Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



ben alsofort an ihre behörige Stellen aufrichtig
sonder Gefehrde und Argelist gebracht werden.
Es wird auch exprimiret, welche Städte,
Schlösser und Festungen mit der gantzen Artil-
lerie, Canonen, Stückkugeln, Waffen und an-
dere Kriegs-Munition, so sich darinnen befin-
den, laut der Inventarien ab getreten werden
sollen oder nicht, mit was vor Guarnisonen sol-
che zu besetzen, und welche, die dem einen Theil
etwan praejudicirlich fallen, zu demoliren.

§. 9. Beyderseits Trouppen müssen so bald
die Ratificationes des Friedens-Tractats ge-
gen einander ausgewechselt seyn, in ihrer Her-
ren Lande und in die Oerter und Plätze, welche
ihnen Krafft des Tractats verbleiben und zufal-
len, ohne Auffenthalt sich begeben und muß kei-
nem Theil erlaubet seyn, seine Trouppen in an-
derer Herren Lande, unter was vor praetext es
auch sey, stehen zu lassen.

§. 10. Die Steuern, Schosse und andere
Gefälle, welche die Partheyen zur Friedens-
Zeitgegen einander abtreten und auswechseln,
werden von dem Theil, der sie besitzt, biß auf
den Tag, an welchem die Ratification ausge-
wechselt wird, genossen, und wenn die gefälligen
Steuern auf denselben Tag nicht gantz entrich-
tet werden, und also rückständig bleiben, so müs-
sen sie dennoch auch demjenigen Theile, so sie mit

Recht
X x x x



ben alſofort an ihre behoͤrige Stellen aufrichtig
ſonder Gefehrde und Argeliſt gebracht werden.
Es wird auch exprimiret, welche Staͤdte,
Schloͤſſer und Feſtungen mit der gantzen Artil-
lerie, Canonen, Stuͤckkugeln, Waffen und an-
dere Kriegs-Munition, ſo ſich darinnen befin-
den, laut der Inventarien ab getreten werden
ſollen oder nicht, mit was vor Guarniſonen ſol-
che zu beſetzen, und welche, die dem einen Theil
etwan præjudicirlich fallen, zu demoliren.

§. 9. Beyderſeits Trouppen muͤſſen ſo bald
die Ratificationes des Friedens-Tractats ge-
gen einander ausgewechſelt ſeyn, in ihrer Her-
ren Lande und in die Oerter und Plaͤtze, welche
ihnen Krafft des Tractats verbleiben und zufal-
len, ohne Auffenthalt ſich begeben und muß kei-
nem Theil erlaubet ſeyn, ſeine Trouppen in an-
derer Herren Lande, unter was vor prætext es
auch ſey, ſtehen zu laſſen.

§. 10. Die Steuern, Schoſſe und andere
Gefaͤlle, welche die Partheyen zur Friedens-
Zeitgegen einander abtreten und auswechſeln,
werden von dem Theil, der ſie beſitzt, biß auf
den Tag, an welchem die Ratification ausge-
wechſelt wird, genoſſen, und wenn die gefaͤlligen
Steuern auf denſelben Tag nicht gantz entrich-
tet werden, und alſo ruͤckſtaͤndig bleiben, ſo muͤſ-
ſen ſie dennoch auch demjenigen Theile, ſo ſie mit

