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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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kel mit grosser Schärfe bestimmen liessen; die Farbe N002
glich ganz der der übrigen pistaziengrünen Kör- N003
ner, die daher, wie auch die ähnlichen Körner an- N004
derer Goldseifen, aus Pistazit bestehen könnten, was N005
indessen doch nicht mit Gewisheit zu behaupten ist, N006
da der Pistazit keine in den Gebirgsarten gewöhnlich N007
vorkommende Substanz ist. Zirkone fanden sich in N008
dem Goldsande in grösserer Menge, als in irgend ei- N009
nem der von uns besuchten Seifenwerke; die Krystalle N010
hatten dieselbe Form wie die aus den Seifenwerken N011
von Beresowsk. Sie waren zuweilen an beiden Sei- N012
ten auskrystallisirt, und waren von starkem demantar- N013
tigen Glanze, der bei dem hellen Sonnenschein, in N014
welchem wir das Seifenwerk besuchten, besonders N015
auffiel. Die Granate waren von zweierlei Beschaffen- N016
heit; zum Theil waren sie in Leucitoedern krystalli- N017
sirt und von blutrother Farbe, oder sie waren in Do- N018
decaedern krystallisirt mit glatten starkglänzenden Flä- N019
chen, und von lichter gelblichrother Kaneelstein-ähn- N020
licher Farbe.

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Der Goldsand war nicht reich an Gold, er enthielt N002
in 100 Pud nur 1/2 Solotnik Gold, liess sich aber den- N003
noch mit Vortheil verwaschen, und hatte doch seit N004
1819, seit welchem Jahre man angefangen hatte, das N005
Seifenwerk zu bearbeiten, bis Ende 1828 54 1/2 Pud Gold N006
geliefert. Die Wäschen waren an Ort und Stelle sehr N007
zweckmässig eingerichtet. Das Wasser, welches man N008
zum Verwaschen brauchte, wurde durch Pumpen aus N009
dem See gehoben.

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Bei unserer zweiten Exkursion kamen wir zu- N002
erst bei einer Eisensteingrube Schuralinskoi vorbei, N003
in welcher durch einen Tagebau Brauneisenerz ge- N004
wonnen, jetzt aber nicht gearbeitet wurde. Das Ei- N005
senerz findet sich nesterweise in einem grossen La- N006
ger körnigen Kalkes, welcher weiss, sehr feinkörnig, N007
und von ziemlich grossem Zusammenhalt ist. Er N008
kommt in dicken Bänken geschichtet vor, die ein

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kel mit grosser Schärfe bestimmen liessen; die Farbe N002
glich ganz der der übrigen pistaziengrünen Kör- N003
ner, die daher, wie auch die ähnlichen Körner an- N004
derer Goldseifen, aus Pistazit bestehen könnten, was N005
indessen doch nicht mit Gewisheit zu behaupten ist, N006
da der Pistazit keine in den Gebirgsarten gewöhnlich N007
vorkommende Substanz ist. Zirkone fanden sich in N008
dem Goldsande in grösserer Menge, als in irgend ei- N009
nem der von uns besuchten Seifenwerke; die Krystalle N010
hatten dieselbe Form wie die aus den Seifenwerken N011
von Beresowsk. Sie waren zuweilen an beiden Sei- N012
ten auskrystallisirt, und waren von starkem demantar- N013
tigen Glanze, der bei dem hellen Sonnenschein, in N014
welchem wir das Seifenwerk besuchten, besonders N015
auffiel. Die Granate waren von zweierlei Beschaffen- N016
heit; zum Theil waren sie in Leucitoëdern krystalli- N017
sirt und von blutrother Farbe, oder sie waren in Do- N018
decaëdern krystallisirt mit glatten starkglänzenden Flä- N019
chen, und von lichter gelblichrother Kaneelstein-ähn- N020
licher Farbe.

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Der Goldsand war nicht reich an Gold, er enthielt N002
in 100 Pud nur ½ Solotnik Gold, liess sich aber den- N003
noch mit Vortheil verwaschen, und hatte doch seit N004
1819, seit welchem Jahre man angefangen hatte, das N005
Seifenwerk zu bearbeiten, bis Ende 1828 54 ½ Pud Gold N006
geliefert. Die Wäschen waren an Ort und Stelle sehr N007
zweckmässig eingerichtet. Das Wasser, welches man N008
zum Verwaschen brauchte, wurde durch Pumpen aus N009
dem See gehoben.

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Bei unserer zweiten Exkursion kamen wir zu- N002
erst bei einer Eisensteingrube Schuralinskoi vorbei, N003
in welcher durch einen Tagebau Brauneisenerz ge- N004
wonnen, jetzt aber nicht gearbeitet wurde. Das Ei- N005
senerz findet sich nesterweise in einem grossen La- N006
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und von ziemlich grossem Zusammenhalt ist. Er N008
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[297/0331] N001 kel mit grosser Schärfe bestimmen liessen; die Farbe N002 glich ganz der der übrigen pistaziengrünen Kör- N003 ner, die daher, wie auch die ähnlichen Körner an- N004 derer Goldseifen, aus Pistazit bestehen könnten, was N005 indessen doch nicht mit Gewisheit zu behaupten ist, N006 da der Pistazit keine in den Gebirgsarten gewöhnlich N007 vorkommende Substanz ist. Zirkone fanden sich in N008 dem Goldsande in grösserer Menge, als in irgend ei- N009 nem der von uns besuchten Seifenwerke; die Krystalle N010 hatten dieselbe Form wie die aus den Seifenwerken N011 von Beresowsk. Sie waren zuweilen an beiden Sei- N012 ten auskrystallisirt, und waren von starkem demantar- N013 tigen Glanze, der bei dem hellen Sonnenschein, in N014 welchem wir das Seifenwerk besuchten, besonders N015 auffiel. Die Granate waren von zweierlei Beschaffen- N016 heit; zum Theil waren sie in Leucitoëdern krystalli- N017 sirt und von blutrother Farbe, oder sie waren in Do- N018 decaëdern krystallisirt mit glatten starkglänzenden Flä- N019 chen, und von lichter gelblichrother Kaneelstein-ähn- N020 licher Farbe. N001 Der Goldsand war nicht reich an Gold, er enthielt N002 in 100 Pud nur ½ Solotnik Gold, liess sich aber den- N003 noch mit Vortheil verwaschen, und hatte doch seit N004 1819, seit welchem Jahre man angefangen hatte, das N005 Seifenwerk zu bearbeiten, bis Ende 1828 54 ½ Pud Gold N006 geliefert. Die Wäschen waren an Ort und Stelle sehr N007 zweckmässig eingerichtet. Das Wasser, welches man N008 zum Verwaschen brauchte, wurde durch Pumpen aus N009 dem See gehoben. N001 Bei unserer zweiten Exkursion kamen wir zu- N002 erst bei einer Eisensteingrube Schuralinskoi vorbei, N003 in welcher durch einen Tagebau Brauneisenerz ge- N004 wonnen, jetzt aber nicht gearbeitet wurde. Das Ei- N005 senerz findet sich nesterweise in einem grossen La- N006 ger körnigen Kalkes, welcher weiss, sehr feinkörnig, N007 und von ziemlich grossem Zusammenhalt ist. Er N008 kommt in dicken Bänken geschichtet vor, die ein

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/331>, abgerufen am 23.11.2024.