det sich in allen Stücken auf die Hoffnung der Succession, die in Ansehung der Fürstenthü- mer bey dem Frauenzimmer gantz und gar wegfällt. Es schicket sich auch nicht wohl, daß, da die Weibes-Personen in eignen Nahmen ein Fürstenthum nicht wohl verwalten können, hernach eins in eines andern Nahmen beschü- tzen sollen.
§. 13. Daher entspringet kein geringer Zweifel, da der Vormund der Person wegen, die untheilbar ist, constituiret und also über die Administration aller seiner Güter gesetzt, und seinen Handlungen zu gegeben zu seyn schei- net, und denjenigen, der bereits einen Vor- mund hat, den bekandten Rechten nach kein andrer Vormund verordnet werden kan, auf was vor Art ein anderer Vormund der Person und seines Privat-Vermögens, ein anderer aber über die Fürstlichen Lande Tutor seyn könne, als wenn der minderjährige Printz weitläufftige Agnaten und gantz nahe Cogna- ten, oder eine Mutter und Groß-Mutter hätte. Wolte man gleich sagen, daß einer von diesen beyden, sowohl über die Person als auch über alle des Printzens Rechte Vormund seyn kön- te, so fragt sichs doch ferner, welcher von bey- den wohl vorzuziehen, ob der Agnate, daß ihn auch die Person und seine Privat-Güter anver-
trauet
det ſich in allen Stuͤcken auf die Hoffnung der Succesſion, die in Anſehung der Fuͤrſtenthuͤ- mer bey dem Frauenzimmer gantz und gar wegfaͤllt. Es ſchicket ſich auch nicht wohl, daß, da die Weibes-Perſonen in eignen Nahmen ein Fuͤrſtenthum nicht wohl verwalten koͤnnen, hernach eins in eines andern Nahmen beſchuͤ- tzen ſollen.
§. 13. Daher entſpringet kein geringer Zweifel, da der Vormund der Perſon wegen, die untheilbar iſt, conſtituiret und alſo uͤber die Adminiſtration aller ſeiner Guͤter geſetzt, und ſeinen Handlungen zu gegeben zu ſeyn ſchei- net, und denjenigen, der bereits einen Vor- mund hat, den bekandten Rechten nach kein andrer Vormund verordnet werden kan, auf was vor Art ein anderer Vormund der Perſon und ſeines Privat-Vermoͤgens, ein anderer aber uͤber die Fuͤrſtlichen Lande Tutor ſeyn koͤnne, als wenn der minderjaͤhrige Printz weitlaͤufftige Agnaten und gantz nahe Cogna- ten, oder eine Mutter und Groß-Mutter haͤtte. Wolte man gleich ſagen, daß einer von dieſen beyden, ſowohl uͤber die Perſon als auch uͤber alle des Printzens Rechte Vormund ſeyn koͤn- te, ſo fragt ſichs doch ferner, welcher von bey- den wohl vorzuziehen, ob der Agnate, daß ihn auch die Perſon und ſeine Privat-Guͤter anver-
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det ſich in allen Stuͤcken auf die Hoffnung der
Succesſion, die in Anſehung der Fuͤrſtenthuͤ-
mer bey dem Frauenzimmer gantz und gar
wegfaͤllt. Es ſchicket ſich auch nicht wohl, daß,
da die Weibes-Perſonen in eignen Nahmen
ein Fuͤrſtenthum nicht wohl verwalten koͤnnen,
hernach eins in eines andern Nahmen beſchuͤ-
tzen ſollen.
§. 13. Daher entſpringet kein geringer
Zweifel, da der Vormund der Perſon wegen,
die untheilbar iſt, conſtituiret und alſo uͤber
die Adminiſtration aller ſeiner Guͤter geſetzt,
und ſeinen Handlungen zu gegeben zu ſeyn ſchei-
net, und denjenigen, der bereits einen Vor-
mund hat, den bekandten Rechten nach kein
andrer Vormund verordnet werden kan, auf
was vor Art ein anderer Vormund der Perſon
und ſeines Privat-Vermoͤgens, ein anderer
aber uͤber die Fuͤrſtlichen Lande Tutor ſeyn
koͤnne, als wenn der minderjaͤhrige Printz
weitlaͤufftige Agnaten und gantz nahe Cogna-
ten, oder eine Mutter und Groß-Mutter haͤtte.
Wolte man gleich ſagen, daß einer von dieſen
beyden, ſowohl uͤber die Perſon als auch uͤber
alle des Printzens Rechte Vormund ſeyn koͤn-
te, ſo fragt ſichs doch ferner, welcher von bey-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/250>, abgerufen am 22.11.2024.
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