N001 oxyde. Die von dem letztern Niederschlage abfiltrirte N002 Flüssigkeit giebt mit Schwefelwasserstoff-Ammoniak N003 einen braunrothen Niederschlag von Schwefelvanadium, N004 wobei die saure Flüssigkeit bläulich gefärbt wird. Wenn N005 man die vom schwefelsauren Blei filtrirte Flüssigkeit N006 erhitzt, bis die Salpetersäure und Schwefelsäure, N007 die sie enthält, ganz verflüchtigt sind, so bleibt eine N008 röthlichbraune dicke Flüssigkeit zurück, welche ge- N009 schmolzene Vanadinsäure ist.
N001 Das Vanadinbleierz von Beresowsk verhält sich N002 in allen Rücksichten wie das von Zimapan in Mexico, N003 mit welchem ich, da sich davon in der Königlichen N004 Mineraliensammlung zu Berlin mehrere Stücke befin- N005 den, die Herr v. Humboldt aus Mexico mitgebracht N006 hat, zur Gegenprobe dieselben Versuche angestellt N007 habe. Da nun Vanadinbleierz von Zimapan auch in N008 sechsseitigen Prismen krystallisirt, und dieselbe Farbe N009 und Härte hat wie das von Beresowsk, so ist es auch N010 wahrscheinlich, dass dieses mit dem von Zimapan iden- N011 tisch ist, und also auch dieselbe chemische Zusammen- N012 setzung hat, welche nach der Analyse von Berzelius N013 durch folgende Formel bezeichnet wird 1):
N001 Pb Cl Pb2 + 3Pb2 V
N001 Das Vanadinbleierz findet sich in Beresowsk im- N002 mer auf den Klüften des Granits, und in allen Stücken, N003 die ich davon kenne, mit Grünbleierz zusammen. Die N004 Krystalle beider Substanzen kommen nicht unregel- N005 mässig durcheinander gewachsen, sondern nebeneinan- N006 der vor, aber an der Gränze beider bildet das braune Va- N007 nadinbleierz krystallinische Ueberzüge auf den Kry- N008 stallen des Grünbleierzes. Beide Minerale sind hier N009 wie isomorphe Substanzen miteinander verwachsen, N010 und da auch beide eine gleiche Krystallform haben, N011 so könnte man hiernach vermuthen, dass Vanadin- und
[footnote reference]
[footnote reference]N001 1) Vergl. Poggendorffs Annalen, B. 22, S. 61.
N001 oxyde. Die von dem letztern Niederschlage abfiltrirte N002 Flüssigkeit giebt mit Schwefelwasserstoff-Ammoniak N003 einen braunrothen Niederschlag von Schwefelvanadium, N004 wobei die saure Flüssigkeit bläulich gefärbt wird. Wenn N005 man die vom schwefelsauren Blei filtrirte Flüssigkeit N006 erhitzt, bis die Salpetersäure und Schwefelsäure, N007 die sie enthält, ganz verflüchtigt sind, so bleibt eine N008 röthlichbraune dicke Flüssigkeit zurück, welche ge- N009 schmolzene Vanadinsäure ist.
N001 Das Vanadinbleierz von Beresowsk verhält sich N002 in allen Rücksichten wie das von Zimapan in Mexico, N003 mit welchem ich, da sich davon in der Königlichen N004 Mineraliensammlung zu Berlin mehrere Stücke befin- N005 den, die Herr v. Humboldt aus Mexico mitgebracht N006 hat, zur Gegenprobe dieselben Versuche angestellt N007 habe. Da nun Vanadinbleierz von Zimapan auch in N008 sechsseitigen Prismen krystallisirt, und dieselbe Farbe N009 und Härte hat wie das von Beresowsk, so ist es auch N010 wahrscheinlich, dass dieses mit dem von Zimapan iden- N011 tisch ist, und also auch dieselbe chemische Zusammen- N012 setzung hat, welche nach der Analyse von Berzelius N013 durch folgende Formel bezeichnet wird 1):
N001 Pb Cl Pb2 + 3Pb2 V
N001 Das Vanadinbleierz findet sich in Beresowsk im- N002 mer auf den Klüften des Granits, und in allen Stücken, N003 die ich davon kenne, mit Grünbleierz zusammen. Die N004 Krystalle beider Substanzen kommen nicht unregel- N005 mässig durcheinander gewachsen, sondern nebeneinan- N006 der vor, aber an der Gränze beider bildet das braune Va- N007 nadinbleierz krystallinische Ueberzüge auf den Kry- N008 stallen des Grünbleierzes. Beide Minerale sind hier N009 wie isomorphe Substanzen miteinander verwachsen, N010 und da auch beide eine gleiche Krystallform haben, N011 so könnte man hiernach vermuthen, dass Vanadin- und
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[footnote reference]N001 1) Vergl. Poggendorffs Annalen, B. 22, S. 61.
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1) Vergl. Poggendorffs Annalen, B. 22, S. 61.</note></div></body></text></TEI>
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oxyde. Die von dem letztern Niederschlage abfiltrirte N002
Flüssigkeit giebt mit Schwefelwasserstoff-Ammoniak N003
einen braunrothen Niederschlag von Schwefelvanadium, N004
wobei die saure Flüssigkeit bläulich gefärbt wird. Wenn N005
man die vom schwefelsauren Blei filtrirte Flüssigkeit N006
erhitzt, bis die Salpetersäure und Schwefelsäure, N007
die sie enthält, ganz verflüchtigt sind, so bleibt eine N008
röthlichbraune dicke Flüssigkeit zurück, welche ge- N009
schmolzene Vanadinsäure ist.
N001
Das Vanadinbleierz von Beresowsk verhält sich N002
in allen Rücksichten wie das von Zimapan in Mexico, N003
mit welchem ich, da sich davon in der Königlichen N004
Mineraliensammlung zu Berlin mehrere Stücke befin- N005
den, die Herr v. Humboldt aus Mexico mitgebracht N006
hat, zur Gegenprobe dieselben Versuche angestellt N007
habe. Da nun Vanadinbleierz von Zimapan auch in N008
sechsseitigen Prismen krystallisirt, und dieselbe Farbe N009
und Härte hat wie das von Beresowsk, so ist es auch N010
wahrscheinlich, dass dieses mit dem von Zimapan iden- N011
tisch ist, und also auch dieselbe chemische Zusammen- N012
setzung hat, welche nach der Analyse von Berzelius N013
durch folgende Formel bezeichnet wird 1):
N001
Pb Cl Pb2 + 3Pb2 V
N001
Das Vanadinbleierz findet sich in Beresowsk im- N002
mer auf den Klüften des Granits, und in allen Stücken, N003
die ich davon kenne, mit Grünbleierz zusammen. Die N004
Krystalle beider Substanzen kommen nicht unregel- N005
mässig durcheinander gewachsen, sondern nebeneinan- N006
der vor, aber an der Gränze beider bildet das braune Va- N007
nadinbleierz krystallinische Ueberzüge auf den Kry- N008
stallen des Grünbleierzes. Beide Minerale sind hier N009
wie isomorphe Substanzen miteinander verwachsen, N010
und da auch beide eine gleiche Krystallform haben, N011
so könnte man hiernach vermuthen, dass Vanadin- und
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1) Vergl. Poggendorffs Annalen, B. 22, S. 61.
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/244>, abgerufen am 24.11.2024.
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