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Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Die Alte schritt davon und verschwand im Gebüsch. Victor fühlte sich erleichtert. Er dachte nicht daran, den Hokuspokus mit dem Pulver anzustellen, sondern beschloß, es zu gelegener Stunde in den Kanal zu werfen. Indessen begab er sich auf das benachbarte Gehöft und erlangte, nach einigem Hin- und Widerreden mit dem Manne, eine Wohnung.

8. Aus zwei Räthseln ein drittes.

Von diesem Vorgänge hatten wir freilich keine Ahnung, als wir Victor's Zettel lasen, wohl aber konnte ich mir denken, daß er sich in Mariens Nähe niedergelassen habe. Dieselbe Vermuthung hegte Franz, da mein Gefährte am Morgen auch ihm gegenüber gar kein Hehl aus seinem Interesse für das Mädchen gemacht hatte. Doch sprach Franz sich in keiner Weise darüber aus. Unsere Stimmung blieb inzwischen etwas gedrückt und beeinträchtigt, trotzdem daß wir unter uns waren. Franz schien mich nicht zum Vertrauten machen zu wollen, und ich selbst durfte einen so zarten Punkt nicht berühren, ehe er mir nicht ein Recht dazu gab. Kascha sah bald mich, bald ihren Sohn mit besorgten Blicken an, und so saßen wir bei Tische und sprachen von den entlegensten Dingen.

Endlich gegen Abend, als wir im Garten auf und

Die Alte schritt davon und verschwand im Gebüsch. Victor fühlte sich erleichtert. Er dachte nicht daran, den Hokuspokus mit dem Pulver anzustellen, sondern beschloß, es zu gelegener Stunde in den Kanal zu werfen. Indessen begab er sich auf das benachbarte Gehöft und erlangte, nach einigem Hin- und Widerreden mit dem Manne, eine Wohnung.

8. Aus zwei Räthseln ein drittes.

Von diesem Vorgänge hatten wir freilich keine Ahnung, als wir Victor's Zettel lasen, wohl aber konnte ich mir denken, daß er sich in Mariens Nähe niedergelassen habe. Dieselbe Vermuthung hegte Franz, da mein Gefährte am Morgen auch ihm gegenüber gar kein Hehl aus seinem Interesse für das Mädchen gemacht hatte. Doch sprach Franz sich in keiner Weise darüber aus. Unsere Stimmung blieb inzwischen etwas gedrückt und beeinträchtigt, trotzdem daß wir unter uns waren. Franz schien mich nicht zum Vertrauten machen zu wollen, und ich selbst durfte einen so zarten Punkt nicht berühren, ehe er mir nicht ein Recht dazu gab. Kascha sah bald mich, bald ihren Sohn mit besorgten Blicken an, und so saßen wir bei Tische und sprachen von den entlegensten Dingen.

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[0074] Die Alte schritt davon und verschwand im Gebüsch. Victor fühlte sich erleichtert. Er dachte nicht daran, den Hokuspokus mit dem Pulver anzustellen, sondern beschloß, es zu gelegener Stunde in den Kanal zu werfen. Indessen begab er sich auf das benachbarte Gehöft und erlangte, nach einigem Hin- und Widerreden mit dem Manne, eine Wohnung. 8. Aus zwei Räthseln ein drittes. Von diesem Vorgänge hatten wir freilich keine Ahnung, als wir Victor's Zettel lasen, wohl aber konnte ich mir denken, daß er sich in Mariens Nähe niedergelassen habe. Dieselbe Vermuthung hegte Franz, da mein Gefährte am Morgen auch ihm gegenüber gar kein Hehl aus seinem Interesse für das Mädchen gemacht hatte. Doch sprach Franz sich in keiner Weise darüber aus. Unsere Stimmung blieb inzwischen etwas gedrückt und beeinträchtigt, trotzdem daß wir unter uns waren. Franz schien mich nicht zum Vertrauten machen zu wollen, und ich selbst durfte einen so zarten Punkt nicht berühren, ehe er mir nicht ein Recht dazu gab. Kascha sah bald mich, bald ihren Sohn mit besorgten Blicken an, und so saßen wir bei Tische und sprachen von den entlegensten Dingen. Endlich gegen Abend, als wir im Garten auf und

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:15:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:15:33Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roquette_schlangenkoenigin_1910/74>, abgerufen am 22.11.2024.