Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



Herrn verdient zu machen, damit ihre rühmli-
che Thaten auf solche Art nach ihrem Tode be-
lohnet, und ihr Andencken auf die Nachkom-
men transferiret würde.

§. 25. Es pflegen hohe Regenten diejeni-
gen, die sich sonderlich distinguiret, und alles
Ruhmes durch ihr löbliches Verhalten würdig
gemacht, nebst andern Gnaden-Bezeugungen,
womit sie dieselbigen beehren, auch denen von
ihnen gestiffteten Orden zu regaliren. Wenn
grosse Herren diese Belohnung gegen niemand
erzeigen, als denen, die sich durch ihren rühmli-
chen Wandel vor andern hervor gethan, und ih-
ren Herrn tapffere und nützliche Dienste gelei-
stet, so bringen sie hierdurch zu Wege, daß jun-
ge Leute durch ihr löbliches Verhalten sich be-
mühen, solcher Gnade dereinsten ebenmäßig
theilhafftig zu werden, und man die vor andern
ruhmwürdigen Ministros durch dieses Zeichen
gleich erkennen kan; Dafern sie dieses allezeit
in Acht nehmen, so werden sie ihrer nicht allzu-
viel damit beehren können, und hierdurch die
ritterlichen Orden durch die grosse Menge de-
rer, so dazu gelangen, nicht in Verachtung ge-
rathen.

§. 26. Wer von dergleichen Sachen mehr
Nachricht verlanget, kan Becmans Notitiam
Dignitatum Illustrium, Horas Varias, Quae-

stio-



Herrn verdient zu machen, damit ihre ruͤhmli-
che Thaten auf ſolche Art nach ihrem Tode be-
lohnet, und ihr Andencken auf die Nachkom-
men transferiret wuͤrde.

§. 25. Es pflegen hohe Regenten diejeni-
gen, die ſich ſonderlich diſtinguiret, und alles
Ruhmes durch ihr loͤbliches Verhalten wuͤrdig
gemacht, nebſt andern Gnaden-Bezeugungen,
womit ſie dieſelbigen beehren, auch denen von
ihnen geſtiffteten Orden zu regaliren. Wenn
groſſe Herren dieſe Belohnung gegen niemand
erzeigen, als denen, die ſich durch ihren ruͤhmli-
chen Wandel vor andern hervor gethan, und ih-
ren Herrn tapffere und nuͤtzliche Dienſte gelei-
ſtet, ſo bringen ſie hierdurch zu Wege, daß jun-
ge Leute durch ihr loͤbliches Verhalten ſich be-
muͤhen, ſolcher Gnade dereinſten ebenmaͤßig
theilhafftig zu werden, und man die vor andern
ruhmwuͤrdigen Miniſtros durch dieſes Zeichen
gleich erkennen kan; Dafern ſie dieſes allezeit
in Acht nehmen, ſo werden ſie ihrer nicht allzu-
viel damit beehren koͤnnen, und hierdurch die
ritterlichen Orden durch die groſſe Menge de-
rer, ſo dazu gelangen, nicht in Verachtung ge-
rathen.

§. 26. Wer von dergleichen Sachen mehr
Nachricht verlanget, kan Becmans Notitiam
Dignitatum Illuſtrium, Horas Varias, Quæ-

