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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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Schlesien überein, bei welchem die Gemengtheile N002
nur noch grobkörniger sind.

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Der Goldsand hatte in diesem Seifenwerke eben- N002
falls ein lehmartiges Ansehn. Die grössern Geschiebe N003
bestanden fast nur aus Stücken von demselben Eu- N004
photid, der die Basis des Goldsandes bildet, und aus N005
Quarz, seltener nur aus Thonschiefer und verwitter- N006
tem Chloritschiefer. In dem stärker verwaschenen N007
Sande sieht man noch Körner und Krystalle von Mag- N008
neteisenerz und Eisenglanz, doch nicht in so grosser N009
Menge, wie in dem von Perwopawlowsk; ebenso fin- N010
den sich darin auch Krystalle von Granat und Zirkon.

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3. Das Seifenwerk Nagornoi. Es liegt 1 Werst N002
nördlich von Beresowsk an der Beresowka. Die gold- N003
haltige Schicht ist etwa 1 --31/2 Fuss mächtig und N004
ruht auf verwittertem Thonschiefer, ist aber noch von N005
einer 2 Lachter und darüber mächtigen Lage nicht N006
bauwürdigen Sandes bedeckt. Der Abbau wird daher N007
bergmännisch durch Strecken, die man in den Sand N008
hinein führt, betrieben, und ist aus dem Grunde viel N009
kostbarer, als der gewöhnliche Abbau bei den ande- N010
ren Seifenwerken, gewährt aber den Vortheil, dass N011
er auch im Winter vorgenommen werden kann, was N012
bei diesen nicht der Fall ist. Der abgebaute Sand N013
enthält 1 Solotnik in 100 Pud Sand. Unter den grös- N014
sern Geschieben bemerkt man besonders mit Eisen- N015
ocher durchzogenen Talkschiefer (sogenannten Kras- N016
sik), der viele kleine glänzende Krystalle von Eisen- N017
glanz enthält, und ferner poröses Brauneisenerz. Der N018
schönen losen Eisenglanzkrystalle, die ebenfalls in die- N019
sem Goldsande vorkommen, ist schon (S. 149.) gedacht N020
worden. Ich selbst fand darin ein 2 Zoll grosses N021
Bruchstück eines Eisenglanzkrystalles, ebenso ein N022
derbes Stück Pyrolusit.

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Zu den merkwürdigen Gemengtheilen dieses Gold- N002
sandes gehört aber noch ein Mammuthzahn, den man N003
in ihm vor einiger Zeit gefunden hatte. Dergleichen

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Schlesien überein, bei welchem die Gemengtheile N002
nur noch grobkörniger sind.

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Der Goldsand hatte in diesem Seifenwerke eben- N002
falls ein lehmartiges Ansehn. Die grössern Geschiebe N003
bestanden fast nur aus Stücken von demselben Eu- N004
photid, der die Basis des Goldsandes bildet, und aus N005
Quarz, seltener nur aus Thonschiefer und verwitter- N006
tem Chloritschiefer. In dem stärker verwaschenen N007
Sande sieht man noch Körner und Krystalle von Mag- N008
neteisenerz und Eisenglanz, doch nicht in so grosser N009
Menge, wie in dem von Perwopawlowsk; ebenso fin- N010
den sich darin auch Krystalle von Granat und Zirkon.

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3. Das Seifenwerk Nagornoi. Es liegt 1 Werst N002
nördlich von Beresowsk an der Beresowka. Die gold- N003
haltige Schicht ist etwa 1 —3½ Fuss mächtig und N004
ruht auf verwittertem Thonschiefer, ist aber noch von N005
einer 2 Lachter und darüber mächtigen Lage nicht N006
bauwürdigen Sandes bedeckt. Der Abbau wird daher N007
bergmännisch durch Strecken, die man in den Sand N008
hinein führt, betrieben, und ist aus dem Grunde viel N009
kostbarer, als der gewöhnliche Abbau bei den ande- N010
ren Seifenwerken, gewährt aber den Vortheil, dass N011
er auch im Winter vorgenommen werden kann, was N012
bei diesen nicht der Fall ist. Der abgebaute Sand N013
enthält 1 Solotnik in 100 Pud Sand. Unter den grös- N014
sern Geschieben bemerkt man besonders mit Eisen- N015
ocher durchzogenen Talkschiefer (sogenannten Kras- N016
sik), der viele kleine glänzende Krystalle von Eisen- N017
glanz enthält, und ferner poröses Brauneisenerz. Der N018
schönen losen Eisenglanzkrystalle, die ebenfalls in die- N019
sem Goldsande vorkommen, ist schon (S. 149.) gedacht N020
worden. Ich selbst fand darin ein 2 Zoll grosses N021
Bruchstück eines Eisenglanzkrystalles, ebenso ein N022
derbes Stück Pyrolusit.

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Zu den merkwürdigen Gemengtheilen dieses Gold- N002
sandes gehört aber noch ein Mammuthzahn, den man N003
in ihm vor einiger Zeit gefunden hatte. Dergleichen

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[231/0265] N001 Schlesien überein, bei welchem die Gemengtheile N002 nur noch grobkörniger sind. N001 Der Goldsand hatte in diesem Seifenwerke eben- N002 falls ein lehmartiges Ansehn. Die grössern Geschiebe N003 bestanden fast nur aus Stücken von demselben Eu- N004 photid, der die Basis des Goldsandes bildet, und aus N005 Quarz, seltener nur aus Thonschiefer und verwitter- N006 tem Chloritschiefer. In dem stärker verwaschenen N007 Sande sieht man noch Körner und Krystalle von Mag- N008 neteisenerz und Eisenglanz, doch nicht in so grosser N009 Menge, wie in dem von Perwopawlowsk; ebenso fin- N010 den sich darin auch Krystalle von Granat und Zirkon. N001 3. Das Seifenwerk Nagornoi. Es liegt 1 Werst N002 nördlich von Beresowsk an der Beresowka. Die gold- N003 haltige Schicht ist etwa 1 —3½ Fuss mächtig und N004 ruht auf verwittertem Thonschiefer, ist aber noch von N005 einer 2 Lachter und darüber mächtigen Lage nicht N006 bauwürdigen Sandes bedeckt. Der Abbau wird daher N007 bergmännisch durch Strecken, die man in den Sand N008 hinein führt, betrieben, und ist aus dem Grunde viel N009 kostbarer, als der gewöhnliche Abbau bei den ande- N010 ren Seifenwerken, gewährt aber den Vortheil, dass N011 er auch im Winter vorgenommen werden kann, was N012 bei diesen nicht der Fall ist. Der abgebaute Sand N013 enthält 1 Solotnik in 100 Pud Sand. Unter den grös- N014 sern Geschieben bemerkt man besonders mit Eisen- N015 ocher durchzogenen Talkschiefer (sogenannten Kras- N016 sik), der viele kleine glänzende Krystalle von Eisen- N017 glanz enthält, und ferner poröses Brauneisenerz. Der N018 schönen losen Eisenglanzkrystalle, die ebenfalls in die- N019 sem Goldsande vorkommen, ist schon (S. 149.) gedacht N020 worden. Ich selbst fand darin ein 2 Zoll grosses N021 Bruchstück eines Eisenglanzkrystalles, ebenso ein N022 derbes Stück Pyrolusit. N001 Zu den merkwürdigen Gemengtheilen dieses Gold- N002 sandes gehört aber noch ein Mammuthzahn, den man N003 in ihm vor einiger Zeit gefunden hatte. Dergleichen

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/265>, abgerufen am 26.06.2024.