Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

N001
nördlicher und östlicher Abhang ist unzugänglich, er N002
ist nur von der Südseite zu besteigen, und auch hier N003
nur mit Mühe. Er besteht hauptsächlich aus Serpen- N004
tin, nur in der Mitte findet man Syenitporphyr, wel- N005
cher nach Archipoff gelben Feldspath, grünlich- N006
schwarze Hornblende und Quarz enthält, und wie es N007
scheint in einem Gange, von O. nach W. streichend, N008
der Quere nach den Felsen durchsetzt. Ein ähnlicher N009
Gang von Syenitporphyr findet sich auch in dem nörd- N010
lichen Theile des Felsen, in beiden ist das Gestein N011
säulenförmig abgesondert. Der Syenitporphyr scheint N012
hiernach also unter sehr interessanten Verhältnissen N013
vorzukommen, die einer genauern Untersuchung werth N014
wären.

N001
Drei Werste SSO. vom Kamyschok, also zwischen N002
diesem und der Lipowaja Gora, befinden sich noch 2 N003
Felsen von ziemlich gleichem Ansehen, die aus einem N004
graulichgrünen oder gelblichen dichten Feldspath mit N005
kleinen Gängen von Quarz durchzogen, der auch in N006
Körnern in dem Gesteine inneliegt, bestehen. Auch N007
diese Felsen werden von Gängen durchsetzt; die Gang- N008
masse derselben hat eine grosse Aehnlichkeit mit N009
einer Schlacke, ist von dunkelgrauer Farbe, und ent- N010
hält Höhlungen von verschiedener Grösse bis zu der N011
eines Haferkorns, die mit Talk (?) und Bimstein (?) N012
ausgefüllt sind. Sie schmilzt in der Glühhitze zu ei- N013
ner weiss porzellanartigen Masse.

N001
Fast in allen Thälern dieses Districtes hat man Gold- N002
sand aufgefunden, der in der Nähe des Hauptrückens nur N003
sehr arm ist, und nur etwa 1/4 Sol. Gold in 100 Pud Sand N004
enthält, in einer Entfernung von 25 -- 40 Wersten vom N005
Ural aber reicher wird. Gewöhnlich enthält er neben N006
dem Golde auch Platin, jedoch meistentheils nur in N007
geringer Menge. Am meisten hat sich dieses Metall N008
in dem Seifenwerke Zarewo-Alexandrowsk gefunden, N009
welches in dem Thale eines kleinen Flüsschens, Urali- N010
cha, 1 1/2 Werste von seiner Mündung in die Barantscha

N001
nördlicher und östlicher Abhang ist unzugänglich, er N002
ist nur von der Südseite zu besteigen, und auch hier N003
nur mit Mühe. Er besteht hauptsächlich aus Serpen- N004
tin, nur in der Mitte findet man Syenitporphyr, wel- N005
cher nach Archipoff gelben Feldspath, grünlich- N006
schwarze Hornblende und Quarz enthält, und wie es N007
scheint in einem Gange, von O. nach W. streichend, N008
der Quere nach den Felsen durchsetzt. Ein ähnlicher N009
Gang von Syenitporphyr findet sich auch in dem nörd- N010
lichen Theile des Felsen, in beiden ist das Gestein N011
säulenförmig abgesondert. Der Syenitporphyr scheint N012
hiernach also unter sehr interessanten Verhältnissen N013
vorzukommen, die einer genauern Untersuchung werth N014
wären.

N001
Drei Werste SSO. vom Kamyschok, also zwischen N002
diesem und der Lipowaja Gora, befinden sich noch 2 N003
Felsen von ziemlich gleichem Ansehen, die aus einem N004
graulichgrünen oder gelblichen dichten Feldspath mit N005
kleinen Gängen von Quarz durchzogen, der auch in N006
Körnern in dem Gesteine inneliegt, bestehen. Auch N007
diese Felsen werden von Gängen durchsetzt; die Gang- N008
masse derselben hat eine grosse Aehnlichkeit mit N009
einer Schlacke, ist von dunkelgrauer Farbe, und ent- N010
hält Höhlungen von verschiedener Grösse bis zu der N011
eines Haferkorns, die mit Talk (?) und Bimstein (?) N012
ausgefüllt sind. Sie schmilzt in der Glühhitze zu ei- N013
ner weiss porzellanartigen Masse.

N001
Fast in allen Thälern dieses Districtes hat man Gold- N002
sand aufgefunden, der in der Nähe des Hauptrückens nur N003
sehr arm ist, und nur etwa 1/4 Sol. Gold in 100 Pud Sand N004
enthält, in einer Entfernung von 25 — 40 Wersten vom N005
Ural aber reicher wird. Gewöhnlich enthält er neben N006
dem Golde auch Platin, jedoch meistentheils nur in N007
geringer Menge. Am meisten hat sich dieses Metall N008
in dem Seifenwerke Zarewo-Alexandrowsk gefunden, N009
welches in dem Thale eines kleinen Flüsschens, Urali- N010
cha, 1 ½ Werste von seiner Mündung in die Barantscha

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0385" xml:id="img_0385" n="351"/>
        <p><lb n="N001"/>
nördlicher und östlicher Abhang ist unzugänglich, er             <lb n="N002"/>
ist nur von der Südseite zu besteigen, und auch hier             <lb n="N003"/>
nur mit Mühe. Er besteht hauptsächlich aus Serpen-             <lb n="N004"/>
tin, nur in der Mitte findet man Syenitporphyr, wel-             <lb n="N005"/>
cher nach Archipoff gelben Feldspath, grünlich-             <lb n="N006"/>
schwarze Hornblende und Quarz enthält, und wie es             <lb n="N007"/>
scheint in einem Gange, von O. nach W. streichend,             <lb n="N008"/>
der Quere nach den Felsen durchsetzt. Ein ähnlicher             <lb n="N009"/>
Gang von Syenitporphyr findet sich auch in dem nörd-             <lb n="N010"/>
lichen Theile des Felsen, in beiden ist das Gestein             <lb n="N011"/>
säulenförmig abgesondert. Der Syenitporphyr scheint             <lb n="N012"/>
hiernach also unter sehr interessanten Verhältnissen             <lb n="N013"/>
vorzukommen, die einer genauern Untersuchung werth <lb n="N014"/>
wären.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Drei Werste SSO. vom Kamyschok, also zwischen             <lb n="N002"/>
diesem und der Lipowaja Gora, befinden sich noch 2             <lb n="N003"/>
Felsen von ziemlich gleichem Ansehen, die aus einem             <lb n="N004"/>
graulichgrünen oder gelblichen dichten Feldspath mit             <lb n="N005"/>
kleinen Gängen von Quarz durchzogen, der auch in             <lb n="N006"/>
Körnern in dem Gesteine inneliegt, bestehen. Auch             <lb n="N007"/>
diese Felsen werden von Gängen durchsetzt; die Gang-             <lb n="N008"/>
masse derselben hat eine grosse Aehnlichkeit mit             <lb n="N009"/>
einer Schlacke, ist von dunkelgrauer Farbe, und ent-             <lb n="N010"/>
hält Höhlungen von verschiedener Grösse bis zu der             <lb n="N011"/>
eines Haferkorns, die mit Talk (?) und Bimstein (?)             <lb n="N012"/>
ausgefüllt sind. Sie schmilzt in der Glühhitze zu ei-             <lb n="N013"/>
ner weiss porzellanartigen Masse.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Fast in allen Thälern dieses Districtes hat man Gold-             <lb n="N002"/>
sand aufgefunden, der in der Nähe des Hauptrückens nur             <lb n="N003"/>
sehr arm ist, und nur etwa 1/4 Sol. Gold in 100 Pud Sand <lb n="N004"/>
enthält, in einer Entfernung von 25 &#x2014; 40 Wersten vom             <lb n="N005"/>
Ural aber reicher wird. Gewöhnlich enthält er neben             <lb n="N006"/>
dem Golde auch Platin, jedoch meistentheils nur in             <lb n="N007"/>
geringer Menge. Am meisten hat sich dieses Metall             <lb n="N008"/>
in dem Seifenwerke Zarewo-Alexandrowsk gefunden,             <lb n="N009"/>
welches in dem Thale eines kleinen Flüsschens, Urali-             <lb n="N010"/>
cha, 1 ½ Werste von seiner Mündung in die Barantscha</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[351/0385] N001 nördlicher und östlicher Abhang ist unzugänglich, er N002 ist nur von der Südseite zu besteigen, und auch hier N003 nur mit Mühe. Er besteht hauptsächlich aus Serpen- N004 tin, nur in der Mitte findet man Syenitporphyr, wel- N005 cher nach Archipoff gelben Feldspath, grünlich- N006 schwarze Hornblende und Quarz enthält, und wie es N007 scheint in einem Gange, von O. nach W. streichend, N008 der Quere nach den Felsen durchsetzt. Ein ähnlicher N009 Gang von Syenitporphyr findet sich auch in dem nörd- N010 lichen Theile des Felsen, in beiden ist das Gestein N011 säulenförmig abgesondert. Der Syenitporphyr scheint N012 hiernach also unter sehr interessanten Verhältnissen N013 vorzukommen, die einer genauern Untersuchung werth N014 wären. N001 Drei Werste SSO. vom Kamyschok, also zwischen N002 diesem und der Lipowaja Gora, befinden sich noch 2 N003 Felsen von ziemlich gleichem Ansehen, die aus einem N004 graulichgrünen oder gelblichen dichten Feldspath mit N005 kleinen Gängen von Quarz durchzogen, der auch in N006 Körnern in dem Gesteine inneliegt, bestehen. Auch N007 diese Felsen werden von Gängen durchsetzt; die Gang- N008 masse derselben hat eine grosse Aehnlichkeit mit N009 einer Schlacke, ist von dunkelgrauer Farbe, und ent- N010 hält Höhlungen von verschiedener Grösse bis zu der N011 eines Haferkorns, die mit Talk (?) und Bimstein (?) N012 ausgefüllt sind. Sie schmilzt in der Glühhitze zu ei- N013 ner weiss porzellanartigen Masse. N001 Fast in allen Thälern dieses Districtes hat man Gold- N002 sand aufgefunden, der in der Nähe des Hauptrückens nur N003 sehr arm ist, und nur etwa 1/4 Sol. Gold in 100 Pud Sand N004 enthält, in einer Entfernung von 25 — 40 Wersten vom N005 Ural aber reicher wird. Gewöhnlich enthält er neben N006 dem Golde auch Platin, jedoch meistentheils nur in N007 geringer Menge. Am meisten hat sich dieses Metall N008 in dem Seifenwerke Zarewo-Alexandrowsk gefunden, N009 welches in dem Thale eines kleinen Flüsschens, Urali- N010 cha, 1 ½ Werste von seiner Mündung in die Barantscha

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/385
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/385>, abgerufen am 18.05.2024.