Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.N001 N001 [footnote reference] N001 1) Es ist merkwürdig, dass bald darauf, als dieser Phenakit ent- N002 deckt war, er auch schon von Beirich an einem andern Orte und N003 unter andern Verhältnissen, nämlich in Brauneisenerz eingewach- N004 sen, zu Framont im obern Breuschthal bei Strasburg aufgefunden N005 wurde * ). Von beiden Fundorten besitzt die Königliche Sammlung N006 in Berlin sehr gute Exemplare, die ihr vom Herrn Beirich, von dem N007 Herrn Assessor Kämmerer und dem Staatsrath Dr. Rauch in Peters- N008 burg, mitgetheilt sind. Nach diesen Stücken zu urtheilen, sind die N009 Krystalle von Framont in der Regel kleiner, aber scharfkantiger und N010 glänzender als die vom Ural, und auch durch die häufigen Zwillings- N011 verwachsungen, die bei dem Uralischen nicht beobachtet sind, aus- N012 gezeichnet. Die übrigen Eigenschaften, so wie auch die chemische N013 Zusammensetzung, welche vom Prof. Bischoff untersucht ist, stim- N014 men überein. [footnote reference] N001
*) Poggendorffs Annalen, Bd. XXXIV, S. 519. N001 N001 [footnote reference] N001 1) Es ist merkwürdig, dass bald darauf, als dieser Phenakit ent- N002 deckt war, er auch schon von Beirich an einem andern Orte und N003 unter andern Verhältnissen, nämlich in Brauneisenerz eingewach- N004 sen, zu Framont im obern Breuschthal bei Strasburg aufgefunden N005 wurde * ). Von beiden Fundorten besitzt die Königliche Sammlung N006 in Berlin sehr gute Exemplare, die ihr vom Herrn Beirich, von dem N007 Herrn Assessor Kämmerer und dem Staatsrath Dr. Rauch in Peters- N008 burg, mitgetheilt sind. Nach diesen Stücken zu urtheilen, sind die N009 Krystalle von Framont in der Regel kleiner, aber scharfkantiger und N010 glänzender als die vom Ural, und auch durch die häufigen Zwillings- N011 verwachsungen, die bei dem Uralischen nicht beobachtet sind, aus- N012 gezeichnet. Die übrigen Eigenschaften, so wie auch die chemische N013 Zusammensetzung, welche vom Prof. Bischoff untersucht ist, stim- N014 men überein. [footnote reference] N001
*) Poggendorffs Annalen, Bd. XXXIV, S. 519. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0519" xml:id="img_0519" n="485"/> <p><lb n="N001"/> Smaragds von ziemlicher Grösse (zuweilen von 1 bis <lb n="N002"/> 2 Zoll), in regulären sechsseitigen Prismen krystal- <lb n="N003"/> lisirt und von Edelsteinhärte, aber weiss, nur durch- <lb n="N004"/> scheinend, und daher zur Anwendung als Schmuck- <lb n="N005"/> stein, wie der Smaragd, nicht geeignet. Desto inter- <lb n="N006"/> essanter sind sie aber in Rücksicht ihrer chemischen <lb n="N007"/> Zusammensetzung, da sie nach den Untersuchungen <lb n="N008"/> von Hartwall 2/3 kieselsaure Beryllerde sind, und <lb n="N009"/> 44,47 Beryllerde enthalten, eine Erde, die ausser dem <lb n="N010"/> Smaragd oder Beryll nur in sehr wenigen Mineralien <lb n="N011"/> vorkommt. 1).</p> <p><lb n="N001"/> Von Kamyschloff bleibt nun der Weg lange in <lb n="N002"/> der Nähe der Pyschma, bald auf seiner linken, bald <lb n="N003"/> auf seiner rechten Seite, entfernt sich aber zuletzt <lb n="N004"/> wieder von ihr, so dass er die Tura bei der Stadt <lb n="N005"/> Tjumen noch oberhalb der Einmündung der Pyschma <lb n="N006"/> in dieselbe erreicht. Bei den guten Wegen rückten <lb n="N007"/> wir schnell vorwärts; wir waren am Abend des 18. <lb n="N008"/> Juli in Kamyschloff angekommen, am Morgen des folgen- <lb n="N009"/> den Tages waren wir schon in dem Dorfe Tugulyms- <lb n="N010"/> kaja, 240 Werste von Katharinenburg, und am Mittag</p> <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/> 1) Es ist merkwürdig, dass bald darauf, als dieser Phenakit ent- <lb n="N002"/> deckt war, er auch schon von Beirich an einem andern Orte und <lb n="N003"/> unter andern Verhältnissen, nämlich in Brauneisenerz eingewach- <lb n="N004"/> sen, zu Framont im obern Breuschthal bei Strasburg aufgefunden <lb n="N005"/> wurde * ). Von beiden Fundorten besitzt die Königliche Sammlung <lb n="N006"/> in Berlin sehr gute Exemplare, die ihr vom Herrn Beirich, von dem <lb n="N007"/> Herrn Assessor Kämmerer und dem Staatsrath Dr. Rauch in Peters- <lb n="N008"/> burg, mitgetheilt sind. Nach diesen Stücken zu urtheilen, sind die <lb n="N009"/> Krystalle von Framont in der Regel kleiner, aber scharfkantiger und <lb n="N010"/> glänzender als die vom Ural, und auch durch die häufigen Zwillings- <lb n="N011"/> verwachsungen, die bei dem Uralischen nicht beobachtet sind, aus- <lb n="N012"/> gezeichnet. Die übrigen Eigenschaften, so wie auch die chemische <lb n="N013"/> Zusammensetzung, welche vom Prof. Bischoff untersucht ist, stim- <lb n="N014"/> men überein.</note> <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/> *) Poggendorffs Annalen, Bd. XXXIV, S. 519.</note> </div> </body> </text> </TEI> [485/0519]
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Smaragds von ziemlicher Grösse (zuweilen von 1 bis N002
2 Zoll), in regulären sechsseitigen Prismen krystal- N003
lisirt und von Edelsteinhärte, aber weiss, nur durch- N004
scheinend, und daher zur Anwendung als Schmuck- N005
stein, wie der Smaragd, nicht geeignet. Desto inter- N006
essanter sind sie aber in Rücksicht ihrer chemischen N007
Zusammensetzung, da sie nach den Untersuchungen N008
von Hartwall 2/3 kieselsaure Beryllerde sind, und N009
44,47 Beryllerde enthalten, eine Erde, die ausser dem N010
Smaragd oder Beryll nur in sehr wenigen Mineralien N011
vorkommt. 1).
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Von Kamyschloff bleibt nun der Weg lange in N002
der Nähe der Pyschma, bald auf seiner linken, bald N003
auf seiner rechten Seite, entfernt sich aber zuletzt N004
wieder von ihr, so dass er die Tura bei der Stadt N005
Tjumen noch oberhalb der Einmündung der Pyschma N006
in dieselbe erreicht. Bei den guten Wegen rückten N007
wir schnell vorwärts; wir waren am Abend des 18. N008
Juli in Kamyschloff angekommen, am Morgen des folgen- N009
den Tages waren wir schon in dem Dorfe Tugulyms- N010
kaja, 240 Werste von Katharinenburg, und am Mittag
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1) Es ist merkwürdig, dass bald darauf, als dieser Phenakit ent- N002
deckt war, er auch schon von Beirich an einem andern Orte und N003
unter andern Verhältnissen, nämlich in Brauneisenerz eingewach- N004
sen, zu Framont im obern Breuschthal bei Strasburg aufgefunden N005
wurde * ). Von beiden Fundorten besitzt die Königliche Sammlung N006
in Berlin sehr gute Exemplare, die ihr vom Herrn Beirich, von dem N007
Herrn Assessor Kämmerer und dem Staatsrath Dr. Rauch in Peters- N008
burg, mitgetheilt sind. Nach diesen Stücken zu urtheilen, sind die N009
Krystalle von Framont in der Regel kleiner, aber scharfkantiger und N010
glänzender als die vom Ural, und auch durch die häufigen Zwillings- N011
verwachsungen, die bei dem Uralischen nicht beobachtet sind, aus- N012
gezeichnet. Die übrigen Eigenschaften, so wie auch die chemische N013
Zusammensetzung, welche vom Prof. Bischoff untersucht ist, stim- N014
men überein.
[footnote reference] N001
*) Poggendorffs Annalen, Bd. XXXIV, S. 519.
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