Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



sie in ihren Verrichtungen auf keine Weise ge-
hindert oder aufgehalten werden. Es wird
den Krieges-Schiffen beyderley Nationen ver-
stattet, von Zeit der Publication des Commer-
cien-Tractats an, zu allen Zeiten, in allen Flüs-
sen, Rheden und Häfen ein freyer Eingang,
auch daselbst sich so lange auf zu halten, als nur
nöthig ist vor Ancker liegen. Jhre Schiffe
werden nicht visitiret, die beyder seitigen Unter-
thanen für keine Fremden oder Ankömmlinge
gehalten in den Ländern, wo sie hinhandeln.
Weder die Schiff-Herrn, ihre Steuermän-
ner, Officiers, Soldaten, Matrosen, und ande-
re Schiffs-Bedienten, noch auch die Schiffe
selbst werden unter keinem Vorwand, auch
wenn gleich expresse Ordre, es sey dieselbe ge-
neral
oder particular, auch nicht unter den
Vorwand, als müsse man sein Land zu conser-
vi
ren und zu defendiren suchen, arretiret, das
Ein- und Ausführen nebst der Handlung und Ge-
werbe muß sich auf alle Arten und Sorten der
Waaren erstrecken, u. s. w. Wer mehr Nach-
richt verlanget, kan die unterschiedenen Com-
mercien-Tractate selbst nachlesen.

§. 25. Es solte billig von der hohen Landes-
Obrigkeit anbefohlen werden, daß in den gros-
sen Städten ein der mercatorischen Sachen
erfahrner Mann junge Leute in allerhand Din-

gen,



ſie in ihren Verrichtungen auf keine Weiſe ge-
hindert oder aufgehalten werden. Es wird
den Krieges-Schiffen beyderley Nationen ver-
ſtattet, von Zeit der Publication des Commer-
cien-Tractats an, zu allen Zeiten, in allen Fluͤſ-
ſen, Rheden und Haͤfen ein freyer Eingang,
auch daſelbſt ſich ſo lange auf zu halten, als nur
noͤthig iſt vor Ancker liegen. Jhre Schiffe
werden nicht viſitiret, die beyder ſeitigen Unter-
thanen fuͤr keine Fremden oder Ankoͤmmlinge
gehalten in den Laͤndern, wo ſie hinhandeln.
Weder die Schiff-Herrn, ihre Steuermaͤn-
ner, Officiers, Soldaten, Matroſen, und ande-
re Schiffs-Bedienten, noch auch die Schiffe
ſelbſt werden unter keinem Vorwand, auch
wenn gleich expreſſe Ordre, es ſey dieſelbe ge-
neral
oder particular, auch nicht unter den
Vorwand, als muͤſſe man ſein Land zu conſer-
vi
ren und zu defendiren ſuchen, arretiret, das
Ein- und Ausfuͤhren nebſt der Handlung und Ge-
werbe muß ſich auf alle Arten und Sorten der
Waaren erſtrecken, u. ſ. w. Wer mehr Nach-
richt verlanget, kan die unterſchiedenen Com-
mercien-Tractate ſelbſt nachleſen.

§. 25. Es ſolte billig von der hohen Landes-
Obrigkeit anbefohlen werden, daß in den groſ-
ſen Staͤdten ein der mercatoriſchen Sachen
erfahrner Mann junge Leute in allerhand Din-

