Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
Die Flächen der Krystalle sind meistentheils glatt N002
und vollkommen glänzend, ihre Winkel daher mit dem N003
Reflexionsgoniometer sehr genau zu bestimmen, nur N004
die Flächen des Tetrakishexaeders sind parallel den N005
Kombinationskanten mit dem Hexaeder und Dode- N006
caeder zart gestreift; dessen ungeachtet sind aber N007
seine Winkel noch mit Sicherheit zu bestimmen.

N001
Die Krystalle dieses Kupfers sind indessen ge- N002
wöhnlich Zwillings-, höchst selten einfache Krystalle. N003
Das Gesetz, nach welchem die Krystalle des Zwil- N004
lings verbunden sind, ist das, welches bei den Kry- N005
stallen des regulären Krystallisationssystems gewöhn- N006
lich vorkommt; die Individuen haben eine Octaeder- N007
fläche gemein, und rechtwinklig auf derselben die Um- N008
drehungsaxe. Mit der gemeinschaftlichen Zwillings- N009
ebene sind sie auch zusammengewachsen. Die Hexae- N010
derflächen bilden daher an der gemeinschaftlichen Ebene N011
3 einspringende und 3 ausspringende Winkel, die N012
miteinander abwechseln, 12 Dodecaederflächen umge- N013
ben die einspringenden Winkel, und von diesen fallen N014
immer 2 den verschiedenen Individuen angehörige N015
Flächen in eine Ebene 1).

N001
Diese Zwillingskrystalle kommen indessen nicht N002
immer so regelmässig vor, wie in der Zeichnung an- N003
gegeben ist; sie sind gewöhnlich parallel einer der N004
Kanten, in welchen sich die Hexaederflächen der ver- N005
schiedenen Individuen an der gemeinschaftlichen Ebene N006
schneiden, d. i. parallel einer Octaederkante oder ei- N007
ner Diagonale der Hexaederfläche verlängert (Fig. 4). N008
Alle Flächen, die parallel einer solchen Kante liegen, N009
erscheinen daher als Seitenflächen eines achtseitigen N010
Prisma's, das aus einer Hexaeder-, einer Dodecaeder-

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1 ) Vergl. die Fig. 2 und 3, Taf. III. welche so gestellt sind, dass N002
eine der 3 Kanten, in welchen sich die äussern Hexaederflächen der N003
beiden Individuen des Zwillings schneiden, vertikal steht. Bei Fig. 3 N004
sind der Deutlichkeit halber die Flächen des Tetrakishexaeders, bei N005
Fig 2 auch die des Dodecaeders fortgelassen.

N001
Die Flächen der Krystalle sind meistentheils glatt N002
und vollkommen glänzend, ihre Winkel daher mit dem N003
Reflexionsgoniometer sehr genau zu bestimmen, nur N004
die Flächen des Tetrakishexaëders sind parallel den N005
Kombinationskanten mit dem Hexaëder und Dode- N006
caëder zart gestreift; dessen ungeachtet sind aber N007
seine Winkel noch mit Sicherheit zu bestimmen.

N001
Die Krystalle dieses Kupfers sind indessen ge- N002
wöhnlich Zwillings-, höchst selten einfache Krystalle. N003
Das Gesetz, nach welchem die Krystalle des Zwil- N004
lings verbunden sind, ist das, welches bei den Kry- N005
stallen des regulären Krystallisationssystems gewöhn- N006
lich vorkommt; die Individuen haben eine Octaëder- N007
fläche gemein, und rechtwinklig auf derselben die Um- N008
drehungsaxe. Mit der gemeinschaftlichen Zwillings- N009
ebene sind sie auch zusammengewachsen. Die Hexaë- N010
derflächen bilden daher an der gemeinschaftlichen Ebene N011
3 einspringende und 3 ausspringende Winkel, die N012
miteinander abwechseln, 12 Dodecaëderflächen umge- N013
ben die einspringenden Winkel, und von diesen fallen N014
immer 2 den verschiedenen Individuen angehörige N015
Flächen in eine Ebene 1).

N001
Diese Zwillingskrystalle kommen indessen nicht N002
immer so regelmässig vor, wie in der Zeichnung an- N003
gegeben ist; sie sind gewöhnlich parallel einer der N004
Kanten, in welchen sich die Hexaëderflächen der ver- N005
schiedenen Individuen an der gemeinschaftlichen Ebene N006
schneiden, d. i. parallel einer Octaëderkante oder ei- N007
ner Diagonale der Hexaëderfläche verlängert (Fig. 4). N008
Alle Flächen, die parallel einer solchen Kante liegen, N009
erscheinen daher als Seitenflächen eines achtseitigen N010
Prisma's, das aus einer Hexaëder-, einer Dodecaëder-

