Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
übergeht, und stellenweise von Granit und Porphyr N002
durchbrochen wird. Kalk und Serpentin fand Herr N003
Gebler nur einmal, und sogenannten Grünstein gar N004
nicht, dessen Mangel bei seiner allgemeinen Verbrei- N005
tung in dem Ural sehr auffallend ist.

N001
An der Südseite des Katungischen Gebirges finden N002
sich die einzigen bekannten heissen Quellen des N003
Altai, deren genauere Untersuchung ein Hauptzweck N004
der Reise des Herrn Gebler war. Sie liegen nicht N005
weit von den Quellen des Berel, in dem Thale des N006
kleinen Flüsschens Rachmanowka, der von NO. nach N007
SW. fliessend in die östliche Seite des Berel fällt, N008
nachdem er sich zweimal zu kleinen Alpenseen er- N009
weitert hat. Nahe unter dem obern See dringen drei N010
solche Quellen in geringer Entfernung voneinander, aus N011
einem Gerölle von Glimmerschiefer, Porphyr, besonders N012
aber von Granit an der nördlichen Thalwand hervor. N013
Die Hauptquelle fand Herr Gebler auf zwei Ellen N014
im Gerölle vertieft und mit einer hölzernen Einfassung N015
umgeben, die andere nicht halb so tief und im Halb- N016
kreise mit Steinen umlegt. Ihr Wasser vereinigt sich N017
und rieselt zwischen dem Gerölle der Rachmanowka N018
zu. Dreissig Faden näher am See finden sich in ähn- N019
lichen künstlichen Becken noch zwei warme Quellen, N020
die, wie auch eine kalte Quelle, die wenige Schritte N021
östlich von diesen durch den Rasen fliesst, sich in den N022
See ergiessen.

N001
Das Wasser der warmen Quellen rieselt, durch N002
die dicke Lage des Gerölles vielleicht in seiner Kraft N003
gebrochen, still hervor, und giebt bei der Hauptquelle N004
nach den frühern Beobachtungen des Apotheker Popoff N005
in der Stunde 20 Eimer. In allen Becken entwickeln N006
sich Blasen kohlensauren Gases, die sich in unbestimm- N007
ten Zwischenräumen bald schneller, bald langsamer N008
aufeinander folgen; auf dem Gerölle, über welches das N009
Wasser fliesst, befindet sich ein sehr dünner weisser N010
Ueberzug. Das Wasser ist geschmack- und ge-

N001
übergeht, und stellenweise von Granit und Porphyr N002
durchbrochen wird. Kalk und Serpentin fand Herr N003
Gebler nur einmal, und sogenannten Grünstein gar N004
nicht, dessen Mangel bei seiner allgemeinen Verbrei- N005
tung in dem Ural sehr auffallend ist.

N001
An der Südseite des Katungischen Gebirges finden N002
sich die einzigen bekannten heissen Quellen des N003
Altai, deren genauere Untersuchung ein Hauptzweck N004
der Reise des Herrn Gebler war. Sie liegen nicht N005
weit von den Quellen des Berel, in dem Thale des N006
kleinen Flüsschens Rachmanowka, der von NO. nach N007
SW. fliessend in die östliche Seite des Berel fällt, N008
nachdem er sich zweimal zu kleinen Alpenseen er- N009
weitert hat. Nahe unter dem obern See dringen drei N010
solche Quellen in geringer Entfernung voneinander, aus N011
einem Gerölle von Glimmerschiefer, Porphyr, besonders N012
aber von Granit an der nördlichen Thalwand hervor. N013
Die Hauptquelle fand Herr Gebler auf zwei Ellen N014
im Gerölle vertieft und mit einer hölzernen Einfassung N015
umgeben, die andere nicht halb so tief und im Halb- N016
kreise mit Steinen umlegt. Ihr Wasser vereinigt sich N017
und rieselt zwischen dem Gerölle der Rachmanowka N018
zu. Dreissig Faden näher am See finden sich in ähn- N019
lichen künstlichen Becken noch zwei warme Quellen, N020
die, wie auch eine kalte Quelle, die wenige Schritte N021
östlich von diesen durch den Rasen fliesst, sich in den N022
See ergiessen.