gen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0961" n="941"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> &#x017F;ie in ihren Verrichtungen auf keine Wei&#x017F;e ge-<lb/>
hindert oder aufgehalten werden. Es wird<lb/>
den Krieges-Schiffen beyderley <hi rendition="#aq">Nation</hi>en ver-<lb/>
&#x017F;tattet, von Zeit der <hi rendition="#aq">Publication</hi> des Commer-<lb/>
cien-Tractats an, zu allen Zeiten, in allen Flu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, Rheden und Ha&#x0364;fen ein freyer Eingang,<lb/>
auch da&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ich &#x017F;o lange auf zu halten, als nur<lb/>
no&#x0364;thig i&#x017F;t vor Ancker liegen. Jhre Schiffe<lb/>
werden nicht vi&#x017F;itiret, die beyder &#x017F;eitigen Unter-<lb/>
thanen fu&#x0364;r keine Fremden oder Anko&#x0364;mmlinge<lb/>
gehalten in den La&#x0364;ndern, wo &#x017F;ie hinhandeln.<lb/>
Weder die Schiff-Herrn, ihre Steuerma&#x0364;n-<lb/>
ner, <hi rendition="#aq">Officiers,</hi> Soldaten, Matro&#x017F;en, und ande-<lb/>
re Schiffs-Bedienten, noch auch die Schiffe<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t werden unter keinem Vorwand, auch<lb/>
wenn gleich <hi rendition="#aq">expre&#x017F;&#x017F;e Ordre,</hi> es &#x017F;ey die&#x017F;elbe <hi rendition="#aq">ge-<lb/>
neral</hi> oder <hi rendition="#aq">particular,</hi> auch nicht unter den<lb/>
Vorwand, als mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e man &#x017F;ein Land zu <hi rendition="#aq">con&#x017F;er-<lb/>
vi</hi>ren und zu <hi rendition="#aq">defendir</hi>en &#x017F;uchen, <hi rendition="#aq">arretiret,</hi> das<lb/>
Ein- und Ausfu&#x0364;hren neb&#x017F;t der Handlung und Ge-<lb/>
werbe muß &#x017F;ich auf alle Arten und Sorten der<lb/>
Waaren er&#x017F;trecken, u. &#x017F;. w. Wer mehr Nach-<lb/>
richt verlanget, kan die unter&#x017F;chiedenen Com-<lb/>
mercien-Tractate &#x017F;elb&#x017F;t nachle&#x017F;en.</p><lb/>
        <p>§. 25. Es &#x017F;olte billig von der hohen Landes-<lb/>
Obrigkeit anbefohlen werden, daß in den gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Sta&#x0364;dten ein der <hi rendition="#aq">mercatori</hi>&#x017F;chen Sachen<lb/>
erfahrner Mann junge Leute in allerhand Din-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen,</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[941/0961] ſie in ihren Verrichtungen auf keine Weiſe ge- hindert oder aufgehalten werden. Es wird den Krieges-Schiffen beyderley Nationen ver- ſtattet, von Zeit der Publication des Commer- cien-Tractats an, zu allen Zeiten, in allen Fluͤſ- ſen, Rheden und Haͤfen ein freyer Eingang, auch daſelbſt ſich ſo lange auf zu halten, als nur noͤthig iſt vor Ancker liegen. Jhre Schiffe werden nicht viſitiret, die beyder ſeitigen Unter- thanen fuͤr keine Fremden oder Ankoͤmmlinge gehalten in den Laͤndern, wo ſie hinhandeln. Weder die Schiff-Herrn, ihre Steuermaͤn- ner, Officiers, Soldaten, Matroſen, und ande- re Schiffs-Bedienten, noch auch die Schiffe ſelbſt werden unter keinem Vorwand, auch wenn gleich expreſſe Ordre, es ſey dieſelbe ge- neral oder particular, auch nicht unter den Vorwand, als muͤſſe man ſein Land zu conſer- viren und zu defendiren ſuchen, arretiret, das Ein- und Ausfuͤhren nebſt der Handlung und Ge- werbe muß ſich auf alle Arten und Sorten der Waaren erſtrecken, u. ſ. w. Wer mehr Nach- richt verlanget, kan die unterſchiedenen Com- mercien-Tractate ſelbſt nachleſen. §. 25. Es ſolte billig von der hohen Landes- Obrigkeit anbefohlen werden, daß in den groſ- ſen Staͤdten ein der mercatoriſchen Sachen erfahrner Mann junge Leute in allerhand Din- gen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/961
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 941. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/961>, abgerufen am 28.09.2024.