dieses Dessein nebst andern Vorschlägen von solcher Gattung wohl zu keiner realite kommen.
§. 4. Vielleicht dürfften sich in Africa und America auch noch Länder finden, die mit teut- schen Colonien angebauet werden könten. Al- lein es hat mit diesem Vorschlag in Teutsch- land eine gleiche Beschaffenheit, denn mit dem vorigen. Jnzwischen will ich doch anführen, wie die Aufrichtung solcher Kauffmanns Com- pagnien zu geschehen pflege. Sie geschicht aber folgender Gestalt: Erst wird man einig über das Land, welches soll cultiviret und colo- niret, oder mit Völckern besetzt werden. Zwey- tens überlegt man den Nutzen und die Vorthei- le, sammt den Hindernissen, die man darbey haben, und die Zeit, Volck, Schiff, Munition und andere Hülffs-Mittel, so man dazu gebrau- chen müste. Drittens sucht man Protecto- res und Interessenten, und wenn beyde gefun- den, die Leute, welche als befehlende, oder die- nende, die Compagnie ausmachen sollen. Wenn dieses alles mit den übrigen Requisitis zu Stan- de gebracht, schreitet man zu der Ansrüstung der hierzu nöthigen Flotten, und vertrauet sein Glücke GOtt und Wind und Wellen.
§. 5. Es ist kein Zweiffel, daß das Com- mercien-Wesen in einen bessern Stand gesetzt wird, wenn man auf die Bequemlichkeit der
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dieſes Deſſein nebſt andern Vorſchlaͤgen von ſolcher Gattung wohl zu keiner realité kommen.
§. 4. Vielleicht duͤrfften ſich in Africa und America auch noch Laͤnder finden, die mit teut- ſchen Colonien angebauet werden koͤnten. Al- lein es hat mit dieſem Vorſchlag in Teutſch- land eine gleiche Beſchaffenheit, denn mit dem vorigen. Jnzwiſchen will ich doch anfuͤhren, wie die Aufrichtung ſolcher Kauffmanns Com- pagnien zu geſchehen pflege. Sie geſchicht aber folgender Geſtalt: Erſt wird man einig uͤber das Land, welches ſoll cultiviret und colo- niret, oder mit Voͤlckern beſetzt werden. Zwey- tens uͤberlegt man den Nutzen und die Vorthei- le, ſammt den Hinderniſſen, die man darbey haben, und die Zeit, Volck, Schiff, Munition und andere Huͤlffs-Mittel, ſo man dazu gebrau- chen muͤſte. Drittens ſucht man Protecto- res und Intereſſenten, und wenn beyde gefun- den, die Leute, welche als befehlende, oder die- nende, die Compagnie ausmachen ſollen. Wenn dieſes alles mit den uͤbrigen Requiſitis zu Stan- de gebracht, ſchreitet man zu der Ansruͤſtung der hierzu noͤthigen Flotten, und vertrauet ſein Gluͤcke GOtt und Wind und Wellen.
§. 5. Es iſt kein Zweiffel, daß das Com- mercien-Weſen in einen beſſern Stand geſetzt wird, wenn man auf die Bequemlichkeit der
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dieſes Deſſein nebſt andern Vorſchlaͤgen von
ſolcher Gattung wohl zu keiner realité kommen.
§. 4. Vielleicht duͤrfften ſich in Africa und
America auch noch Laͤnder finden, die mit teut-
ſchen Colonien angebauet werden koͤnten. Al-
lein es hat mit dieſem Vorſchlag in Teutſch-
land eine gleiche Beſchaffenheit, denn mit dem
vorigen. Jnzwiſchen will ich doch anfuͤhren,
wie die Aufrichtung ſolcher Kauffmanns Com-
pagnien zu geſchehen pflege. Sie geſchicht
aber folgender Geſtalt: Erſt wird man einig
uͤber das Land, welches ſoll cultiviret und colo-
niret, oder mit Voͤlckern beſetzt werden. Zwey-
tens uͤberlegt man den Nutzen und die Vorthei-
le, ſammt den Hinderniſſen, die man darbey
haben, und die Zeit, Volck, Schiff, Munition
und andere Huͤlffs-Mittel, ſo man dazu gebrau-
chen muͤſte. Drittens ſucht man Protecto-
res und Intereſſenten, und wenn beyde gefun-
den, die Leute, welche als befehlende, oder die-
nende, die Compagnie ausmachen ſollen. Wenn
dieſes alles mit den uͤbrigen Requiſitis zu Stan-
de gebracht, ſchreitet man zu der Ansruͤſtung
der hierzu noͤthigen Flotten, und vertrauet ſein
Gluͤcke GOtt und Wind und Wellen.
§. 5. Es iſt kein Zweiffel, daß das Com-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 919. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/939>, abgerufen am 23.11.2024.
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