ſtio-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0817" n="797"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> Herrn verdient zu machen, damit ihre ru&#x0364;hmli-<lb/>
che Thaten auf &#x017F;olche Art nach ihrem Tode be-<lb/>
lohnet, und ihr Andencken auf die Nachkom-<lb/>
men <hi rendition="#aq">transferi</hi>ret wu&#x0364;rde.</p><lb/>
        <p>§. 25. Es pflegen hohe Regenten diejeni-<lb/>
gen, die &#x017F;ich &#x017F;onderlich <hi rendition="#aq">di&#x017F;tingui</hi>ret, und alles<lb/>
Ruhmes durch ihr lo&#x0364;bliches Verhalten wu&#x0364;rdig<lb/>
gemacht, neb&#x017F;t andern Gnaden-Bezeugungen,<lb/>
womit &#x017F;ie die&#x017F;elbigen beehren, auch denen von<lb/>
ihnen ge&#x017F;tiffteten Orden zu <hi rendition="#aq">regali</hi>ren. Wenn<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Herren die&#x017F;e Belohnung gegen niemand<lb/>
erzeigen, als denen, die &#x017F;ich durch ihren ru&#x0364;hmli-<lb/>
chen Wandel vor andern hervor gethan, und ih-<lb/>
ren Herrn tapffere und nu&#x0364;tzliche Dien&#x017F;te gelei-<lb/>
&#x017F;tet, &#x017F;o bringen &#x017F;ie hierdurch zu Wege, daß jun-<lb/>
ge Leute durch ihr lo&#x0364;bliches Verhalten &#x017F;ich be-<lb/>
mu&#x0364;hen, &#x017F;olcher Gnade derein&#x017F;ten ebenma&#x0364;ßig<lb/>
theilhafftig zu werden, und man die vor andern<lb/>
ruhmwu&#x0364;rdigen <hi rendition="#aq">Mini&#x017F;tros</hi> durch die&#x017F;es Zeichen<lb/>
gleich erkennen kan; Dafern &#x017F;ie die&#x017F;es allezeit<lb/>
in Acht nehmen, &#x017F;o werden &#x017F;ie ihrer nicht allzu-<lb/>
viel damit beehren ko&#x0364;nnen, und hierdurch die<lb/>
ritterlichen Orden durch die gro&#x017F;&#x017F;e Menge de-<lb/>
rer, &#x017F;o dazu gelangen, nicht in Verachtung ge-<lb/>
rathen.</p><lb/>
        <p>§. 26. Wer von dergleichen Sachen mehr<lb/>
Nachricht verlanget, kan <hi rendition="#aq">Becmans Notitiam<lb/>
Dignitatum Illu&#x017F;trium, Horas Varias, Quæ-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">&#x017F;tio-</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[797/0817] Herrn verdient zu machen, damit ihre ruͤhmli- che Thaten auf ſolche Art nach ihrem Tode be- lohnet, und ihr Andencken auf die Nachkom- men transferiret wuͤrde. §. 25. Es pflegen hohe Regenten diejeni- gen, die ſich ſonderlich diſtinguiret, und alles Ruhmes durch ihr loͤbliches Verhalten wuͤrdig gemacht, nebſt andern Gnaden-Bezeugungen, womit ſie dieſelbigen beehren, auch denen von ihnen geſtiffteten Orden zu regaliren. Wenn groſſe Herren dieſe Belohnung gegen niemand erzeigen, als denen, die ſich durch ihren ruͤhmli- chen Wandel vor andern hervor gethan, und ih- ren Herrn tapffere und nuͤtzliche Dienſte gelei- ſtet, ſo bringen ſie hierdurch zu Wege, daß jun- ge Leute durch ihr loͤbliches Verhalten ſich be- muͤhen, ſolcher Gnade dereinſten ebenmaͤßig theilhafftig zu werden, und man die vor andern ruhmwuͤrdigen Miniſtros durch dieſes Zeichen gleich erkennen kan; Dafern ſie dieſes allezeit in Acht nehmen, ſo werden ſie ihrer nicht allzu- viel damit beehren koͤnnen, und hierdurch die ritterlichen Orden durch die groſſe Menge de- rer, ſo dazu gelangen, nicht in Verachtung ge- rathen. §. 26. Wer von dergleichen Sachen mehr Nachricht verlanget, kan Becmans Notitiam Dignitatum Illuſtrium, Horas Varias, Quæ- ſtio-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/817
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 797. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/817>, abgerufen am 23.07.2024.