Recht
X x x x
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1445" n="1425"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> ben al&#x017F;ofort an ihre beho&#x0364;rige Stellen aufrichtig<lb/>
&#x017F;onder Gefehrde und Argeli&#x017F;t gebracht werden.<lb/>
Es wird auch <hi rendition="#aq">exprimi</hi>ret, welche Sta&#x0364;dte,<lb/>
Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;er und Fe&#x017F;tungen mit der gantzen Artil-<lb/>
lerie, Canonen, Stu&#x0364;ckkugeln, Waffen und an-<lb/>
dere Kriegs-<hi rendition="#aq">Munition,</hi> &#x017F;o &#x017F;ich darinnen befin-<lb/>
den, laut der <hi rendition="#aq">Inventari</hi>en ab getreten werden<lb/>
&#x017F;ollen oder nicht, mit was vor <hi rendition="#aq">Guarni&#x017F;o</hi>nen &#x017F;ol-<lb/>
che zu be&#x017F;etzen, und welche, die dem einen Theil<lb/>
etwan <hi rendition="#aq">præjudicir</hi>lich fallen, zu <hi rendition="#aq">demoli</hi>ren.</p><lb/>
        <p>§. 9. Beyder&#x017F;eits <hi rendition="#aq">Troupp</hi>en mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;o bald<lb/>
die <hi rendition="#aq">Ratificationes</hi> des Friedens-<hi rendition="#aq">Tractats</hi> ge-<lb/>
gen einander ausgewech&#x017F;elt &#x017F;eyn, in ihrer Her-<lb/>
ren Lande und in die Oerter und Pla&#x0364;tze, welche<lb/>
ihnen Krafft des <hi rendition="#aq">Tractats</hi> verbleiben und zufal-<lb/>
len, ohne Auffenthalt &#x017F;ich begeben und muß kei-<lb/>
nem Theil erlaubet &#x017F;eyn, &#x017F;eine <hi rendition="#aq">Troupp</hi>en in an-<lb/>
derer Herren Lande, unter was vor <hi rendition="#aq">prætext</hi> es<lb/>
auch &#x017F;ey, &#x017F;tehen zu la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
        <p>§. 10. Die Steuern, Scho&#x017F;&#x017F;e und andere<lb/>
Gefa&#x0364;lle, welche die Partheyen zur Friedens-<lb/>
Zeitgegen einander abtreten und auswech&#x017F;eln,<lb/>
werden von dem Theil, der &#x017F;ie be&#x017F;itzt, biß auf<lb/>
den Tag, an welchem die <hi rendition="#aq">Ratification</hi> ausge-<lb/>
wech&#x017F;elt wird, geno&#x017F;&#x017F;en, und wenn die gefa&#x0364;lligen<lb/>
Steuern auf den&#x017F;elben Tag nicht gantz entrich-<lb/>
tet werden, und al&#x017F;o ru&#x0364;ck&#x017F;ta&#x0364;ndig bleiben, &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;ie dennoch auch demjenigen Theile, &#x017F;o &#x017F;ie mit<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X x x x</fw><fw place="bottom" type="catch">Recht</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1425/1445] ben alſofort an ihre behoͤrige Stellen aufrichtig ſonder Gefehrde und Argeliſt gebracht werden. Es wird auch exprimiret, welche Staͤdte, Schloͤſſer und Feſtungen mit der gantzen Artil- lerie, Canonen, Stuͤckkugeln, Waffen und an- dere Kriegs-Munition, ſo ſich darinnen befin- den, laut der Inventarien ab getreten werden ſollen oder nicht, mit was vor Guarniſonen ſol- che zu beſetzen, und welche, die dem einen Theil etwan præjudicirlich fallen, zu demoliren. §. 9. Beyderſeits Trouppen muͤſſen ſo bald die Ratificationes des Friedens-Tractats ge- gen einander ausgewechſelt ſeyn, in ihrer Her- ren Lande und in die Oerter und Plaͤtze, welche ihnen Krafft des Tractats verbleiben und zufal- len, ohne Auffenthalt ſich begeben und muß kei- nem Theil erlaubet ſeyn, ſeine Trouppen in an- derer Herren Lande, unter was vor prætext es auch ſey, ſtehen zu laſſen. §. 10. Die Steuern, Schoſſe und andere Gefaͤlle, welche die Partheyen zur Friedens- Zeitgegen einander abtreten und auswechſeln, werden von dem Theil, der ſie beſitzt, biß auf den Tag, an welchem die Ratification ausge- wechſelt wird, genoſſen, und wenn die gefaͤlligen Steuern auf denſelben Tag nicht gantz entrich- tet werden, und alſo ruͤckſtaͤndig bleiben, ſo muͤſ- ſen ſie dennoch auch demjenigen Theile, ſo ſie mit Recht X x x x

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1445
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1445>, abgerufen am 27.11.2024.