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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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Fracht- und andere Wägen, wie die auch im-
mer Nahmen haben, auf das durch das Post-
Horn gegebene Zeichen ausweichen, und darf
sich niemand denselben bey hoher Strafe wider-
setzen. Wenn aber ordinaire und Extra-
Posten, einander begegnen, so haben die ordi-
nairen
den Vorzug, und müssen die Extra-Po-
sten diesen ausweichen. Es müsten aber sämt-
liche Postilions, wenn sie dieser Freyheit theil-
hafftig seyn wollen, so viel die ordinaire Posten
betrifft, mit dem Landes-Fürstlichen Wappen-
Schild samt Livree und Post-Horn versehen
seyn. Diejenigen, so sich freventlicher Weise
des Post-Horns bedienen, werden so fort mit
harter Strafe angesehen. Die Postmeister
müssen schuldig seyn, um zu rechter Zeit ihre
cursus zu observiren, sich genungsam mit Pfer-
den zu versorgen. Die Passagier dürfen nicht
mehr bey sich führen, als einen Cofre, Mandel-
sack, oder wie es sonst zu nennen ist, der ihnen
wenn er nicht über 30. biß 40. Pfund schwer ist,
frey passiret wird; Das übrige was drüber,
müssen sie dem ordiniren Post-Taxe gemäß be-
zahlen. Die Post-Bedienten werden erstlich
befehliget, die ihnen zur Abfertigung ange-
schriebenen Stunden richtig inne zu halten,
und dieselben praecise zu expediren. Denen
Reisenden muß die Stunde, wenn sie sich zur

Post



Fracht- und andere Waͤgen, wie die auch im-
mer Nahmen haben, auf das durch das Poſt-
Horn gegebene Zeichen ausweichen, und darf
ſich niemand denſelben bey hoher Strafe wider-
ſetzen. Wenn aber ordinaire und Extra-
Poſten, einander begegnen, ſo haben die ordi-
nairen
den Vorzug, und muͤſſen die Extra-Po-
ſten dieſen ausweichen. Es muͤſten aber ſaͤmt-
liche Poſtilions, wenn ſie dieſer Freyheit theil-
hafftig ſeyn wollen, ſo viel die ordinaire Poſten
betrifft, mit dem Landes-Fuͤrſtlichen Wappen-
Schild ſamt Livrée und Poſt-Horn verſehen
ſeyn. Diejenigen, ſo ſich freventlicher Weiſe
des Poſt-Horns bedienen, werden ſo fort mit
harter Strafe angeſehen. Die Poſtmeiſter
muͤſſen ſchuldig ſeyn, um zu rechter Zeit ihre
curſus zu obſerviren, ſich genungſam mit Pfer-
den zu verſorgen. Die Paſſagier duͤrfen nicht
mehr bey ſich fuͤhren, als einen Cofre, Mandel-
ſack, oder wie es ſonſt zu nennen iſt, der ihnen
wenn er nicht uͤber 30. biß 40. Pfund ſchwer iſt,
frey paſſiret wird; Das uͤbrige was druͤber,
muͤſſen ſie dem ordiniren Poſt-Taxe gemaͤß be-
zahlen. Die Poſt-Bedienten werden erſtlich
befehliget, die ihnen zur Abfertigung ange-
ſchriebenen Stunden richtig inne zu halten,
und dieſelben præciſe zu expediren. Denen
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[925/0945] Fracht- und andere Waͤgen, wie die auch im- mer Nahmen haben, auf das durch das Poſt- Horn gegebene Zeichen ausweichen, und darf ſich niemand denſelben bey hoher Strafe wider- ſetzen. Wenn aber ordinaire und Extra- Poſten, einander begegnen, ſo haben die ordi- nairen den Vorzug, und muͤſſen die Extra-Po- ſten dieſen ausweichen. Es muͤſten aber ſaͤmt- liche Poſtilions, wenn ſie dieſer Freyheit theil- hafftig ſeyn wollen, ſo viel die ordinaire Poſten betrifft, mit dem Landes-Fuͤrſtlichen Wappen- Schild ſamt Livrée und Poſt-Horn verſehen ſeyn. Diejenigen, ſo ſich freventlicher Weiſe des Poſt-Horns bedienen, werden ſo fort mit harter Strafe angeſehen. Die Poſtmeiſter muͤſſen ſchuldig ſeyn, um zu rechter Zeit ihre curſus zu obſerviren, ſich genungſam mit Pfer- den zu verſorgen. Die Paſſagier duͤrfen nicht mehr bey ſich fuͤhren, als einen Cofre, Mandel- ſack, oder wie es ſonſt zu nennen iſt, der ihnen wenn er nicht uͤber 30. biß 40. Pfund ſchwer iſt, frey paſſiret wird; Das uͤbrige was druͤber, muͤſſen ſie dem ordiniren Poſt-Taxe gemaͤß be- zahlen. Die Poſt-Bedienten werden erſtlich befehliget, die ihnen zur Abfertigung ange- ſchriebenen Stunden richtig inne zu halten, und dieſelben præciſe zu expediren. Denen Reiſenden muß die Stunde, wenn ſie ſich zur Poſt

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 925. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/945>, abgerufen am 23.11.2024.