N001
Das Wasser der warmen Quellen rieselt, durch N002
die dicke Lage des Gerölles vielleicht in seiner Kraft N003
gebrochen, still hervor, und giebt bei der Hauptquelle N004
nach den frühern Beobachtungen des Apotheker Popoff N005
in der Stunde 20 Eimer. In allen Becken entwickeln N006
sich Blasen kohlensauren Gases, die sich in unbestimm- N007
ten Zwischenräumen bald schneller, bald langsamer N008
aufeinander folgen; auf dem Gerölle, über welches das N009
Wasser fliesst, befindet sich ein sehr dünner weisser N010
Ueberzug. Das Wasser ist geschmack- und ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0630" xml:id="img_0630" n="596"/>
        <p><lb n="N001"/>
übergeht, und stellenweise von Granit und Porphyr             <lb n="N002"/>
durchbrochen wird. Kalk und Serpentin fand Herr             <lb n="N003"/>
Gebler nur einmal, und sogenannten Grünstein gar             <lb n="N004"/>
nicht, dessen Mangel bei seiner allgemeinen Verbrei-             <lb n="N005"/>
tung in dem Ural sehr auffallend ist.</p>
        <p><lb n="N001"/>
An der Südseite des Katungischen Gebirges finden             <lb n="N002"/>
sich die einzigen bekannten heissen Quellen des             <lb n="N003"/>
Altai, deren genauere Untersuchung ein Hauptzweck             <lb n="N004"/>
der Reise des Herrn Gebler war. Sie liegen nicht             <lb n="N005"/>
weit von den Quellen des Berel, in dem Thale des             <lb n="N006"/>
kleinen Flüsschens Rachmanowka, der von NO. nach             <lb n="N007"/>
SW. fliessend in die östliche Seite des Berel fällt,             <lb n="N008"/>
nachdem er sich zweimal zu kleinen Alpenseen er-             <lb n="N009"/>
weitert hat. Nahe unter dem obern See dringen drei             <lb n="N010"/>
solche Quellen in geringer Entfernung voneinander, aus             <lb n="N011"/>
einem Gerölle von Glimmerschiefer, Porphyr, besonders             <lb n="N012"/>
aber von Granit an der nördlichen Thalwand hervor.             <lb n="N013"/>
Die Hauptquelle fand Herr Gebler auf zwei Ellen             <lb n="N014"/>
im Gerölle vertieft und mit einer hölzernen Einfassung             <lb n="N015"/>
umgeben, die andere nicht halb so tief und im Halb-             <lb n="N016"/>
kreise mit Steinen umlegt. Ihr Wasser vereinigt sich             <lb n="N017"/>
und rieselt zwischen dem Gerölle der Rachmanowka             <lb n="N018"/>
zu. Dreissig Faden näher am See finden sich in ähn-             <lb n="N019"/>
lichen künstlichen Becken noch zwei warme Quellen,             <lb n="N020"/>
die, wie auch eine kalte Quelle, die wenige Schritte             <lb n="N021"/>
östlich von diesen durch den Rasen fliesst, sich in den             <lb n="N022"/>
See ergiessen.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Das Wasser der warmen Quellen rieselt, durch             <lb n="N002"/>
die dicke Lage des Gerölles vielleicht in seiner Kraft             <lb n="N003"/>
gebrochen, still hervor, und giebt bei der Hauptquelle             <lb n="N004"/>
nach den frühern Beobachtungen des Apotheker Popoff <lb n="N005"/>
in der Stunde 20 Eimer. In allen Becken entwickeln             <lb n="N006"/>
sich Blasen kohlensauren Gases, die sich in unbestimm-             <lb n="N007"/>
ten Zwischenräumen bald schneller, bald langsamer             <lb n="N008"/>
aufeinander folgen; auf dem Gerölle, über welches das             <lb n="N009"/>
Wasser fliesst, befindet sich ein sehr dünner weisser             <lb n="N010"/>
Ueberzug. Das Wasser ist geschmack- und ge-</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[596/0630] N001 übergeht, und stellenweise von Granit und Porphyr N002 durchbrochen wird. Kalk und Serpentin fand Herr N003 Gebler nur einmal, und sogenannten Grünstein gar N004 nicht, dessen Mangel bei seiner allgemeinen Verbrei- N005 tung in dem Ural sehr auffallend ist. N001 An der Südseite des Katungischen Gebirges finden N002 sich die einzigen bekannten heissen Quellen des N003 Altai, deren genauere Untersuchung ein Hauptzweck N004 der Reise des Herrn Gebler war. Sie liegen nicht N005 weit von den Quellen des Berel, in dem Thale des N006 kleinen Flüsschens Rachmanowka, der von NO. nach N007 SW. fliessend in die östliche Seite des Berel fällt, N008 nachdem er sich zweimal zu kleinen Alpenseen er- N009 weitert hat. Nahe unter dem obern See dringen drei N010 solche Quellen in geringer Entfernung voneinander, aus N011 einem Gerölle von Glimmerschiefer, Porphyr, besonders N012 aber von Granit an der nördlichen Thalwand hervor. N013 Die Hauptquelle fand Herr Gebler auf zwei Ellen N014 im Gerölle vertieft und mit einer hölzernen Einfassung N015 umgeben, die andere nicht halb so tief und im Halb- N016 kreise mit Steinen umlegt. Ihr Wasser vereinigt sich N017 und rieselt zwischen dem Gerölle der Rachmanowka N018 zu. Dreissig Faden näher am See finden sich in ähn- N019 lichen künstlichen Becken noch zwei warme Quellen, N020 die, wie auch eine kalte Quelle, die wenige Schritte N021 östlich von diesen durch den Rasen fliesst, sich in den N022 See ergiessen. N001 Das Wasser der warmen Quellen rieselt, durch N002 die dicke Lage des Gerölles vielleicht in seiner Kraft N003 gebrochen, still hervor, und giebt bei der Hauptquelle N004 nach den frühern Beobachtungen des Apotheker Popoff N005 in der Stunde 20 Eimer. In allen Becken entwickeln N006 sich Blasen kohlensauren Gases, die sich in unbestimm- N007 ten Zwischenräumen bald schneller, bald langsamer N008 aufeinander folgen; auf dem Gerölle, über welches das N009 Wasser fliesst, befindet sich ein sehr dünner weisser N010 Ueberzug. Das Wasser ist geschmack- und ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/630
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/630>, abgerufen am 19.05.2024.