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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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können, so ist wohl gethan, wenn sowohl in den
Städten als auf den Dörffern das Maaß, so in
der Residenz des Landes-Fürstens gebräuchlich
ist, allenthalben recipiret wird, und die vorigen
Maasse sowohl bey der Ausmessung als Ver-
zapffung bey hoher Straffe im geringsten nicht
mehr gebrauchet, sondern vielmehr zerschlagen
werden. Könte man einerley Maaß und Ge-
wichte in dem gantzen heiligen Römischen Rei-
che einführen, so wäre solches desto besser, wel-
ches aber wohl schwerlich zu vermuthen ist.
Siehe Jhrer Königlichen Majestät in Pohlen
und Churfürstl. Durchlauchtigkeit zu Sachsen
Mandat, wegen durchgängiger Einführung des
Dreßdnischen Getreide- und Schenck-Maasses
auf den Dörffern.

§. 23. Es solten grosse Herren darauf den-
cken, und mit ihren Commercien-Räthen über-
legen, daß auf allerhand Waaren, so gekaufft
und verkaufft würden, in Ansehung gewisser
Umstände der Billigkeit nach gewisse Taxen ge-
setzet, und dieselben öffentlich gedruckt und pu-
bliciret würden, als wie man etwan die Apo-
thecker-Taxen zu haben pflegt. Es würde sol-
ches in dem menschlichen Leben einen sehr grossen
Nutzen haben. Die Verkäuffer könten mit
ihrem Vortheil nicht so greulich exorbitiren,
und manche Käuffer, die der Sachen und des

Werths
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koͤnnen, ſo iſt wohl gethan, wenn ſowohl in den
Staͤdten als auf den Doͤrffern das Maaß, ſo in
der Reſidenz des Landes-Fuͤrſtens gebraͤuchlich
iſt, allenthalben recipiret wird, und die vorigen
Maaſſe ſowohl bey der Ausmeſſung als Ver-
zapffung bey hoher Straffe im geringſten nicht
mehr gebrauchet, ſondern vielmehr zerſchlagen
werden. Koͤnte man einerley Maaß und Ge-
wichte in dem gantzen heiligen Roͤmiſchen Rei-
che einfuͤhren, ſo waͤre ſolches deſto beſſer, wel-
ches aber wohl ſchwerlich zu vermuthen iſt.
Siehe Jhrer Koͤniglichen Majeſtaͤt in Pohlen
und Churfuͤrſtl. Durchlauchtigkeit zu Sachſen
Mandat, wegen durchgaͤngiger Einfuͤhrung des
Dreßdniſchen Getreide- und Schenck-Maaſſes
auf den Doͤrffern.

§. 23. Es ſolten groſſe Herren darauf den-
cken, und mit ihren Commercien-Raͤthen uͤber-
legen, daß auf allerhand Waaren, ſo gekaufft
und verkaufft wuͤrden, in Anſehung gewiſſer
Umſtaͤnde der Billigkeit nach gewiſſe Taxen ge-
ſetzet, und dieſelben oͤffentlich gedruckt und pu-
bliciret wuͤrden, als wie man etwan die Apo-
thecker-Taxen zu haben pflegt. Es wuͤrde ſol-
ches in dem menſchlichen Leben einen ſehr gꝛoſſen
Nutzen haben. Die Verkaͤuffer koͤnten mit
ihrem Vortheil nicht ſo greulich exorbitiren,
und manche Kaͤuffer, die der Sachen und des

Werths
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[937/0957] koͤnnen, ſo iſt wohl gethan, wenn ſowohl in den Staͤdten als auf den Doͤrffern das Maaß, ſo in der Reſidenz des Landes-Fuͤrſtens gebraͤuchlich iſt, allenthalben recipiret wird, und die vorigen Maaſſe ſowohl bey der Ausmeſſung als Ver- zapffung bey hoher Straffe im geringſten nicht mehr gebrauchet, ſondern vielmehr zerſchlagen werden. Koͤnte man einerley Maaß und Ge- wichte in dem gantzen heiligen Roͤmiſchen Rei- che einfuͤhren, ſo waͤre ſolches deſto beſſer, wel- ches aber wohl ſchwerlich zu vermuthen iſt. Siehe Jhrer Koͤniglichen Majeſtaͤt in Pohlen und Churfuͤrſtl. Durchlauchtigkeit zu Sachſen Mandat, wegen durchgaͤngiger Einfuͤhrung des Dreßdniſchen Getreide- und Schenck-Maaſſes auf den Doͤrffern. §. 23. Es ſolten groſſe Herren darauf den- cken, und mit ihren Commercien-Raͤthen uͤber- legen, daß auf allerhand Waaren, ſo gekaufft und verkaufft wuͤrden, in Anſehung gewiſſer Umſtaͤnde der Billigkeit nach gewiſſe Taxen ge- ſetzet, und dieſelben oͤffentlich gedruckt und pu- bliciret wuͤrden, als wie man etwan die Apo- thecker-Taxen zu haben pflegt. Es wuͤrde ſol- ches in dem menſchlichen Leben einen ſehr gꝛoſſen Nutzen haben. Die Verkaͤuffer koͤnten mit ihrem Vortheil nicht ſo greulich exorbitiren, und manche Kaͤuffer, die der Sachen und des Werths N n n 5

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 937. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/957>, abgerufen am 23.11.2024.