Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.DEs dritten tages sahen sie ein kleine Jnsel ge- kamen/ C c
DEs dritten tages ſahē ſie ein kleine Jnſel ge- kamen/ C c
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0203" n="193"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Es dritten tages ſahē ſie ein kleine Jnſel ge-<lb/> gen Suͤden/ da die Bruͤder ſehr Ruderten<lb/> vnd naheten dem Lande/ da ſprach <hi rendition="#aq">S. Bran-<lb/> danus:</hi> Lieben Bruͤder arbeitet nicht ſo ſehr/ jr ſeid<lb/> 7. jahr in der arbeit geweſen/ wann nun Oſtern<lb/> kompt: Nun ſolt jhr ſehen <hi rendition="#aq">Paulum</hi> den erſten Ein-<lb/> ſiedel/ der hat in dieſem Lande 60. jahr in einem<lb/> ſtrengen leben gelebet. Da ſie bey die Jnſel kamen/<lb/> da kunten ſie nicht finden den eingang vor vielheit<lb/> der Vfer. Zum letzten funden ſie einen Hafen kaum<lb/> ſo weit/ daß das voͤrderſte von dem Schiff konte<lb/> hinein gehen/ vnd konten da kaum außgehen. Da<lb/> ſagt <hi rendition="#aq">S. Brandanus:</hi> Wartet meiner/ biß ich wider<lb/> komme/ euch ziemet hie nicht aus zu gehen/ ohne<lb/> erlaubniß des Mans Gottes/ der hie wohnet. Da<lb/> er nun kame auff das hoͤheſte der Jnſel/ ſahe er<lb/> zwey loͤcher/ das eine forne/ das ander an der ſei-<lb/> ten der Jnſel gegen Morgen/ vnd einen kleinen run-<lb/> den Brunn/ als ein ziehebrunn/ vnd ſprang aus ei-<lb/> nem Stein vor der Thuͤr des Lochs/ darin der Rit-<lb/> ter Gottes wohnete/ ſo bald der Brun außlieff/ ſo<lb/> verſchloß das Waſſer den Stein. Da er kam vor<lb/> die Thuͤr des einen Lochs/ da kam aus dem andern<lb/> loch/ ein alt Mann jhm entgegen/ vnd ſagt: Sehet<lb/> wie fein vnd lieblich iſis/ das Bruͤder eintrechtig<lb/> bey einander wohnen/ vnd gebot <hi rendition="#aq">S. Brandano,</hi> das<lb/> er alle ſeine Bruͤder ließ kommen. Da ſie zuſamen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C c</fw><fw place="bottom" type="catch">kamen/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [193/0203]
DEs dritten tages ſahē ſie ein kleine Jnſel ge-
gen Suͤden/ da die Bruͤder ſehr Ruderten
vnd naheten dem Lande/ da ſprach S. Bran-
danus: Lieben Bruͤder arbeitet nicht ſo ſehr/ jr ſeid
7. jahr in der arbeit geweſen/ wann nun Oſtern
kompt: Nun ſolt jhr ſehen Paulum den erſten Ein-
ſiedel/ der hat in dieſem Lande 60. jahr in einem
ſtrengen leben gelebet. Da ſie bey die Jnſel kamen/
da kunten ſie nicht finden den eingang vor vielheit
der Vfer. Zum letzten funden ſie einen Hafen kaum
ſo weit/ daß das voͤrderſte von dem Schiff konte
hinein gehen/ vnd konten da kaum außgehen. Da
ſagt S. Brandanus: Wartet meiner/ biß ich wider
komme/ euch ziemet hie nicht aus zu gehen/ ohne
erlaubniß des Mans Gottes/ der hie wohnet. Da
er nun kame auff das hoͤheſte der Jnſel/ ſahe er
zwey loͤcher/ das eine forne/ das ander an der ſei-
ten der Jnſel gegen Morgen/ vnd einen kleinen run-
den Brunn/ als ein ziehebrunn/ vnd ſprang aus ei-
nem Stein vor der Thuͤr des Lochs/ darin der Rit-
ter Gottes wohnete/ ſo bald der Brun außlieff/ ſo
verſchloß das Waſſer den Stein. Da er kam vor
die Thuͤr des einen Lochs/ da kam aus dem andern
loch/ ein alt Mann jhm entgegen/ vnd ſagt: Sehet
wie fein vnd lieblich iſis/ das Bruͤder eintrechtig
bey einander wohnen/ vnd gebot S. Brandano, das
er alle ſeine Bruͤder ließ kommen. Da ſie zuſamen
kamen/
C c
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |