Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.stiessen die Brüder das Schiff vom Land/ vnd rief- Da sagten etliche: Daß ist ein Vogel. Etliche lerergste B b iij
ſtieſſen die Bruͤder das Schiff vom Land/ vnd rief- Da ſagten etliche: Daß iſt ein Vogel. Etliche lerergſte B b iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0199" n="189"/> ſtieſſen die Bruͤder das Schiff vom Land/ vnd rief-<lb/> fen: Erbarm dich vnſer/ HErr erbarm dich vnſer.<lb/> Da ſahen ſie/ wie der Bruder ward gezogen vnd<lb/> gebrant/ von den boͤſen Geiſtern. Vnd <hi rendition="#aq">S. Branda-<lb/> nus</hi> ſprach: Weh dir Suͤnder/ daß haſtu in deinem<lb/> leben vordienet. Darnach hatten ſie einen guten<lb/> Wind/ vnd fuhren nach Mittag. Da ſahen ſie wi-<lb/> der in einer Jnſel einen Berg/ der ſpeiete fewrige<lb/> Flammen von ſich biß in den Himmel/ vnd zoge ſie<lb/> wider zu ſich/ alſo/ daß der gantze Berg fewrig war.<lb/> Darnach ſahen ſie ein Bild als ein Menſch/ der ſaß<lb/> auff einē Stein/ vñ fuͤr dem Bilde nicht ferne hieng<lb/> ein tuch/ vnd ſchlug hin vnd her/ als ein Siegel<lb/> auff einem Schiff daß vortgehen wil.</p><lb/> <p>Da ſagten etliche: Daß iſt ein Vogel. Etliche<lb/> ſagten: Daß iſt ein Schiff. Da ſagt der freund<lb/> Gottes <hi rendition="#aq">S. Brandanus:</hi> Schicket daß Schiff hin-<lb/> bey. Da ſie hinbey kamen/ da ſtund daß Schiff<lb/> ſtille/ vnd ſie funden da einen rauchen Menſchen/<lb/> der war ſehr vngeſtalt/ vnd war vmb vnd vmb be-<lb/> floſſen mit Waſſer/ daß war wie Eiß/ daß ſchlug zu<lb/> jhm von allen ſeiten biß vber daß Heupt/ vnd floß<lb/> wider ab/ da ſahen die Bruͤder den Stein/ vnd daß<lb/> Tuch/ vnd daſſelbe tuch ſchlug jhn in die Augen/<lb/> vnd vor die Stirn. Da fragt <hi rendition="#aq">S. Brandanus</hi> wer er<lb/> were/ vnd was er verſchuldet hette/ daß er da ſeſſe?<lb/> Da ſprach er: Jch bin der vnſeligſte Judas/ der al-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B b iij</fw><fw place="bottom" type="catch">lerergſte</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [189/0199]
ſtieſſen die Bruͤder das Schiff vom Land/ vnd rief-
fen: Erbarm dich vnſer/ HErr erbarm dich vnſer.
Da ſahen ſie/ wie der Bruder ward gezogen vnd
gebrant/ von den boͤſen Geiſtern. Vnd S. Branda-
nus ſprach: Weh dir Suͤnder/ daß haſtu in deinem
leben vordienet. Darnach hatten ſie einen guten
Wind/ vnd fuhren nach Mittag. Da ſahen ſie wi-
der in einer Jnſel einen Berg/ der ſpeiete fewrige
Flammen von ſich biß in den Himmel/ vnd zoge ſie
wider zu ſich/ alſo/ daß der gantze Berg fewrig war.
Darnach ſahen ſie ein Bild als ein Menſch/ der ſaß
auff einē Stein/ vñ fuͤr dem Bilde nicht ferne hieng
ein tuch/ vnd ſchlug hin vnd her/ als ein Siegel
auff einem Schiff daß vortgehen wil.
Da ſagten etliche: Daß iſt ein Vogel. Etliche
ſagten: Daß iſt ein Schiff. Da ſagt der freund
Gottes S. Brandanus: Schicket daß Schiff hin-
bey. Da ſie hinbey kamen/ da ſtund daß Schiff
ſtille/ vnd ſie funden da einen rauchen Menſchen/
der war ſehr vngeſtalt/ vnd war vmb vnd vmb be-
floſſen mit Waſſer/ daß war wie Eiß/ daß ſchlug zu
jhm von allen ſeiten biß vber daß Heupt/ vnd floß
wider ab/ da ſahen die Bruͤder den Stein/ vnd daß
Tuch/ vnd daſſelbe tuch ſchlug jhn in die Augen/
vnd vor die Stirn. Da fragt S. Brandanus wer er
were/ vnd was er verſchuldet hette/ daß er da ſeſſe?
Da ſprach er: Jch bin der vnſeligſte Judas/ der al-
lerergſte
B b iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |