N001 Das Gold war in dem Sande beider Gruben nicht N002 gleich vertheilt, die unteren 1 bis 2 Fuss mächtigen N003 Schichten waren reicher als die oberen, daher auch N004 nur die unteren verwaschen, die oberen aber abge- N005 nommen und als zu arm für jetzt noch unbenutzt zur N006 Seite geworfen wurden. Der mittlere Gehalt der un- N007 teren Schichten betrug 11/2 bis 2 Solotnik in 100 Pud N008 Sand, also etwa 0,0005 Proc. 1). Beide Gruben hatte
N001 1 ) Diese anscheinend geringe Menge Gold könnte bei dem Rufe N002 der Reichhaltigkeit des Uralischen Goldsandes auffallen, ist aber bei N003 der Leichtigkeit, mit welcher derselbe gewonnen und verwaschen N004 werden kann, in der That doch sehr bedeutend. Allerdings giebt es N005 Goldsand, der 6-7, ja 10-12 Solotnik in 100 Pud Sand enthält, aber N006 dieser findet sich nur selten, und hält von einer solchen Reichhaltig- N007 keit meistens nicht lange an. Gewöhnlich findet er sich noch von N008 einem geringern Gehalte, als der von Schabrowskoi; er kann aber N009 auch noch bei einem Gehalte von 1/2 Solotnik mit Vortheil verwaschen N010 werden, dagegen man den von 1/4 Solotnik jetzt noch nicht benutzt. N011 In der Regel rechnet man die Selbstkosten bei dem Verwaschen eines N012 Goldsandes von 1 - 1 1/2 Solotnik Gold in 100 Pud, auf 2/5 von dem Werthe N013 des gewonnenen Goldes, so dass also die Kosten, welche die Gewin- N014 nung eines Pud Goldes aus einem solchen Sande verursachen, zu N015 20,000 Rubel angenommen werden können, da der Werth eines Pud N016 Goldes ungefähr 50,000 (genauer 49,032) Rubel beträgt. Bei den N017 Goldwäschen von Katharinenburg sind aber diese Kosten im Jahre N018 1828 noch geringer gewesen, da nach den officiellen Angaben, die N019 Herrn von Humboldt darüber mitgetheilt sind, die 6,564,453 Pud N020 Sand, welche in diesem Jahre auf sämmtlichen Wäschen verwaschen N021 sind, 23 Pud 17 Pfund 1 1/2 Solotnik, also 100 Pud davon 1 1/2 Solot- N022 nik Gold gegeben, und die Gewinnungskosten eines jeden Solotniks N023 4 Rubel 53 3/4 Kopeken, also 9/26 oder nur etwas mehr als 1/3 vom Werthe N024 des gewonnenen Goldes betragen haben; doch ist hierbei noch zu be- N025 rücksichtigen, dass das in den Wäschen von Katharinenburg gewon- N026 nene Gold im Durchschnitt 7 Proc. Silber enthält.
N001 Das Gold war in dem Sande beider Gruben nicht N002 gleich vertheilt, die unteren 1 bis 2 Fuss mächtigen N003 Schichten waren reicher als die oberen, daher auch N004 nur die unteren verwaschen, die oberen aber abge- N005 nommen und als zu arm für jetzt noch unbenutzt zur N006 Seite geworfen wurden. Der mittlere Gehalt der un- N007 teren Schichten betrug 1½ bis 2 Solotnik in 100 Pud N008 Sand, also etwa 0,0005 Proc. 1). Beide Gruben hatte
N001 1 ) Diese anscheinend geringe Menge Gold könnte bei dem Rufe N002 der Reichhaltigkeit des Uralischen Goldsandes auffallen, ist aber bei N003 der Leichtigkeit, mit welcher derselbe gewonnen und verwaschen N004 werden kann, in der That doch sehr bedeutend. Allerdings giebt es N005 Goldsand, der 6-7, ja 10-12 Solotnik in 100 Pud Sand enthält, aber N006 dieser findet sich nur selten, und hält von einer solchen Reichhaltig- N007 keit meistens nicht lange an. Gewöhnlich findet er sich noch von N008 einem geringern Gehalte, als der von Schabrowskoi; er kann aber N009 auch noch bei einem Gehalte von ½ Solotnik mit Vortheil verwaschen N010 werden, dagegen man den von ¼ Solotnik jetzt noch nicht benutzt. N011 In der Regel rechnet man die Selbstkosten bei dem Verwaschen eines N012 Goldsandes von 1 - 1 ½ Solotnik Gold in 100 Pud, auf 2/5 von dem Werthe N013 des gewonnenen Goldes, so dass also die Kosten, welche die Gewin- N014 nung eines Pud Goldes aus einem solchen Sande verursachen, zu N015 20,000 Rubel angenommen werden können, da der Werth eines Pud N016 Goldes ungefähr 50,000 (genauer 49,032) Rubel beträgt. Bei den N017 Goldwäschen von Katharinenburg sind aber diese Kosten im Jahre N018 1828 noch geringer gewesen, da nach den officiellen Angaben, die N019 Herrn von Humboldt darüber mitgetheilt sind, die 6,564,453 Pud N020 Sand, welche in diesem Jahre auf sämmtlichen Wäschen verwaschen N021 sind, 23 Pud 17 Pfund 1 ½ Solotnik, also 100 Pud davon 1 ½ Solot- N022 nik Gold gegeben, und die Gewinnungskosten eines jeden Solotniks N023 4 Rubel 53 ¾ Kopeken, also 9/26 oder nur etwas mehr als 1/3 vom Werthe N024 des gewonnenen Goldes betragen haben; doch ist hierbei noch zu be- N025 rücksichtigen, dass das in den Wäschen von Katharinenburg gewon- N026 nene Gold im Durchschnitt 7 Proc. Silber enthält.
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0193"xml:id="img_0193"n="159"/><p><lbn="N001"/>
Gold 98,96 <lbn="N002"/>
Silber 0,16 <lbn="N003"/>
Kupfer 0,35 <lbn="N004"/>
Eisen 0,05</p><p><lbn="N001"/>
99,52</p><p><lbn="N001"/>
Das Gold war in dem Sande beider Gruben nicht <lbn="N002"/>
gleich vertheilt, die unteren 1 bis 2 Fuss mächtigen <lbn="N003"/>
Schichten waren reicher als die oberen, daher auch <lbn="N004"/>
nur die unteren verwaschen, die oberen aber abge- <lbn="N005"/>
nommen und als zu arm für jetzt noch unbenutzt zur <lbn="N006"/>
Seite geworfen wurden. Der mittlere Gehalt der un- <lbn="N007"/>
teren Schichten betrug 1½ bis 2 Solotnik in 100 Pud <lbn="N008"/>
Sand, also etwa 0,0005 Proc. 1). Beide Gruben hatte</p><p><lbn="N001"/>
1 ) Diese anscheinend geringe Menge Gold könnte bei dem Rufe <lbn="N002"/>
der Reichhaltigkeit des Uralischen Goldsandes auffallen, ist aber bei <lbn="N003"/>
der Leichtigkeit, mit welcher derselbe gewonnen und verwaschen <lbn="N004"/>
werden kann, in der That doch sehr bedeutend. Allerdings giebt es <lbn="N005"/>
Goldsand, der 6-7, ja 10-12 Solotnik in 100 Pud Sand enthält, aber <lbn="N006"/>
dieser findet sich nur selten, und hält von einer solchen Reichhaltig- <lbn="N007"/>
keit meistens nicht lange an. Gewöhnlich findet er sich noch von <lbn="N008"/>
einem geringern Gehalte, als der von Schabrowskoi; er kann aber <lbn="N009"/>
auch noch bei einem Gehalte von ½ Solotnik mit Vortheil verwaschen <lbn="N010"/>
werden, dagegen man den von ¼ Solotnik jetzt noch nicht benutzt. <lbn="N011"/>
In der Regel rechnet man die Selbstkosten bei dem Verwaschen eines <lbn="N012"/>
Goldsandes von 1 - 1 ½ Solotnik Gold in 100 Pud, auf 2/5 von dem Werthe <lbn="N013"/>
des gewonnenen Goldes, so dass also die Kosten, welche die Gewin- <lbn="N014"/>
nung eines Pud Goldes aus einem solchen Sande verursachen, zu <lbn="N015"/>
20,000 Rubel angenommen werden können, da der Werth eines Pud <lbn="N016"/>
Goldes ungefähr 50,000 (genauer 49,032) Rubel beträgt. Bei den <lbn="N017"/>
Goldwäschen von Katharinenburg sind aber diese Kosten im Jahre <lbn="N018"/>
1828 noch geringer gewesen, da nach den officiellen Angaben, die <lbn="N019"/>
Herrn von Humboldt darüber mitgetheilt sind, die 6,564,453 Pud <lbn="N020"/>
Sand, welche in diesem Jahre auf sämmtlichen Wäschen verwaschen <lbn="N021"/>
sind, 23 Pud 17 Pfund 1 ½ Solotnik, also 100 Pud davon 1 ½ Solot- <lbn="N022"/>
nik Gold gegeben, und die Gewinnungskosten eines jeden Solotniks <lbn="N023"/>
4 Rubel 53 ¾ Kopeken, also 9/26 oder nur etwas mehr als 1/3 vom Werthe <lbn="N024"/>
des gewonnenen Goldes betragen haben; doch ist hierbei noch zu be- <lbn="N025"/>
rücksichtigen, dass das in den Wäschen von Katharinenburg gewon- <lbn="N026"/>
nene Gold im Durchschnitt 7 Proc. Silber enthält.</p></div></body></text></TEI>
[159/0193]
N001
Gold 98,96 N002
Silber 0,16 N003
Kupfer 0,35 N004
Eisen 0,05
N001
99,52
N001
Das Gold war in dem Sande beider Gruben nicht N002
gleich vertheilt, die unteren 1 bis 2 Fuss mächtigen N003
Schichten waren reicher als die oberen, daher auch N004
nur die unteren verwaschen, die oberen aber abge- N005
nommen und als zu arm für jetzt noch unbenutzt zur N006
Seite geworfen wurden. Der mittlere Gehalt der un- N007
teren Schichten betrug 1½ bis 2 Solotnik in 100 Pud N008
Sand, also etwa 0,0005 Proc. 1). Beide Gruben hatte
N001
1 ) Diese anscheinend geringe Menge Gold könnte bei dem Rufe N002
der Reichhaltigkeit des Uralischen Goldsandes auffallen, ist aber bei N003
der Leichtigkeit, mit welcher derselbe gewonnen und verwaschen N004
werden kann, in der That doch sehr bedeutend. Allerdings giebt es N005
Goldsand, der 6-7, ja 10-12 Solotnik in 100 Pud Sand enthält, aber N006
dieser findet sich nur selten, und hält von einer solchen Reichhaltig- N007
keit meistens nicht lange an. Gewöhnlich findet er sich noch von N008
einem geringern Gehalte, als der von Schabrowskoi; er kann aber N009
auch noch bei einem Gehalte von ½ Solotnik mit Vortheil verwaschen N010
werden, dagegen man den von ¼ Solotnik jetzt noch nicht benutzt. N011
In der Regel rechnet man die Selbstkosten bei dem Verwaschen eines N012
Goldsandes von 1 - 1 ½ Solotnik Gold in 100 Pud, auf 2/5 von dem Werthe N013
des gewonnenen Goldes, so dass also die Kosten, welche die Gewin- N014
nung eines Pud Goldes aus einem solchen Sande verursachen, zu N015
20,000 Rubel angenommen werden können, da der Werth eines Pud N016
Goldes ungefähr 50,000 (genauer 49,032) Rubel beträgt. Bei den N017
Goldwäschen von Katharinenburg sind aber diese Kosten im Jahre N018
1828 noch geringer gewesen, da nach den officiellen Angaben, die N019
Herrn von Humboldt darüber mitgetheilt sind, die 6,564,453 Pud N020
Sand, welche in diesem Jahre auf sämmtlichen Wäschen verwaschen N021
sind, 23 Pud 17 Pfund 1 ½ Solotnik, also 100 Pud davon 1 ½ Solot- N022
nik Gold gegeben, und die Gewinnungskosten eines jeden Solotniks N023
4 Rubel 53 ¾ Kopeken, also 9/26 oder nur etwas mehr als 1/3 vom Werthe N024
des gewonnenen Goldes betragen haben; doch ist hierbei noch zu be- N025
rücksichtigen, dass das in den Wäschen von Katharinenburg gewon- N026
nene Gold im Durchschnitt 7 Proc. Silber enthält.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-10-24T14:49:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-10-24T14:49:29Z)
Weitere Informationen:
Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.
Die Transkription erfolgte nach den unter
http://www.ocr-d.de/gt_guidelines
formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.
Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.
Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/193>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.