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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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§. 14. Es müssen auch nicht viel Leute dar-
auf gehalten werden, damit nicht die Bedien-
ten von demjenigen, so der Landes-Herr bekom-
men soll, viel wieder wegnehmen, sondern der
Zweck durch etliche wenige, die an einem ieden
Ort zu Einnehmung der Gefälle bestellet sind,
erreichet werde, und denen Bedienten die Ge-
legenheit zum Unterschleifen guten theils be-
nommen sey. Dabey ist es auch so einzurich-
ten, daß die Contribuenten, von den importu-
ni
täen derer Einnehmer nicht beschweret, und
also mit einem doppelten malo afficiret werden,
sondern solches selbst mit commodität an die
hierzu bestellten Einnehmer auszahlen. Jn-
gleichen nicht zu vielen mahlen contribuiren,
sondern lieber auf einmahl eine ansehnliche und
erkleckliche Summe bezahlen, wenn einige säu-
mig sind, das ihnen assignirte Quantum zu be-
zahlen, so müsten solche es zweyfach erlegen, oder
Militarischer Execution gewärtig seyn.

§. 15. Es kan solches am besten zu Wege
gebracht werden, wenn man alle und iede mo-
dos acquirendi
in der Republic durchgehet,
und von einen iedweden Unterthanen, nach
Proportion seines Vermögens, ein gewisses
Kopf-Geld fordert, so, daß niemand hiervon
ausgeschlossen. Bey manchen, wo ein gewis-
ser Bewerb, ist solches leicht zu reguliren, bey

andern


§. 14. Es muͤſſen auch nicht viel Leute dar-
auf gehalten werden, damit nicht die Bedien-
ten von demjenigen, ſo der Landes-Herr bekom-
men ſoll, viel wieder wegnehmen, ſondern der
Zweck durch etliche wenige, die an einem ieden
Ort zu Einnehmung der Gefaͤlle beſtellet ſind,
erreichet werde, und denen Bedienten die Ge-
legenheit zum Unterſchleifen guten theils be-
nommen ſey. Dabey iſt es auch ſo einzurich-
ten, daß die Contribuenten, von den importu-
ni
taͤen derer Einnehmer nicht beſchweret, und
alſo mit einem doppelten malo afficiret weꝛden,
ſondern ſolches ſelbſt mit commoditaͤt an die
hierzu beſtellten Einnehmer auszahlen. Jn-
gleichen nicht zu vielen mahlen contribuiren,
ſondern lieber auf einmahl eine anſehnliche und
erkleckliche Summe bezahlen, wenn einige ſaͤu-
mig ſind, das ihnen asſignirte Quantum zu be-
zahlen, ſo muͤſten ſolche es zweyfach erlegen, oder
Militariſcher Execution gewaͤrtig ſeyn.

§. 15. Es kan ſolches am beſten zu Wege
gebracht werden, wenn man alle und iede mo-
dos acquirendi
in der Republic durchgehet,
und von einen iedweden Unterthanen, nach
Proportion ſeines Vermoͤgens, ein gewiſſes
Kopf-Geld fordert, ſo, daß niemand hiervon
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[879/0899] §. 14. Es muͤſſen auch nicht viel Leute dar- auf gehalten werden, damit nicht die Bedien- ten von demjenigen, ſo der Landes-Herr bekom- men ſoll, viel wieder wegnehmen, ſondern der Zweck durch etliche wenige, die an einem ieden Ort zu Einnehmung der Gefaͤlle beſtellet ſind, erreichet werde, und denen Bedienten die Ge- legenheit zum Unterſchleifen guten theils be- nommen ſey. Dabey iſt es auch ſo einzurich- ten, daß die Contribuenten, von den importu- nitaͤen derer Einnehmer nicht beſchweret, und alſo mit einem doppelten malo afficiret weꝛden, ſondern ſolches ſelbſt mit commoditaͤt an die hierzu beſtellten Einnehmer auszahlen. Jn- gleichen nicht zu vielen mahlen contribuiren, ſondern lieber auf einmahl eine anſehnliche und erkleckliche Summe bezahlen, wenn einige ſaͤu- mig ſind, das ihnen asſignirte Quantum zu be- zahlen, ſo muͤſten ſolche es zweyfach erlegen, oder Militariſcher Execution gewaͤrtig ſeyn. §. 15. Es kan ſolches am beſten zu Wege gebracht werden, wenn man alle und iede mo- dos acquirendi in der Republic durchgehet, und von einen iedweden Unterthanen, nach Proportion ſeines Vermoͤgens, ein gewiſſes Kopf-Geld fordert, ſo, daß niemand hiervon ausgeſchloſſen. Bey manchen, wo ein gewiſ- ſer Bewerb, iſt ſolches leicht zu reguliren, bey andern

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 879. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/899>, abgerufen am 23.11.2024.