind auf
einmal federleicht geworden, haben davonlaufen
wollen, aber der Kopf hat ſie nicht fortgelaſſen,
und die Ohren haben angeſtrengt gelauſcht, und die
Augen haben gelugt. Unter einem Winkel des
Dachvorſprunges iſt ein Pfauchen und Schnaufen,
und da ſehe ich gar was recht Sonderbares. Aus
der rohen, braunen Holzwand iſt ein Menſchen-
haupt mit Bruſt, zwei Achſeln und einer Hand
herausgewachſen, und allſammt iſt es lebendig und
zappelt, und von innen höre ich, wie Knie und
Füße poltern.
Aha, denke ich, ein Dieb, der ſich da drin
vielleicht die Taſchen ein wenig zu voll angeſtopft
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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/165>, abgerufen am 25.11.2024.
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