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1 ) Vergl. die Fig. 2 und 3, Taf. III. welche so gestellt sind, dass N002
eine der 3 Kanten, in welchen sich die äussern Hexaëderflächen der N003
beiden Individuen des Zwillings schneiden, vertikal steht. Bei Fig. 3 N004
sind der Deutlichkeit halber die Flächen des Tetrakishexaëders, bei N005
Fig 2 auch die des Dodecaëders fortgelassen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0436" xml:id="img_0436" n="402"/>
        <p><lb n="N001"/>
Die Flächen der Krystalle sind meistentheils glatt             <lb n="N002"/>
und vollkommen glänzend, ihre Winkel daher mit dem             <lb n="N003"/>
Reflexionsgoniometer sehr genau zu bestimmen, nur             <lb n="N004"/>
die Flächen des Tetrakishexaëders sind parallel den             <lb n="N005"/>
Kombinationskanten mit dem Hexaëder und Dode-             <lb n="N006"/>
caëder zart gestreift; dessen ungeachtet sind aber             <lb n="N007"/>
seine Winkel noch mit Sicherheit zu bestimmen.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Krystalle dieses Kupfers sind indessen ge-             <lb n="N002"/>
wöhnlich Zwillings-, höchst selten einfache Krystalle.             <lb n="N003"/>
Das Gesetz, nach welchem die Krystalle des Zwil-             <lb n="N004"/>
lings verbunden sind, ist das, welches bei den Kry-             <lb n="N005"/>
stallen des regulären Krystallisationssystems gewöhn-             <lb n="N006"/>
lich vorkommt; die Individuen haben eine Octaëder-             <lb n="N007"/>
fläche gemein, und rechtwinklig auf derselben die Um-             <lb n="N008"/>
drehungsaxe. Mit der gemeinschaftlichen Zwillings-             <lb n="N009"/>
ebene sind sie auch zusammengewachsen. Die Hexaë-             <lb n="N010"/>
derflächen bilden daher an der gemeinschaftlichen Ebene             <lb n="N011"/>
3 einspringende und 3 ausspringende Winkel, die             <lb n="N012"/>
miteinander abwechseln, 12 Dodecaëderflächen umge-             <lb n="N013"/>
ben die einspringenden Winkel, und von diesen fallen             <lb n="N014"/>
immer 2 den verschiedenen Individuen angehörige <lb n="N015"/>
Flächen in eine Ebene 1).</p>
        <p><lb n="N001"/>
Diese Zwillingskrystalle kommen indessen nicht             <lb n="N002"/>
immer so regelmässig vor, wie in der Zeichnung an-             <lb n="N003"/>
gegeben ist; sie sind gewöhnlich parallel einer der             <lb n="N004"/>
Kanten, in welchen sich die Hexaëderflächen der ver-             <lb n="N005"/>
schiedenen Individuen an der gemeinschaftlichen Ebene             <lb n="N006"/>
schneiden, d. i. parallel einer Octaëderkante oder ei-             <lb n="N007"/>
ner Diagonale der Hexaëderfläche verlängert (Fig. 4).             <lb n="N008"/>
Alle Flächen, die parallel einer solchen Kante liegen,             <lb n="N009"/>
erscheinen daher als Seitenflächen eines achtseitigen             <lb n="N010"/>
Prisma's, das aus einer Hexaëder-, einer Dodecaëder-</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1 ) Vergl. die Fig. 2 und 3, Taf. III. welche so gestellt sind, dass             <lb n="N002"/>
eine der 3 Kanten, in welchen sich die äussern Hexaëderflächen der             <lb n="N003"/>
beiden Individuen des Zwillings schneiden, vertikal steht. Bei Fig. 3 <lb n="N004"/>
sind der Deutlichkeit halber die Flächen des Tetrakishexaëders, bei             <lb n="N005"/>
Fig 2 auch die des Dodecaëders fortgelassen.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[402/0436] N001 Die Flächen der Krystalle sind meistentheils glatt N002 und vollkommen glänzend, ihre Winkel daher mit dem N003 Reflexionsgoniometer sehr genau zu bestimmen, nur N004 die Flächen des Tetrakishexaëders sind parallel den N005 Kombinationskanten mit dem Hexaëder und Dode- N006 caëder zart gestreift; dessen ungeachtet sind aber N007 seine Winkel noch mit Sicherheit zu bestimmen. N001 Die Krystalle dieses Kupfers sind indessen ge- N002 wöhnlich Zwillings-, höchst selten einfache Krystalle. N003 Das Gesetz, nach welchem die Krystalle des Zwil- N004 lings verbunden sind, ist das, welches bei den Kry- N005 stallen des regulären Krystallisationssystems gewöhn- N006 lich vorkommt; die Individuen haben eine Octaëder- N007 fläche gemein, und rechtwinklig auf derselben die Um- N008 drehungsaxe. Mit der gemeinschaftlichen Zwillings- N009 ebene sind sie auch zusammengewachsen. Die Hexaë- N010 derflächen bilden daher an der gemeinschaftlichen Ebene N011 3 einspringende und 3 ausspringende Winkel, die N012 miteinander abwechseln, 12 Dodecaëderflächen umge- N013 ben die einspringenden Winkel, und von diesen fallen N014 immer 2 den verschiedenen Individuen angehörige N015 Flächen in eine Ebene 1). N001 Diese Zwillingskrystalle kommen indessen nicht N002 immer so regelmässig vor, wie in der Zeichnung an- N003 gegeben ist; sie sind gewöhnlich parallel einer der N004 Kanten, in welchen sich die Hexaëderflächen der ver- N005 schiedenen Individuen an der gemeinschaftlichen Ebene N006 schneiden, d. i. parallel einer Octaëderkante oder ei- N007 ner Diagonale der Hexaëderfläche verlängert (Fig. 4). N008 Alle Flächen, die parallel einer solchen Kante liegen, N009 erscheinen daher als Seitenflächen eines achtseitigen N010 Prisma's, das aus einer Hexaëder-, einer Dodecaëder- [footnote reference] [footnote reference] N001 1 ) Vergl. die Fig. 2 und 3, Taf. III. welche so gestellt sind, dass N002 eine der 3 Kanten, in welchen sich die äussern Hexaëderflächen der N003 beiden Individuen des Zwillings schneiden, vertikal steht. Bei Fig. 3 N004 sind der Deutlichkeit halber die Flächen des Tetrakishexaëders, bei N005 Fig 2 auch die des Dodecaëders fortgelassen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/436
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/436>, abgerufen am 25.11.2024.