worden, müssen binnen abgeredeten Terminen, welche von dem Tage an, da der Friede publi- ciret worden, zu rechnen, nachdem dieselben nebst denen daraus entstandenen Schäden zu- vor in ein richtiges Verzeichnis gebracht, aus- gelieffert und der Schade ersetzet werden. Uber dieses muß auch zwischen beyden kriegenden Theilen und ihren Unterthanen und Einwoh- nern eine aufrichtige, beständige und ewige Freundschafft und Correspondenz zu Wasser und Lande überall hergestellet seyn. Dahero auch alle Rache und Ahndung derer Theils durch den Krieg selbst, theils durch dessen Ver- anlassung einander zugefügten Schäden und Beleidigungen aufgehoben wird.
§. 6. Krafft solcher Freundschafft und Correspondenz müssen beyde kriegende Thei- le gehalten seyn, beyderseits Wohlseyn und Glück bey allen Gelegenheiten und zu allen Zei- ten durch allen guten Rath, Hülffe und würck- lichen Beystand treulichst zu befördern und des- wegen in Zukunfft in keinerley Tractaten und Negotiationen, so einem von beyden Theilen nachtheilig seyn könte, zu consentiren, sondern vielmehr dieselben auf alle Weise zu zernichten suchen und alsofort, wenn ihnen etwas von der- gleichen zu Ohren kommen möchte, aufrichtig und mit der grösten Sorgfalt einander Nach- richt davon zu ertheilen.
§. 7.
worden, muͤſſen binnen abgeredeten Terminen, welche von dem Tage an, da der Friede publi- ciret worden, zu rechnen, nachdem dieſelben nebſt denen daraus entſtandenen Schaͤden zu- vor in ein richtiges Verzeichnis gebracht, aus- gelieffert und der Schade erſetzet werden. Uber dieſes muß auch zwiſchen beyden kriegenden Theilen und ihren Unterthanen und Einwoh- nern eine aufrichtige, beſtaͤndige und ewige Freundſchafft und Correſpondenz zu Waſſer und Lande uͤberall hergeſtellet ſeyn. Dahero auch alle Rache und Ahndung derer Theils durch den Krieg ſelbſt, theils durch deſſen Ver- anlaſſung einander zugefuͤgten Schaͤden und Beleidigungen aufgehoben wird.
§. 6. Krafft ſolcher Freundſchafft und Correſpondenz muͤſſen beyde kriegende Thei- le gehalten ſeyn, beyderſeits Wohlſeyn und Gluͤck bey allen Gelegenheiten und zu allen Zei- ten durch allen guten Rath, Huͤlffe und wuͤrck- lichen Beyſtand treulichſt zu befoͤrdern und des- wegen in Zukunfft in keinerley Tractaten und Negotiationen, ſo einem von beyden Theilen nachtheilig ſeyn koͤnte, zu conſentiren, ſondern vielmehr dieſelben auf alle Weiſe zu zernichten ſuchen und alſofort, wenn ihnen etwas von der- gleichen zu Ohren kommen moͤchte, aufrichtig und mit der groͤſten Sorgfalt einander Nach- richt davon zu ertheilen.
§. 7.
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[1423/1443]
worden, muͤſſen binnen abgeredeten Terminen,
welche von dem Tage an, da der Friede publi-
ciret worden, zu rechnen, nachdem dieſelben
nebſt denen daraus entſtandenen Schaͤden zu-
vor in ein richtiges Verzeichnis gebracht, aus-
gelieffert und der Schade erſetzet werden. Uber
dieſes muß auch zwiſchen beyden kriegenden
Theilen und ihren Unterthanen und Einwoh-
nern eine aufrichtige, beſtaͤndige und ewige
Freundſchafft und Correſpondenz zu Waſſer
und Lande uͤberall hergeſtellet ſeyn. Dahero
auch alle Rache und Ahndung derer Theils
durch den Krieg ſelbſt, theils durch deſſen Ver-
anlaſſung einander zugefuͤgten Schaͤden und
Beleidigungen aufgehoben wird.
§. 6. Krafft ſolcher Freundſchafft und
Correſpondenz muͤſſen beyde kriegende Thei-
le gehalten ſeyn, beyderſeits Wohlſeyn und
Gluͤck bey allen Gelegenheiten und zu allen Zei-
ten durch allen guten Rath, Huͤlffe und wuͤrck-
lichen Beyſtand treulichſt zu befoͤrdern und des-
wegen in Zukunfft in keinerley Tractaten und
Negotiationen, ſo einem von beyden Theilen
nachtheilig ſeyn koͤnte, zu conſentiren, ſondern
vielmehr dieſelben auf alle Weiſe zu zernichten
ſuchen und alſofort, wenn ihnen etwas von der-
gleichen zu Ohren kommen moͤchte, aufrichtig
und mit der groͤſten Sorgfalt einander Nach-
richt davon zu ertheilen.
§. 7.
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1443>, abgerufen am 27.11.2024.
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