entia praeter necessitatem non debeant mul- tiplicari. Wenn nun das verlangte Quan- tum, das durch die Accise aufgebracht werden solte, durch eine Auflage auf wenige Dinge, so doch von allen Menschen heraus gebracht wer- den könte, und zwar bequehmlich ohne sonder- bare Beschwerde heraus käme, so hätte man ja nicht nöthig auf alles oder vieles die Auflage zu thun. IV. tadeln sie bey der Universal-Ac- cise, wenn dieselbe auf allerley geringe Victua- lien geleget wird v. g. Erbsen, Linsen, Bohnen, Hirsen, Kraut, Möhren, Rüben, Salat, Gur- cken, Eyer, und allerley dergleichen geringe Dinge, so auf den Marckt gebracht werden, theils, weil in solchen geringen Victualien keine grosse Verschwendung und Verthulichkeit vor- gehet, theils, weil sich die Armen und Sparsa- men derselben größten Theils bededienen. V. sey ein error bey der Ordinair-Accise, wenn dieselbe auf allerley Kauffmanns-Güter und Waaren so, daß sie die Crahmer bezahlen müs- sen, geleget wird. VI. sey noch ein grösserer error, und zwar bey der Universal-Accise, wenn dieselbe auf ausgehende Waaren geleget würde, weil dadurch die Commercia vollends über den Hauffen geworffen würden. Denn darinnen bestünde eben das größte Aufneh- men eines Landes, daß man daraus vielerley
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entia præter neceſſitatem non debeant mul- tiplicari. Wenn nun das verlangte Quan- tum, das durch die Acciſe aufgebracht werden ſolte, durch eine Auflage auf wenige Dinge, ſo doch von allen Menſchen heraus gebracht wer- den koͤnte, und zwar bequehmlich ohne ſonder- bare Beſchwerde heraus kaͤme, ſo haͤtte man ja nicht noͤthig auf alles oder vieles die Auflage zu thun. IV. tadeln ſie bey der Univerſal-Ac- ciſe, wenn dieſelbe auf allerley geringe Victua- lien geleget wird v. g. Erbſen, Linſen, Bohnen, Hirſen, Kraut, Moͤhren, Ruͤben, Salat, Gur- cken, Eyer, und allerley dergleichen geringe Dinge, ſo auf den Marckt gebracht werden, theils, weil in ſolchen geringen Victualien keine groſſe Verſchwendung und Verthulichkeit vor- gehet, theils, weil ſich die Armen und Sparſa- men derſelben groͤßten Theils bededienen. V. ſey ein error bey der Ordinair-Acciſe, wenn dieſelbe auf allerley Kauffmanns-Guͤter und Waaren ſo, daß ſie die Crahmer bezahlen muͤſ- ſen, geleget wird. VI. ſey noch ein groͤſſerer error, und zwar bey der Univerſal-Acciſe, wenn dieſelbe auf ausgehende Waaren geleget wuͤrde, weil dadurch die Commercia vollends uͤber den Hauffen geworffen wuͤrden. Denn darinnen beſtuͤnde eben das groͤßte Aufneh- men eines Landes, daß man daraus vielerley
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entia præter neceſſitatem non debeant mul-
tiplicari. Wenn nun das verlangte Quan-
tum, das durch die Acciſe aufgebracht werden
ſolte, durch eine Auflage auf wenige Dinge, ſo
doch von allen Menſchen heraus gebracht wer-
den koͤnte, und zwar bequehmlich ohne ſonder-
bare Beſchwerde heraus kaͤme, ſo haͤtte man ja
nicht noͤthig auf alles oder vieles die Auflage zu
thun. IV. tadeln ſie bey der Univerſal-Ac-
ciſe, wenn dieſelbe auf allerley geringe Victua-
lien geleget wird v. g. Erbſen, Linſen, Bohnen,
Hirſen, Kraut, Moͤhren, Ruͤben, Salat, Gur-
cken, Eyer, und allerley dergleichen geringe
Dinge, ſo auf den Marckt gebracht werden,
theils, weil in ſolchen geringen Victualien keine
groſſe Verſchwendung und Verthulichkeit vor-
gehet, theils, weil ſich die Armen und Sparſa-
men derſelben groͤßten Theils bededienen. V.
ſey ein error bey der Ordinair-Acciſe, wenn
dieſelbe auf allerley Kauffmanns-Guͤter und
Waaren ſo, daß ſie die Crahmer bezahlen muͤſ-
ſen, geleget wird. VI. ſey noch ein groͤſſerer
error, und zwar bey der Univerſal-Acciſe,
wenn dieſelbe auf ausgehende Waaren geleget
wuͤrde, weil dadurch die Commercia vollends
uͤber den Hauffen geworffen wuͤrden. Denn
darinnen beſtuͤnde eben das groͤßte Aufneh-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 876. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/896>, abgerufen am 23.11.2024.
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